Lesedauer: 2 Minuten
Gesellschaftliches Engagement
Mustergültige Spenden für mehr Lebensqualität
Wohin mit den übrig gebliebenen Warenmustern? Der Bereich Operative Qualitätssicherung suchte nach nachhaltigen Verwendungsmöglichkeiten und wurde fündig.
Was wäre der Handel ohne Innovationen und Produktprüfungen? Doch längst nicht jede der vielen Neuheiten, die die Industrie Jahr für Jahr auf den Markt wirft, schafft es in die Regale der Supermärkte und Discounter.
Woche für Woche landen bei den Kollegen von der Qualitätssicherung der REWE Group in Köln unzählige Warenmuster. Sie werden gesichtet, untersucht, geprüft und verkostet, wenn es Lebensmittel sind. Viele Artikel werden in mehrfacher Ausführung zugesandt. Sie landeten bislang im Müll oder wurden intern, also an die Kollegen der Zentralstandorte, abgegeben. Ähnliches galt für Nonfood-Muster.
Nachhaltige Verwendung
Doch seit Anfang des Jahres gibt es für Lebensmittel wie für Nonfood-Artikel eine nachhaltige Verwendung: „Die Muster werden verspendet“, sagt Angela Moritz, Bereichsleiterin Operative Qualitätssicherung. Statt die Warenmuster intern zu verteilen, werden die Produkte jetzt an Bedürftige abgegeben. „Im Nonfood-Bereich werden ausschließlich verkehrsfähige Muster aus Qualitätsprüfungen gespendet“, betont Jürgen Lemke, Funktionsbereichsleiter QON.
Was sich so einfach anhört, bedurfte eines umfangreichen Prozesses, der fast ein halbes Jahr in Anspruch nahm. „Für jede einzelne Warengruppe haben wir eine Risikobewertung auf Grundlage der lebensmittelrechtlichen Anforderungen durchgeführt und die Warengruppen identifiziert, die nicht abgegeben werden können", erklärt Birgit Fittgen, Funktionsbereichsleiterin QOK. Allein bei Food wurden über 120 Warengruppen unter die Lupe genommen.
Manches muss zudem im Verkostungscenter vom Großgebinde in kleinere Einheiten umverpackt werden. Alles wird zielgruppengerecht von Lisa Nickels und Alexander Branski sortiert und im Lieferschein aufgeführt.
Bunter Nonfood-Strauß
Die Adressaten der ausgemusterten Muster, wie „Jack in the box“ oder die Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtung der Stadt Köln (KidS), nehmen die Ware in der Stolberger Straße in Empfang. Vergangene Woche war es wieder soweit. Das KidS-Team holte in der Stolberger Straße einen bunten Strauß an Nonfood-Artikel ab, der sich während der letzten Monate angesammelt hatte.
Matratzen waren darunter, Kleidung, Gartengeräte, Karnevalskostüme, Haushaltsartikel und Spielsachen.
Bei Lebensmitteln werden zum Beispiel Mopro, Obst und Gemüse, Kaffee, Konserven und Cerealien abgegeben. Ausgenommen sind freiverkäufliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel, alkoholische Getränke, Tabakwaren, Fleisch und Frischfisch. „Sonst verspenden wir alles“, schmunzelt Birgit Fittgen.
Jack in the box e.V.
„Jack in the box“ ist ein gemeinnütziger Verein für Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen. Die Box steht für das Upcycling von Seecontainern und ihrer Verwendung in Architektur und Kultur. Die ausgemusterten Container werden aufgearbeitet und für eine neue Nutzung, zum Beispiel als Büro, eingerichtet. Ein weiteres Standbein von „Jack in the box“ sind kulturelle Events auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Köln-Ehrenfeld.
Bei den Kölnern besonders beliebt sind die regelmäßig dort stattfindenden Nacht-Trödelmärkte. www.koelnerbox.de
KidS
Die Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtung der Stadt Köln, KidS, betreut 300 Kinder und Jugendliche, die vorübergehend oder für längere Zeit nicht in ihren Familien bleiben können.
Sie leben in insgesamt 21 Wohngruppen oder in Pflegefamilien, wo sie auf ein selbstständiges Leben vorbereitet werden.
www.stadt-koeln.de/2/kind-jugend/kids/
www.stadt-koeln.de/2/kind-jugend/kids/
Mein Kommentar
Auch interessant