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© Getty Images | Klaus Vedfelt
Mutige Kolleginnen und Kollegen erzählen
Gewagt und gewonnen
von Sylvia Hannstein, Judith Morgenschweis, Julia Robertz und Achim Bachhausen

Gewohnte Bahnen verlassen und raus aus der Komfortzone: In one erzählen Kolleginnen und Kollegen von Momenten, in denen sie ihren Mut zusammengenommen und etwas Neues gewagt haben, ob privat oder im Job. Sie wollen auch von einem mutigen Schritt berichten? Schreiben Sie uns an one.leser@rewe-group.com!

„Ich bin sehr froh über diesen Schritt“Lisa Golm, Projektmanagerin Cross Channel bei Toom BaumarktMutiger Jobwechsel: Vom Recruiting in den Cross Channel. „Nach knapp vier Jahren Berufserfahrung im Personalbereich habe ich mir eines Tages die Frage gestellt: Ist es wirklich das, was du immer machen willst? Mir hat mein Job immer Spaß gemacht, doch ich spürte, ich würde gerne etwas ganz anderes machen.

Auf den Geschmack gekommen bin ich, als ich als Recruiterin den Cross Channel-Bereich bei Toom betreute. Wow, was für interessante Themen! Sehr innovativ, zukunftsweisend, auch die Mentalität im Team fand ich cool. Aber auch völlig neu für mich, ich bin ja kein ITler. Und dann kam da diese eine Stelle auf mich zugeflattert, die passen konnte: Problemanalysen und Entwicklung im Bereich Operations, Schwerpunkt Click & Collect und Click & Reserve. Ich dachte mir: Versuch es einfach, sei mutig! Du hast ja nichts zu verlieren.

Und es hat funktioniert! Sehr herausfordernd: Mein Start fiel in die Corona-Zeit. Da hat man sich natürlich kaum einmal in natura treffen können. Nahezu die komplette Einarbeitung lief via Teams. Anfangs hatte ich abends oft Kopfschmerzen….so viel Neues, und so viele unbekannte Fachbegriffe! Ich habe dann einfach tagsüber alle unbekannten Begriffe notiert, und ein Kollege hat sie mir abends erklärt. Überhaupt haben sich alle sehr viel Mühe gegeben und mich sehr herzlich aufgenommen – das war großartig.

War der Schritt die richtige Entscheidung? Ja! Recruiting hat mir großen Spaß gemacht und mich menschlich weitergebracht. Doch in meinem neuen Job bin ich sehr happy, und ich bin froh, den Mut gehabt und diesen Schritt gemacht zu haben.“

„Ich habe es gewagt und bin losmarschiert“
Caroline Bovell, Projektmanagerin Nachhaltigkeit bei Toom Baumarkt

Sabbatical: Trotz Corona auf den Jakobsweg. „Als ich im Dezember 2019 mein Sabbatical für den Sommer darauf beantragt habe, war Corona noch weit weg. Wer hätte damals ahnen können, dass ich mir mit meinem Vorhaben, den Jakobsweg zu gehen, etwas geradezu Corona-freundliches ausgesucht hatte….

Bis zum Schluss war es eine Zitterpartie: Kann ich überhaupt reisen? Gerade Frankreich und Spanien waren ja sehr im Fokus der Pandemie. Daher konnte sich leider auch nicht so recht eine Vorfreude einstellen. Doch am 1. August habe ich es dann gewagt und bin losmarschiert! Den Rucksack mit dem Zelt auf den Rücken – denn ich wollte sowieso nicht in Pensionen übernachten – und los ging es. In 70 Tagen bin ich die 2.700 Kilometer von Köln bis Cap Finistère gegangen. Nicht „nur“ bis Santiago de Compostela: Ich wollte ans Meer, sozusagen wirklich bis ans „Ende der Welt“, und mir dort eine Jakobsmuschel suchen – das Wahrzeichen der Reise.
 
Die Gastfreundschaft, der ich begegnet bin, war überwältigend. Vor allem im Norden Frankreichs hatte ich viele schöne Begegnungen – und das, obwohl ich nicht einmal französisch sprechen kann. Jeden Abend, wenn ich kurz vor Sonnenuntergang in einem anderen, kleinen Dorf angekommen bin, hat mir jemand großzügig einen Platz für mein Zelt angeboten, oder ein ausrangiertes Kinderzimmer. Einmal wurde mir sogar ein Pensionszimmer spendiert! Corona hatte dort, auf dem Land, wo Dörfer manchmal nur aus gefühlt drei Häusern bestehen, kaum eine Rolle gespielt. In Spanien war das anders. Dort hat man mir sogar aus Angst vor Corona sogar einmal die Fußsohlen desinfiziert.
 
Ich bin unglaublich froh, dass ich diesen Weg gewagt habe. Es war eine unvergleichliche Erfahrung – die Einfachheit, Schlichtheit, Ruhe, eben back to the roots. Umso schöner, dass ich kurz vor dem Start erfahren habe, dass ich nach meiner Rückkehr meine Traumstelle bei der REWE Group antreten durfte!“

„Ich wurde hier toll aufgenommen“Zouheir Assad, Werkstudent in der Fachdomäne Unternehmensfunktionen bei der REWE SystemsSprung ins kalte Wasser: von Marokko nach Deutschland. Zouheir Assad hatte gerade sein Abitur in der Tasche, als sein Bruder mit einer ungewöhnlichen Idee auf ihn zukam: Warum studierst Du Wirtschaftsinformatik nicht in Deutschland? Ungewöhnlich war die Idee schon deshalb, weil die meisten Marokkaner, die zum Studium ins Ausland gehen, französischsprachige Länder wie Frankreich oder Kanada ansteuern. „Das marokkanische Abitur wird in Deutschland nicht anerkannt. Und in Marokko spricht fast jeder Französisch.“
Doch das hielt den damals 19-Jährigen nicht ab. Auch nicht, dass er in Deutschland niemanden kannte, der ihn hätte unterstützen können. Er wollte eben nicht den einfachen Weg einschlagen, den die meisten Abiturienten in Marokko gehen.
 
