Die Kinoleinwand wird immer vielfältiger, nicht nur an Geschichten und Perspektiven, sondern auch an Farben. Wie sehr die Hautfarbe Story und Blickwinkel beeinflusst, beweist höchst beeindruckend das Oscar-nominierte Drama „Beale Street“. Eine neue Sicht auf Vincent van Gogh eröffnet sich durch die Natur und ihre Farben in „An der Schwelle zur Ewigkeit“. Und was für ein Feuerwerk an Farben und Formen der Modedesigner „Alexander McQueen“ zu Lebzeiten veranstaltete, vermittelt sich in großen Stil auf der gleichnamigen DVD.
„Ich kann kein Pessimist sein, denn ich lebe noch.“ James Baldwin war wie Martin Luther King Jr und Malcolm X eine Ikone der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Anders als viele seiner Mitstreiter überlebte er die Unruhen der 60er Jahre, um sich in TV-Talk Shows und Romanen, in den USA und Frankreich für die Emanzipation von Schwarz und Weiß einzusetzen. In diesem positiven Geist hat er 1973 den Roman „If Beale Street Could Talk“ verfasst. Regisseur Barry Jenkins („Moonlight“) hat daraus in Bilder und Musik gegossene Gefühle gemacht, die von Liebe inmitten der Gewalt erzählen.
Regina King
Obwohl die 1971in Los Angeles geborene Regina King schon mit 14 zum ersten Mal vor der Kamera stand, dauerte es noch einmal 20 Jahre, bis sie gebührend für ihr schauspielerisches Können ausgezeichnet wurde. 2015 und 16 gewann sie einen Emmy Award für ihre Nebenrolle in der Gerichtsserie „American Crime“ und 2018 für ihre Rolle als Mutter eines ermordeten Teenagers in „Seven Seconds“. Ihre Darstellung der besonnenen und warmherzigen Mutter der schwangeren Tish in „Beale Street“ wurde mit dem Oscar prämiert.
Filmgenre: Tragödie
Filmlänge: 119 Minuten
Regie: Barry Jenkins
Mit: KiKi Layne, Stephan James, Regina King, Colman Domingo, Teyonah Parris
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: DCM
Kinostart: 7.3.2019
Selbst wenn man alle Filme über Vincent van Gogh hintereinander sähe und alle Darstellungen des Malers – von Kirk Douglas über Tim Roth bis Benedict Cumberbatch – vergliche, käme man seinem Genie nur annähernd auf die Schliche. Den jüngsten Versuch, „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“, wagt Julian Schnabel mit Willem Dafoe in der Titelrolle. Nicht sein Leben, sondern Van Goghs Zugang zu Natur und Farbe ist dabei das zentrale Element. Willem Dafoe macht sich dabei förmlich selbst zur Leinwand, wofür er bei den Filmfestspielen in Venedig den Coppa Volpi gewann.
Julian Schnabel
Berühmt wurde Julian Schnabel in den späten 70er Jahren mit seinen aus unzähligen Tellern bestehenden Leinwänden, die er mit groben Strichen bemalte. Seine eigentliche aber Berufung fand der 1951 in New Yorker geborenen Maler im Inszenieren von Filmporträts. Das Biopic über seinen Künstlerkollegen „Basquiat“ machte 1996 den Anfang. Es folgten Javier Bardem als kubanischer Poet in „Before Night Falls“ und das Drama „Schmetterling und Taucherglocke“ über den gelähmten Verleger Jean-Dominique Bauby, das 2008 weltweit mit Preisen von Globe bis Palme überhäuft wurde.
Filmgenre: Künstlerdrama
Filmlänge: 111 Minuten
Regie: Julian Schnabel
Mit: Willem Dafoe, Rupert Friend, Oscar Isaac, Mads Mikkelsen, Emmanuelle Seigner
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: DCM
Kinostart: 18.4.2019
Als führender britischer Designer des Jahres löste Alexander McQueen Mitte der 90er Jahre Vivienne Westwood ab. Und er war ein würdiger Nachfolger, denn wie auch Westwood sah McQueen in der Mode eine perfekte Basis für Kunst, Politik und Gesellschaftskritik. Seine Modeschauen in London und Paris glichen Ausstellungen mit dreidimensionalen Werken aus Rüschen, Lack, Spitze oder grafischen Druckmustern. Kometenhaft war sein Aufstieg als er 1996 zum Chefdesigner von Givenchy avancierte. 2010 nahm er sich das Leben. Die Doku kommt mit Interviews und privaten Handy-Clips dem Menschen und Künstler McQueen fast intim nah.
Genre: Doku
Länge: 111 Minuten
Regie: Ian Bonhote, Peter Ettedgui
Darsteller: Alexander McQueen
Altersfreigabe: ab 12
Vertrieb: Prokino
Im Handel ab: 11.4.2019
Galten im vorigen Jahrhundert Filme oft als veritabler Ersatz für Geschichtsunterricht, sind es heute vor allem Computerspiele, die das Funktionieren einer Gesellschaft begreifbar machen – das sogar interaktiv. Die „Anno“-Reihe von Ubisoft gehört zu den am schönsten gestalteten und am besten durchdachten Ablegern des Strategie -Genres. „Anno 1800“ behandelt die Zeit der Industrialisierung, wobei der Spieler nicht nur Fabrikant und Produzent von Waren ist, sondern auch Arbeitgeber und Vermieter werkseigener Wohnungen.
Art: Strategie
Erhältlich für: Windows PC
Adresse: ubisoft.com/de-de/game/anno-1800/