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Thorten Ritscher ist Bereichsleiter CM/EK Vollsortiment Frische 2
Thorsten Ritscher zum Convenciene-Sortiment bei REWE
„Fast Food? Ja, aber gesund“
von Stefan Weber
Der Trend heißt: ultrafrisch. Sushi to go, Sandwiches oder Wraps. Genießen statt nur den Hunger stillen. Der Markt für Convenience-Produkte entwickelt sich dynamisch. Neue Herausforderungen für Supermärkte, aber vor allem auch neue Chancen. Thorsten Ritscher, Bereichsleiter CM/EK Vollsortiment Frische 2, erläutert im one-Interview wie das Vollsortiment dem Wettbewerb voraus sein kann und warum es manchmal lohnt, sich in Großbritannien und in den Niederlanden umzuschauen.
one: Herr Ritscher, wer in der Stadt unterwegs ist und Hunger verspürt, kann sich heute an fast jeder Ecke verpflegen. Bäckereien, Fleischereien, Fast Food-Anbieter – Alternativen gibt es viele. Warum sollte ein Kunde zu REWE gehen?
Thorsten Ritscher:
An Alternativen mangelt es für die Kunden wirklich nicht. Entgegen dem Wettbewerb bieten wir eine sehr große Auswahl an Artikeln für den Sofortverzehr im Bereich für gekühlte Convenience.
Mit dem Artikel Frikadellen fing einmal alles an, heute haben wir national schon weit über 400 Artikel im klassischen Convenience-Bereich gelistet. Außerdem setzen wir Akzente mit Eigenmarken und Trendartikeln. Dabei haben wir im Convenience-Bereich die Möglichkeit neue Artikel auszuprobieren. Für den Kunden bedeutet das: eine große Auswahl und viel Abwechslung in unseren Märkten.

„Hochwertige und ultrafrische Convenience-Produkte bieten die Chance, sich vom Wettbewerb – vor allem vom Discount – zu differenzieren“

one: Wo ist mit Blick auf die begrenzte Fläche im Markt die Grenze? Vor zehn Jahren verfügte ein Supermarkt vielleicht über einen Regalmeter mit gekühlten Convenience-Produkten. Heute ist es mehr als das Doppelte, dazu ein, zwei Truhen mit fertigen Salaten, geschnittenem Obst. Und dann gibt es oft auch noch eine Salatbar. Wird das Trockensortiment zum Nebendarsteller?
Thorsten Ritscher: Wenn gekühlte Convenience-Produkte mehr Fläche benötigen, geht das zu Lasten des Trockensortiments. Aber natürlich gibt es Grenzen. Unter der Marke REWE To Go vermarkten wir derzeit etwa 50 Artikel. Pro Jahr kommen bis fünf Produkte dazu, aber die Flächen in der Kühlung sind endlich, so nehmen wir mit jeder Neulistung auch die Artikel aus dem Sortiment, die unter den Erwartungen stehen. Hochwertige und ultrafrische Convenience-Produkte bieten die Chance, sich vom Wettbewerb – vor allem vom Discount – zu differenzieren, auch die Frikadellen brauchen wir im Sortiment, aber die hat heute jeder.

„Wir wollen möglichst oft die ersten sein, die ein richtiges Produkt, in der richtigen Qualität und zum richtigen Preis im Angebot haben.“

one: Wo holen Sie sich Anregungen für neue Produkte?
Thorsten Ritscher: Wir schauen viel ins Ausland, vor allem nach Großbritannien oder in die Niederlande. Die Märkte dort sind uns bei Convenience-Produkten einige Jahre voraus. Auch Messen sind eine gute Quelle für neue Ideen. Ein Gewinn ist auch, dass wir die Kompetenzen für Convenience-Artikel hier im Haus gebündelt haben. So machen wir auch das Category Management für die REWE To Go-Märkte. Dabei ergeben sich viele Synergien. Denn was bei REWE to go Shops funktioniert, kann auch im Vollsortiment funktionieren – auch wenn die Zielgruppen unterschiedlich sind.
one: Ein Vergleich der Konzepte und Produkte legt den Verdacht nahe, dass in diesem Bereich viel kopiert wird.
Thorsten Ritscher: Jeder schaut auf jeden, denn der Markt bietet enorme Wachstumschancen. Vor allem aber schauen alle auf uns, weil wir – auch nach Einschätzung unabhängiger Beobachter - bei gekühlten Convenience-Produkten führend sind. Diese Position müssen halten und mit Priorität weiter ausbauen. Gerade weil viele Dinge nachgeahmt werden, dürfen wir bei Innovationen nicht nachlassen. Wir wollen möglichst oft die ersten sein, die ein richtiges Produkt, in der richtigen Qualität und zum richtigen Preis im Angebot haben. Dafür ist es wichtig, dass wir Trends möglichst früh erkennen, denn die Entwicklung und Etablierung eines neuen Produkts benötigt einen entsprechenden Vorlauf.
Convenience bei REWE – wie alles begann
Hätten Sie´s gewusst? Bereits um die Jahrtausendwende befasste sich REWE mit der Herstellung von Obst- und Gemüseconvenience im Markt. Schokolierte Bananen, Pilzpfannen, frischgepresste Säfte, küchenfertiges Gemüse und Obstschalen waren die Hits der ersten Stunde. Damit waren die REWE-Märkte ihrer Zeit voraus. Denn damals, lange vor Smoothie-Boom und Thermomix-Hype, war die Bereitschaft, für frische Convenience-Produkte tiefer in die Tasche zu greifen, weniger ausgeprägt. Haben Sie Lust auf eine kleine Zeitreise durch die frühen Nullerjahre? Hier sind einige Impressionen.
Smoothies gab´s noch nicht. "Frisch gepresst" war das Motto der ersten Stunde. (Fotos: Achim Bachhausen)
Verzehrfertiges Obst und küchenfertiges Gemüse empfing die REWE-Kunden eingangs der Obst- und Gemüseabteilung.
Linkes Bild: Blick in den Vorbereitungsraum, auch als Cockpit oder Schnippelküche bekannt. Rechts: die obligatorische Verkostungsglocke. Probieren erwünscht!
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