Zunächst paukte er Deutsch, um das Sprach-Zertifikat zu bekommen. Zudem musste er für das Studentenvisum eine ausreichende Menge Geld auftreiben, als Nachweis, dass er sein Studium in Deutschland selbst finanzieren kann.
 
Und dann hieß es: Nochmal Abi machen, doch diesmal am Studienkolleg in Deutschland. „Überhaupt zugelassen zu werden, ist sehr schwierig, denn es gibt viel mehr Bewerber als Plätze. Deshalb habe ich mich an mehreren Orten beworben und letztlich Glück gehabt, dass ich im ersten Jahr angenommen wurde.“
 
Schnell fand er danach einen Studienplatz für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Niederrhein. Doch hier zeigte sich die nächste Hürde: „Es war mit meinen Deutschkenntnissen ganz schön schwer, dem Stoff zu folgen. Da war ich auf die Hilfe meiner Kommilitonen angewiesen.“ Hier wiederum konnte er sich auf seine marokkanischen Mitstudenten verlassen: „Es gibt in Deutschland eine tolle Gemeinschaft von Marokkanern, die sich gegenseitig unterstützen. Das hat mir sehr geholfen.“
 
Seit nunmehr sechs Jahren lebt, studiert und arbeitet Zouheir Assad in Deutschland. Sein Studium finanziert er inzwischen nicht mehr durch Aushilfsjobs, sondern als Werkstudent bei der REWE Systems. „Ich wurde hier toll aufgenommen und enorm unterstützt. Vor allem meine Kolleginnen Maren Dittrich und Carmen Kuhl haben mir viel geholfen und mir das nötige Selbstvertrauen gegeben.“ Nun schreibt er seine Bachelorarbeit über „Auswahl eines Video-Systems als Service mithilfe einer Bewertungsverfahren bei der REWE Systems“ und hofft, dass er auch nach seinem Studium in Deutschland weiterhin leben und arbeiten kann.

„Jobwechsel keinen Tag bereut“
Sebastian Mahrenholz, Betriebsleiter in der PENNY-Region Süd

Vom Expansions-Experten zum Logistik-Betriebsleiter: „Neues wagen und aus der Komfortzone heraustreten – das kann ich allen raten, die sich persönlich und beruflich weiterentwickeln wollen. Nach vier Jahren im Bereich der Expansion bei PENNY am Standort Eching kam ich 2019 in die Situation, dass eine berufliche Weiterentwicklung in der PENNY-Welt möglich war. Nicht in meinem angestammten Bereich der Expansion und des Bauwesens, sondern in der Logistik als Betriebsleiter. 

Für mich ein Schritt aus der fachlichen Komfortzone in einen komplett neuen Bereich, den es kennenzulernen galt und dass in kürzester Zeit. Diesbezüglich sind Bedenken hinsichtlich der neuen Aufgabe aus meiner Sicht normal: Wie sind die neuen Kollegen, was für Herausforderungen erwartet einen Betriebsleiter, welche fachlichen Besonderheiten gibt es? Diese Gedanken konnten jedoch sowohl meine Kollegen im Betriebsleiterkreis durch eine sehr gute Einarbeitung als auch mein gesamtes Team am Standort in Eching sehr schnell zerstreuen. 

In meinen nun fast zwei Jahren in der Position als Betriebsleiter habe ich keinen Tag meine Entscheidung bereut und erlebe jeden Tag etwas Neues in der Logistik.“

„Vertrauen in Mitarbeiter zahlt sich aus“Sven Nicholson, Abteilungsleiter Service und Fleischsommelier „Wir arbeiten mit 22 Leuten im Service, darunter viele Vollzeitkräfte. Man muss seinen Mitarbeitern vertrauen, ihnen Freiraum lassen und ihnen etwas zutrauen. Das zahlt sich auf Dauer aus. So entstehen verrückte Ideen wie gruselig-makabre Inszenierungen zu Halloween oder eine Werbeaktion für die Serviceberufe mit der provokanten Frage: ´Wer will schon Prinzessin werden?´ Passend dazu trug eine Mitarbeiterin ein Prinzessinnenkostüm. In den selbst kreierten Produkten finden sich die Namen der Mitarbeitenden wieder, wie bei ´Paolos Hackbraten´ oder bei ´Nicola´s Frischkäsetorte´. Als Fleischbekloppter probiere ich gerne Neues aus. Wir fermentieren Dry-aged-Fleisch mit selbst hergestellter Asche oder experimentieren mit Heusteaks. Vor Corona haben wir regelmäßig Grill- und Steaktastings für unsere Kunden organisiert und die Whatsapp-Gruppe der ´anonymen Grillmeister´ gegründet. Ich lasse mich nicht entmutigen, wenn mal etwas floppt und nehme notfalls Abschriften in Kauf. Auf Dauer wird der Mut belohnt.“

Sven Nicholson ist Abteilungsleiter Service und Fleischsommelier bei REWE Hasenstab in Speicher

„Sie haben auch einmal einen mutigen Schritt gewagt? Schreiben Sie uns!“ Ob privat oder beruflich – Sie wollen davon berichten? Schreiben Sie uns an one.leserrewe-groupcom, gern mit Foto(s). Wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier in one.

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