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26.05.2021
Unser Leben in Corona-Zeiten
Wie wir freizeiten
26.05.2021
Unser Leben in Corona-Zeiten
„Etwas tun, das die Welt ein bisschen besser gemacht hat”
ArticleId: 3194magazineHeute ein To-Go vom Lieblings-Italiener, morgen einen Burger vom Lieferdienst? Auch wenn wir seit Corona den Verzicht auf den Restaurantbesuch hin und wieder durch eine Bestellung ausgleichen: Gegessen wird doch meist daheim. Was kommt auf den Tisch? Und ins Glas? Wir haben bei den Kolleg:innen von der REWE Rezeptwelt und dem Kölner Weinkeller nachgefragt.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/f/5/csm_02_corona-was-wir-essen_standard_teaser_e90e8b0eda.jpgWie wir uns ernährenUnser Leben in Corona-Zeiten
Unser Leben in Corona-Zeiten
Wie wir uns ernähren
von Sylvia Hannstein, Bettina Rees & Sebastian Amaral Anders

Heute ein To-Go vom Lieblings-Italiener, morgen einen Burger vom Lieferdienst? Auch wenn wir seit Corona den Verzicht auf den Restaurantbesuch hin und wieder durch eine Bestellung ausgleichen: Gegessen wird doch meist daheim. Was kommt auf den Tisch? Und ins Glas? Wir haben bei den Kolleg:innen von der REWE Rezeptwelt und dem Kölner Weinkeller nachgefragt.

Wir kochen schnell und einfach
Der Star ist das Chili

Es ist die logische Folge: Seit wir nicht mehr ins Restaurant dürfen, essen wir häufiger zu Hause. Und wir kochen mehr. Der BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) Report für 2020 zeigt: 30 Prozent aller Bundesbürger kochen seit der Pandemie häufiger als vorher. Essen bestellen schlägt schließlich auf Dauer arg aufs Portemonnaie – so gerne man die Gastrobranche auch unterstützen möchte.  

Aber was kochen wir? Aufwändige Menüs, um zumindest ein wenig Restaurant-Feeling und Noblesse an den heimischen  Esstisch zu bringen? Eher nicht. Dafür fehlt vermutlich schlicht die Zeit. Zwischen Homeoffice, Homeschooling und Haushalt bleibt im Alltag nicht allzu viel Muße: „Gut der Hälfte aller Befragten ist es wichtig, dass ihr Essen einfach und schnell zuzubereiten ist. Und dies unabhängig davon, ob Kinder im Haushalt leben oder nicht“, so die BMEL-Studie. 

Diane Buckstegge, Manager Editorial Office Food & Products
Das bestätigt auch die Erfahrung der Kolleg:innen der REWE Rezeptwelt. „Wir produzieren pro Jahr um die 1.000 neue Rezepte. Passend zum veränderten Kochverhalten haben wir letztes Jahr speziell in der ersten Jahreshälfte einen Schwerpunkt auf einfache Rezepte gelegt“, berichtet Diane Buckstegge, Manager Editorial Office Food & Products bei REWE. „Das sind unter anderem Rezepte mit nur sieben Zutaten, schnelle Rezepte oder auch günstige Rezepte sowie Rezeptideen und Tipps fürs Homeoffice“, ergänzt sie. 

An den Top Rezepten habe sich wenig verändert, berichtet Diane Buckstegge: „Unser bestgeklicktes Rezept ist das schnelle Chili con Carne - das lag aber auch schon 2019 auf Platz 1. Auch Rezepte wie der Schinken-Käse-Nudelauflauf, der schnelle Couscoussalat oder Bratkartoffeln von rohen Kartoffeln waren schon 2019 in der Top 10 der bestgeklickten Rezepte.“ 

„Ein altes Hobby wiederentdeckt“
Judith Morgenschweis, Redakteurin interne Kommunikation REWE Group
„Schon als Schülerin habe ich oft und gerne Brot selbst gebacken. Wie einfach das geht, habe ich in den vergangenen Monaten wiederentdeckt - übrigens mit Hilfe der REWE Rezeptwelt. Dort gibt es einige einfache, leckere Rezepte. Wenn ich morgens den Tag mit frischem Brot starten will, mische ich alle trockenen Zutaten, wie Mehl, Haferflocken, Salz und Körner schon am Abend vorher. Morgens knete ich nur noch Hefe und Wasser unter, gebe den Teig in eine Kastenform und eine Stunde später duftet es herrlich nach Brot.“ 

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Seit Corona koche ich…
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Andreas Brensing, Geschäftsführer Kölner Weinkeller
„Es wir mehr Neues
ausprobiert“

Ein Zischbierchen am Sommerabend, ein leckeres Glas Rotwein zum Krimi – Das ist vielen von uns durchaus vertraut. Doch wie trinken wir seit Corona? Zumindest keine größeren Mengen, sagen die Zahlen: Laut Statistischem Bundesamt ist 2020 der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier (-5,4 %), Schaumwein (-2,1 %) und Spirituosen (-0,9 %) gegenüber 2019 sogar gesunken.

