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ArticleId: 2284magazineBis 2025 soll Torf nicht nur aus den Toom-Erden verschwinden, sondern auch der Anteil an Torf in Topfpflanzen weiter reduziert werden. Warum und wie das funktionieren kann, erklären Tobias Theuerkauf und Kai Battenberg.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/d/5/csm_toom_Torfausstieg2025_mgt_st_3305fddcc1.jpgToom krempelt Erdensortiment umTorfausstieg bis 2025
Torfausstieg bis 2025
Toom krempelt Erdensortiment um
von Sylvia Hannstein

Wieder ein großer Schritt geschafft im Dienste der Moore: Toom hat zwei weitere torffreie Erden im Angebot. Bis 2025 soll Torf aber nicht nur aus den Erden verschwinden, sondern auch der Anteil an Torf in Topfpflanzen kontinuierlich weiter reduziert werden. Warum und wie das funktionieren kann, haben wir bei Projektmanager Tobias Theuerkauf und Senior Sustainability Manager Kai Battenberg nachgefragt.

 Das Ziel ist klar gesteckt: Toom stellt bis 2025 sein gesamtes Erdensortiment auf torffreie Alternativen um. Als erste Baumarktkette in Deutschland haben sich die Kollegen bereits 2016 dazu entschieden, sowohl in der Toom Eigenmarke als auch in den Markenprodukten auf Torf zu verzichten. Dieses Jahr kommt Toom seinem Ziel wieder ein Stück näher: Mit der „toom Pflanzerde“ und der „toom Rosenerde“ stehen zwei weitere torffreie Alternativen für die Kunden in den Regalen. Bis 2020 werden weitere zehn Erden im Torfanteil reduziert sein.
 


„Mit dem schrittweisen Verzicht auf Torf in unserem Erdensortiment setzen wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie konsequent weiter um und werden das Ziel, unser komplettes Erdensortiment bis 2025 auf 100 Prozent torffreie Produkte umzustellen, erreichen“, sagt Dominique Rotondi, Geschäftsführer Einkauf.
 
Bis auf zwei Spezialerden wurden bereits sämtliche Erden der Eigenmarke stufenweise reduziert oder vollständig auf torffrei umgestellt. Konkret heißt das, dass schon heute durchschnittlich über 70 Prozent Torfersatzstoffe eingesetzt werden – und zwar in Bezug auf das gesamte Volumen verkaufter Erden bei Toom Baumarkt.
 
Erden für Rhododendren und Azaleen gehen – noch – nicht ohne Torf

Die beiden Ausnahmen bilden die Erden für Pflanzen wie Rhododendren und Azaleen, die ganz besondere Bedürfnisse haben. Hier sucht und prüft Toom Baumarkt intensiv Torfalternativen, die sowohl in Quantität als auch in Qualität hinreichend sind. „Es dauert jedoch einige Zeit, bis alle Möglichkeiten geprüft und alle Tests durchgeführt worden sind“, sagt Rotondi. Schließlich sollen Hobbygärtner auch weiterhin Freude an ihren Pflanzen haben.

Durch die Nutzung von Ersatzstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen leistet Toom einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, da für den Torfabbau Moore trockengelegt werden und damit Lebensräume für Tiere und Pflanzen zerstört werden sowie klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre entweicht.

Ausbau des nachhaltigeren Sortiments

Dank ihrer nachhaltigeren Produkteigenschaften tragen bereits einige Toom-Produkte wie zum Beispiel die torffreie Toom Naturtalent-Universalerde zusätzlich das Pro Planet-Label. Das Label kennzeichnet Produkte, die nachhaltiger sind als herkömmliche Produkte, da sie durch ihre Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung Mensch und Umwelt deutlich weniger belasten.

Mehr Informationen rund um den Schutz der Moore finden Sie unter www.toom.de/nachhaltigkeit.

Tobias Theuerkauf und Kai Battenberg im one_Gespräch
„Der Wunsch unserer Kunden nach Bio- und nachhaltigeren Produkten ist deutlich gewachsen“

one: Herr Battenberg, seit einigen Jahren bieten Sie ein wachsendes Sortiment an torffreien Erden an. Wie sind Ihre Erfahrungen – gibt es einen Qualitätsunterschied zu herkömmlichen Erden?
Kai Battenberg: Nein, den sollte es zumindest nicht geben. Ein Fokus bei der Entwicklung unserer Strategie zum Torfausstieg lag von Beginn an auf dem Thema Qualität. Wenn man einen so etablierten Rohstoff wie Torf ersetzen möchte, müssen die torffreien Alternativen für unsere Kunden mindestens die gleiche Qualität bieten. Daher arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere torffreien Erden immer weiter zu optimieren.
 

Tobias Theuerkauf, Projektmanager Nachhaltigkeit im Einkaufsbereich Pflanze bei Toom
one: Herr Theuerkauf, seit 2015 verkaufen Sie Fairtrade-Weihnachtssterne, die unter anderem torfreduziert angebaut wurden und daher das Pro Planet-Label tragen dürfen. Wie kommt das Angebot an?
Tobias Theuerkauf: Nach einem erfolgreich verlaufenen Pilotprojekt haben wir uns bei Toom 2016 dazu entschieden, unser gesamtes Sortiment Weihnachtssterne auf Fairtrade umzustellen. Bei unseren Kunden kommen die Artikel sehr gut an, was neben der Produktqualität sicherlich auch an der Bekanntheit von Fairtrade und dem damit verbundenen Vertrauen zusammenhängt. Zusätzlich waren die Weihnachtssterne eines der ersten torfreduzierten Produkte in unserem Pflanzensortiment. Die 30 prozentige Torfreduzierung ist neben der Fairtrade-Zertifizierung auch einer der Gründe, warum die Pflanzen das Pro Planet-Label tragen dürfen.

Kai Battenberg, Toom-Senior Sustainability Manager
one: Nehmen Sie eine vermehrte Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten im Baumarkt wahr?
Kai Battenberg: Gerade im Bereich Garten hat sich in den letzten Jahren einiges bewegt und der Wunsch unserer Kunden nach Bio- und nachhaltigeren Produkten ist deutlich gewachsen. Das kann man zum Beispiel an unserem Toom Bio-Sortiment für den Nutzgarten sehen, wo neben Bio-Düngern und torffreien Bio-Erden auch eine stetig wachsende Zahl an Bio zertifizierten Pflanzen angeboten wird. Auch unser Sortiment für bienen- und insektenfreundliche Pflanzen und Nisthilfen für Insekten wächst seit einigen Jahren kontinuierlich und trifft auf eine große Nachfrage von Kunden, die wieder verstärkt auf naturnahes Gärtnern setzen und selbst etwas für den Artenschutz tun wollen.  
 
one: Wird es bei Toom weitere Pflanzen geben, die mit torffreiem Substrat angebaut werden?
Tobias Theuerkauf: Das ist ein klar erklärtes Ziel von uns. Wir befinden uns in enger Abstimmung mit unseren Gärtnern und sind auf der Suche nach weiteren Produkten, die entweder torfreduziert oder torffrei produziert werden können. In einer gartenbaulichen Produktion müssen hierfür Anpassungen gemacht werden, für die es viel Kulturerfahrung bedarf, auch damit der Endkunde später ein genauso qualitativ hochwertiges Produkt erhält! Aus diesem Grund ist es aus Gärtner-Sicht nicht möglich von heute auf morgen auf eine torffreie Produktion umzustellen. Es ist wichtig, dass unsere Gärtner hier jedes Jahr Versuche durchführen und somit die Erfahrung auf Produktionsseite weiter wächst.

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