Abstand halten, Hygiene beachten und Maske tragen – diesen Dreisatz werden wir so schnell nicht mehr los. Aber wie ist die Stimmung bei den Verbrauchern in der anhaltenden Corona-Krise? Das fragen die Kollegen von der Marktforschung jetzt alle zwei Wochen rund 1.000 Verbraucher. Und obwohl die Menschen von einem zweiten Lockdown ausgehen, schlagen sie sich tapfer und achten dabei vermehrt auf Themen der Nachhaltigkeit.
Fast zwei Drittel der Befragten hält eine zweite Infektionswelle für wahrscheinlich, jeder Zweite glaubt an einen zweiten nationalen Lockdown. Diese Einstellung zeigt sich im vergangenen Monat durchweg über alle soziodemographischen Gruppen hinweg - also in allen Teilen der Bevölkerung, unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Bildung und anderen spezifischen Merkmalen.
Besonders zu spüren sind die Folgen der Pandemie bei kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten und Kino sowie Reisen und Urlaub. Mehr als drei Viertel der Befragten spüren hier durchgängig starke Einschränkungen.
Keine Reise-Stornierungen für 2021
Rund 40 Prozent ist die Reiselust für dieses Jahr komplett vergangen, sie wollen 2020 nicht mehr verreisen. Die dynamische Situation der Reisewarnungen und -verbote hält die Menschen zunehmend davon ab, sich überhaupt mit dem Thema Urlaubsreise zu beschäftigen, solange es noch Reisebeschränkungen gibt. Doch die Hoffnung für die kommende Saison bleibt: Eine bereits gebuchte Reise für 2021 jetzt schon zu stornieren, kommt aktuell für niemanden in Frage.
Der Skandal um den Tönnies-Schlachthof hat auch bei den Verbrauchern deutliche Spuren hinterlassen: Bei den Einkäufen werden die Themen Tierwohl und Bio konstant von knapp der Hälfte der Befragten als immer relevanter angegeben. Die Kunden achten vermehrt auf Qualität. An der Bedientheke gewinnt das Thema spürbar an Bedeutung.
Mehrwertsteuer: Kunden vertrauen Händlern
Über die Mehrwertsteuer, die zum 1. Juli gesenkt wurde, zeigen sich die Verbraucher sehr gut informiert und versprechen sich, die meisten Auswirkungen im Lebensmitteleinzelhandel zu spüren. Rund 60 Prozent geben aktuell an, dass sie darauf vertrauen, dass der steuerliche Vorteil in dieser Branche an die Verbraucher weitergegeben wird und es somit zu Preissenkungen kommt.