Für Wein haben die Statistiker noch keine Zahlen vorgelegt.  

Wir haben bei Andreas Brensing, Geschäftsführer des Kölner Weinkellers, nachgefragt: 

one: Herr Brensing, die Pandemie ist ein gutes Jahr alt. Was hat sich seitdem geändert? Wird mehr Wein getrunken?

Andreas Brensing: Die Statistik sagt ja nicht unbedingt, dass in Deutschland insgesamt mehr Alkohol getrunken wird. Doch wahrscheinlich mehr Wein, so ist unser Eindruck. Und natürlich eher zu Hause, von daher merken wir das. 
  

Andreas Brensing
one: Wird anders getrunken?  

Andreas Brensing: Es wird hochwertiger getrunken. Das fällt uns auf, obwohl wir ja schon immer sehr hochwertig unterwegs waren. Die Durchschnittsflasche hat sich bei uns mittlerweile bei über 19 Euro eingependelt. Und vor allem sehen wir, dass die Leute „vielseitiger“ trinken: Es wir mehr Neues ausprobiert. 

one: Gab es viele virtuelle Weinproben? 

Andreas Brensing: Ja, ziemlich viele. Im Moment machen wir im Schnitt zwei pro Woche. Normale Kundenveranstaltungen, und kleine Proben für geschlossene Gruppen. Da ist zwischen 50 und 750  Euro und 15 oder 100 Personen alles dabei. Es wäre schön, wenn das auch nach der Pandemie erhalten bliebe, da man so viele Leute - auch über Köln hinaus - erreicht und es ein tolles Format ist, um den Leuten ungewöhnliche Weine nahezubringen. 
  
one: Was ist das Top-Getränk im (vom) Weinkeller seit Corona? 

Andreas Brensing: Eigentlich laufen alle Weine super. Am größten ist die Steigerung zwischen 20 und 50  Euro. Erstaunlich sind vielleicht unsere beiden Weine des Jahres: 2020 war das ein Großes Gewächs* von der Mosel für 30 Euro das erstaunlich gut lief. In diesem Jahr ist es ein Wein aus Apulien mit dem schönen Namen Purple Haze. Da haben wir die Jahresmenge ab Weingut schon jetzt ausverkauft und müssen früher als gedacht auf den neuen Jahrgang wechseln. 

*Großes Gewächs bezeichnet laut Wikipedia die höchste Klassifikationsstufe für trockene Weine aus Weingütern, die Mitglied des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter e. V. (VDP) sowie des Bernkasteler Ringes sind (Anmerkung der Redaktion) 

„Ein virtuelles Zuprosten hat was“
Sylvia Hannstein, Redakteurin interne Kommunikation REWE Group
„Natürlich ist uns allen klar: Nichts geht über die persönliche Begegnung. Und es klingt schon anders, wenn man mit Weingläsern in natura anstößt…Aber ich war sehr positiv überrascht, wie viel Spaß so ein virtuelles Weinseminar machen kann. Vielleicht hört man sogar noch ein bisschen konzentrierter zu, wenn man daheim allein am Tisch sitzt? Und stellt vielleicht auch noch eher mal eine Frage? Jedenfalls hat es was. Und es ist eine sehr unkomplizierte Art, auch über die Stadtgrenzen hinaus gemeinsam großartige Weine kennen zu lernen.“

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Seit Corona darf es auch mal ein teurerer Wein sein als vorher!
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Marc König, Gebietsmanager in der REWE-Region West
„Mit Kindern freundlich
umgehen ist Kundenbindung“

Lebensmittel einkaufen erinnerte im Lockdown an einen Familienausflug. Notgedrungen. Denn wohin mit dem Nachwuchs ohne Kita, Schule oder Großeltern? Für die Erwachsenen alternativlos, für die Kinder abenteuerlich – zumal, wenn sie mal alleine einkauften – für viele Mitarbeiter:innen anstrengend. Mehr Verständnis - und ein Scheibchen Wurst - für die Käufer:innen von morgen wünschen sich ein REWE-Kollege und drei kleine Kunden.

