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Mehr Tierwohl für Mastküken
Wasser, Nahrung, Licht
Bis zu 36 Stunden ohne Futter, Wasser, Licht: Die ersten Lebensstunden von Mastküken in herkömmlichen Brütereien sorgen bei den Tieren oft für Stress und Unterversorgung. Die REWE Group setzt nun als erster Lebensmttelhändler in Deutschland auf „Early Feeding“: In zweistöckigen Brutschränken rutschen die Küken direkt nach dem Schlüpfen in die untere Etage, wo sie Zugang zu Wasser und Futter haben und sich ohne störende Eierschalen bewegen können. one zeigt im Video, wie die Küken ihre ersten Lebensstunden in den innovativen Brutschränken verbringen.

Die REWE Group setzt als erster Lebensmittelhändler in Deutschland auf das so genannte „Early Feeding“: Dabei bekommen die frisch geschlüpften Mastküken sofort Zugang zu Wasser, Nahrung und Licht. In klassischen Brutschränken sind einzelne Tiere bis zu 36 Stunden unversorgt, mit der Folge, dass die früh geschlüpften Küken durch Dehydrierung bis zu zehn Prozent des Schlupfgewichtes verlieren und an Vitalität und Robustheit einbüßen. In zwei Brütereien, die in den Lieferketten der REWE Group Eigenmarkenhähnchen eingebunden sind, wird das „Early Feeding“-Verfahren bereits angewendet. Die Ausweitung wird ab 2018 umgesetzt.

Bis zu 36 Stunden ohne Versorgung

Das Problem: Mastküken schlüpfen in traditionellen Brutschränken mit mehreren tausend Eiern innerhalb eines so genannten „Schlupffensters“, welches sich bis zu 36 Stunden hinziehen kann. Erst nach Schlüpfen aller Küken wird der Brutschrank geöffnet. Während dieser Zeit haben die Tiere im Brutkasten normalerweise keinen Zugang zu Futter, Wasser oder Licht. Durch Dehydrierung verlieren die früh schlüpfenden Küken im Brutschrank bereits bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichtes, bis sie erstmals Zugang zu Wasser und Futter erhalten. Zusätzlicher Stress entsteht innerhalb der traditionellen Sortierschleusen und Zähleinrichtungen, in denen die Küken automatisiert von Eierschalen getrennt sowie den Transportkisten zugeführt werden. Danach erfolgt in der Regel der unmittelbare LKW-Transport zu den landwirtschaftlichen Mastbetrieben, der mehrere Stunden dauern kann. Gerade die im Brutschrank zuerst geschlüpften Küken können in dieser Zeit dramatisch an Robustheit und Vitalität einbüßen, was sich in erhöhten Verlustraten widerspiegelt. 

Küken rutschen in untere Etage

Eine Lösung: Brutschränke, die das  innovative „Early Feeding“, also das unmittelbare Füttern und Tränken bereits im Brutschrank ermöglichen. In zweistöckigen Brutkörben – so genannten Horden – mit jeweils maximal 90 Eiern, rutschen die frisch geschlüpften Küken automatisch in die untere Etage. Dort haben sie ausreichend Licht, Luft und Platz, um sich ohne störende Eierschalen frei bewegen und Trinkwasser sowie Futter unmittelbar nach dem Schlupf aufnehmen zu können. Nach Öffnung der Brutschänke wird lediglich die obere Ebene mit den Eierschalen entnommen. Die untere Ebene mit den Küken und ihrem Futter dient als Transportkiste zur weiteren Verfrachtung. Durch die frühe Fütterung und Trinkwasserversorgung, durch optimale Klimaführung sowie ausreichend Platz und Licht wird  Entwicklungsstörungen vorgebeugt, und alle Küken erhalten einen gleichmäßigeren und vitalen Start in ihr Leben. Verlustraten können so deutlich gesenkt werden.

Signifikante Verbesserungen für Tierwohl und Tiergesundheit

"Eine Haltung nach den Bedürfnissen der Tiere fängt bereits bei der Aufzucht bzw. im Brutschrank an. Wir freuen uns, dass wir für die Lieferkette der REWE Group Eigenmarken-Hähnchen das in Deutschland bisher noch wenig genutzte Early Feeding-Verfahren implementieren können. Damit erreichen wir signifikante Verbesserungen für Tierwohl und Tiergesundheit", erklärt Dr. Ludger Breloh, REWE Group-Bereichsleiter Strategie & Innovation im Agrarsektor. Ziel der REWE Group ist es, das „Early Feeding“-Brutverfahren sukzessive in den Lieferketten einzusetzen. 

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