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24.05.2017
Marktforscher zu Convenience
„Die Entstrukturierung des Alltags ist der Treiber“
24.05.2017
Convenience bei REWE
„Fast Food? Ja, aber gesund“
ArticleId: 1311magazineJunger Familienvater, drei Kinder, Freude an leckerem Essen, Berufspendler, dazu ein stressiger Job: Sven Sage ist der Prototyp des „gehetzten Genießers“. Er kennt den Zeitmangel also ziemlich gut, der immer mehr Menschen zu Convenience-Produkten greifen lässt. Ein Porträt.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/1/b/csm_ProPlanet_Penny_Convenience_mgt_st_a74058eba1.jpgZeit schenkenPENNY-Einkäufer Sven Sage
Sven Sage (Foto: Achim Bachhausen)
Einkäufer Sven Sage
Zeit schenken
von Stefan Weber
Junger Familienvater mit drei Kindern und Freude an leckerem Essen, Berufspendler, dazu ein stressiger Job – Sven Sage, 36, ist der Prototyp dessen, was Marketingleute einen „gehetzten Genießer“ nennen würden. Als solcher weiß er ziemlich gut, was Menschen fehlt, die zu den Convenience-Produkten greifen, für deren Einkauf er bei PENNY verantwortlich ist: Zeit.
Das nächste Meeting, der nächste Zug, der nächste Kita-Termin - nur nichts verpassen! „Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute kommen überhaupt nicht mehr zur Ruhe“, sagt Sage. Allen, die durchs Leben jagen, will PENNY mit teilfertigen und verzehrfertigen Lebensmitteln ein wenig mehr Zeit für sich und ihre Lieben bescheren. Eben weil sie sich nicht mehr großartig um die Zubereitung der Speisen kümmern müssen. „Was wir bieten, ist mehr als klassische Fast-Food-Kost. Auch sensible Esser, die sich beispielsweise glutenfrei oder vegetarisch ernähren, finden unter den PENNY to go-Artikeln  eine reiche Auswahl“, betont Sage.

Convenience – das bedeutet Bequemlichkeit, Komfort. Für Lebensmittel heißt das: Sie müssen arbeitssparend zuzubereiten sein. Oder noch besser: verzehrfertig im Markt liegen. Sicher, solche Produkte haben viele Lebensmittelhändler im Angebot. Aber eben über den gesamten Laden verteilt. Salate im Kühlregal, Snacks im Brotregal und fertig geschnibbelte Obstschalen eben dort, wo es auch Möhren und Kartoffeln zu kaufen gibt. Anders bei PENNY: Da stehen alle Produkte für den schnellen Verzehr gut sortiert in einem etwa 2,5 Meter breiten Regal in Kassennähe.
PENNY war Convenience-Pionier
„PENNY hat als erster Discounter den Trend zum Außer-Haus-Verzehr aufgegriffen und Convenience zu einer eigenen Warengruppe erklärt – ganz gleich, ob es um Milchmischgetränke, Brotsnacks, Säfte oder Salate geht“, erläutert Sage. Das Konzept kommt an. Schon gibt es Überlegungen, das Sortiment auszuweiten. Und natürlich haben auch die ersten Mitbewerber erkannt, dass PENNY mit der to-go-Warengruppe einen Nerv getroffen hat und feilt an ähnlichen Konzepten.
Nun komme es darauf an, immer einen Schritt voraus zu sein, mutig zu bleiben und beständig neue Ideen zu entwickeln, meint Sage. Er zückt eine Mappe mit vielen Zahlen und bunten Schaubildern – Marktdaten und Analysen verschiedener Konsumforscher. Die Prognose ist überall dieselbe: Der Convenience-Konsum und insbesondere der Außer-Haus-Verzehr wird in den nächsten Jahren weiter überproportional zunehmen.
Freizeit-Projekt: Eine alte Vespa restaurieren
„Es macht riesig Spaß, für eine Warengruppe verantwortlich zu sein, die so rasant wächst“, freut sich der Einkäufer. Discount ist sein Ding. Er mag den Umgang mit straffen Sortimenten und scheut sich auch nicht vor dem harten Wettbewerb.

Nach einer Lehre zum Industriekaufmann bei einem Maschinenbauunternehmen und anschließendem dualem Studium war der gebürtige Leverkusener zunächst nach Neckarsulm zu Lidl gewechselt. Dort war er im internationalen Einkauf für die Warengruppen Käse und Brot zuständig. Ein interessanter Job, verbunden mit vielen Reisen, aber eben weit weg vom Rheinland. 2008 eröffnete sich die Chance zur Rückkehr. Ein Headhunter hatte einen Kontakt zur REWE Group hergestellt. Sage zögerte nicht lange, schlug ein und zog zurück nach Leverkusen. Nach drei Jahren im Einkauf Vollsortiment wechselte er 2011 zu PENNY.
Mit drei Kindern im Alter zwischen fünf (Zwillinge) und sieben Jahren bleibt nicht viel Zeit für Hobbys. Aber einmal die Woche Spinning – das muss sein. Ein anderes Freizeitprojekt, die Restaurierung einer knapp 30 Jahre alten Vespa, geriet dagegen fast zur never-ending-story: „Eineinhalb Jahre habe ich daran gebastelt. Aber jetzt ist das Ding endlich fertig.“ Persönlicher Favorit: Frikadellen mit Senf-Füllung
Welches sind die Renner im PENNY to go-Sortiment? Da muss Sage nicht lange überlegen: „Smoothies, ganz klar.“ Die Mixgetränke aus Fruchtpüree mit Saft, Wasser oder Kokosmilch bieten nach seiner Überzeugung auch künftig sehr viel Potential – ebenso wie Superfoods, also Lebensmittel, die eine gesundheitsfördernde Wirkung versprechen, und ultrafrische Erzeugnisse. Die Frage nach seinem persönlichen Favoriten beantwortet er nur zögerlich: Frikadellenbällchen mit Löwensenf-Füllung. „Ich gehöre eben zum Typ unkritischer Genießer. Und der stirbt allen Ernährungstrends zum Trotz so rasch nicht aus.“
Snacks und Nachhaltigkeit – kein Widerspruch
Inwieweit kann Convenience-Konsum und insbesondere Außer-Haus-Verzehr nachhaltig sein? Geht das überhaupt? „Klar geht das“, betont Sven Sage. Er schränkt aber ein: „Trotz aller Anstrengungen kann Convenience sicher nicht die nachhaltigeste Warengruppe sein.“ Auf der anderen Seite: Produkte für den Sofort-Verzehr landen in aller Regel im Magen und nicht im Mülleimer – wie manch anderer Salat oder Joghurt, der im heimischen Kühlschrank vergessen wurde.
„Wenn es um die Vermeidung von Food Waste geht, können verzehrfertige Waren punkten“, betont Sage. Aber nicht nur in dieser Disziplin. Für die Bestandteile der Convenience-Produkte gelten dieselben strengen Nachhaltigkeitsanforderungen, die die REWE Group auch an andere Artikel anlegt. Das heißt zum Beispiel, dass der im Brotsnack verarbeitete Thunfisch von zertifizierten Fischereien stammt, die die Kriterien für ein nachhaltiges Fischereimanagement erfüllen.
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