Marc König, Gebietsmanager in der REWE-Region West
„Viele Familien gingen (und gehen) in Corona mit ihren Kindern einkaufen, die Kitas waren zu, die Spielplätze abgesperrt, die Freunde unerreichbar. Aber natürlich gehen nicht alle Kinder brav an der Hand durch den Markt, manche leben ihren Bewegungsdrang zwischen den Regalen aus oder rupfen schon mal eine Packung Duplo auseinander... Und ja, natürlich nervt das die Mitarbeiter:innen manchmal. 

Aber es sind Kinder. Und viele Monate lang konnten Familien nirgends hingehen, nur einkaufen. Natürlich war die Stimmung manchmal gereizt, aber ich habe ein Problem damit, wenn Mitarbeiter:innen offen und öffentlich Dampf ablassen. 

Denn Kinder sind unsere Zukunft, die Kund:innen von morgen. Vielleicht sind wir Supermärkte das Trostpflaster für geschlossene Kitas und Schulen, an das sich die Kinder später gerne erinnern werden. Und wir im Supermarkt konnten uns über mangelnde Umsätze nicht beschweren. Mit den Kindern freundlich umzugehen, ist also Service, ist aktive Kundenbindung. Und wenn ein Kind das Duplo dann in den Mund steckt, gibt es doch etliche Möglichkeiten, das freundlich zu regeln. So wie es auch unter besonderen Hygienenotwendigkeiten Möglichkeiten gibt, die Scheibe Fleischwurst zuzustecken."

Vielleicht kann man unseren, in Coronazeiten doppelt anstrengenden Job auch einmal von dieser Warte aus betrachten: Während viele isoliert zu Hause sitzen, waren wir die ganze Zeit unter Menschen und hatten im Markt Kontakt zu anderen. Zu Kolleg:innen, zu Kund:innen und ja, auch zu Kindern. 
 

Kleine Experten kommen zu Wort
Wie Kinder den Corona-Einkauf erleben

Wie fühlt es sich aktuell Kinder an, unter Corona-Bedingungen einkaufen zu gehen? Wir haben die kleinen Experten selbst befragt.

„Immer alle Regeln einzuhalten ist nicht einfach“
Tiago, 11 Jahre alt

„Manchmal etwas eng mit drei Einkaufswagen”“
Fabio, 8 Jahre alt
„Ich gehe gerne einkaufen, weil man da auch immer schauen kann, was es Neues von Lego gibt. In unserem REWE-Markt gibt es nämlich auch Spielsachen. Ich find’s schade, dass wir jetzt in der Corona-Zeit nicht mehr so oft einkaufen gehen konnten. Vor allem, wenn es solche Aktionen wie die Fußballkarten zur EM gibt. Letztes Jahr hat sich ein Mann an der Kasse extra von der Verkäuferin Karten geben lassen und sie dann meinen Brüdern und mir geschenkt. Das war cool. 

Wenn ich mit meinen beiden Brüdern zum Supermarkt gehe, müssen wir manchmal warten, bis jeder einen Einkaufswagen hat. Mit den drei Wagen ist es manchmal etwas eng, vor allem im Aufzug. Aber wir passen alle drei rein. 

Wenn wir viel einkaufen und alles etwas länger dauert, nervt es, die ganze Zeit die Maske anzuhaben. Ich freue mich schon, wenn die Corona-Zeit vorbei ist und wir die Masken endlich in den Müll werfen können.“ 

„Blöd, wenn man die Maske vergisst“
Emilio, 8 Jahre alt
 „Vor Corona bin ich noch öfter einkaufen gegangen als jetzt, meistens mit meinen Brüdern. Aber manchmal auch ganz alleine, wenn wir zum Beispiel noch etwas fürs Mittagessen brauchen. Einmal habe ich vergessen, im Markt meine Maske anzuziehen. Ich hatte sie zwar dabei, aber nicht daran gedacht, sie anzuziehen. An der Kasse hat mir dann eine Verkäuferin gesagt, dass ich sie anziehen soll. Sie war zwar nett, aber das war mir schon ein bisschen peinlich. 

Manche Verkäufer kennen meine Brüder und mich schon und begrüßen uns immer, wenn wir dort sind. Dann reden wir auch immer ein bisschen. Ich finde es doof, dass man immer eine Maske tragen muss. Wenn man sie mal zuhause vergisst, muss man wieder zurücklaufen. Ich freue mich schon darauf, wenn wir die Masken nicht mehr brauchen. Dann macht einkaufen noch mehr Spaß.“ 

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