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ArticleId: 4044magazineAlles, immer und obendrein günstig – das war lange Zeit das Credo der Verbraucher:innen in Deutschland. Doch insbesondere seit dem vergangenen Jahr steht die Frage nach sicheren Lieferketten und steigenden Preisen im Raum. Der Diskussion mit der Landwirtschaft stellten sich REWE Group-Vorstand Hans-Jürgen Moog und Clemens Bauer, Geschäftsleiter Marketing REWE im Vorfeld der Grünen Woche.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/0/f/csm_ts_standard_gr-moog-agar_0a0c909544.jpg„Müssen vieles neu denken, ohne Tabus“Lieferketten und Preise
© topagrar
Lieferketten und Preisentwicklung
„Müssen vieles neu denken, ohne Tabus“

Alles, immer und obendrein günstig – das war lange Zeit das Credo der Verbraucher:innen in Deutschland. Insbesondere das vergangene Jahr hat dem in mancher Hinsicht ein Ende gesetzt. Seitdem steht die Frage nach sicheren Lieferketten und steigenden Preisen im Raum. Der Diskussion mit der Landwirtschaft stellten sich REWE Group-Vorstand Hans-Jürgen Moog und Clemens Bauer, Geschäftsleiter Marketing REWE im Vorfeld der Grünen Woche, in zwei Diskussionsrunden, zu denen das Fachmagazin topagrar eingeladen hatte.

Eine bestimmende Frage war, wie groß das Problem mit den Lieferketten im Handel aktuell tatsächlich ist, angesichts mancher Lücken in den Regalen. Hans-Jürgen Moog stellte in diesem Zusammenhang klar, dass die Liefertreue nicht der Grund hierfür ist: „Wenn Sie derzeit leere Regale sehen, dann liegt das nicht an Hamsterkäufen, sondern daran, dass wir mit einigen multinationalen Großkonzernen keine Preise vereinbaren können. Diese Lieferanten übertreiben mit ihren Forderungen maßlos. Und weil wir uns mit ihnen nicht einig werden, beliefern sie uns nicht mehr. Deshalb sind die Regale manchmal leer.“

Hans-Jürgen Moog © topagrar
Dass dies vom Handel nicht gewünscht sein kann, liegt auf der Hand. Daher betonte Moog mit Blick auf die Vertreter:innen der Landwirtschaft, dass die REWE Group als Genossenschaft von der Vielfalt lebe und daher auch einen ganz klaren Fokus auf lokale und regionale Beziehungen setze: „Unsere Einkaufsstrategie bei Obst und Gemüse lautet seit Jahren lokal vor regional vor national vor international. Nationale und kurze Lieferketten sind in Krisenzeiten von Vorteil und entsprechen den Wünschen der Konsument:innen. Dort wo es möglich ist, setzen wir auf heimische Ware. Wir glauben an eine starke deutsche Landwirtschaft. Dort wo wir in direkter Beziehung zu unseren Erzeuger:innen stehen, finden wir immer partnerschaftliche Lösungen auf Augenhöhe. Die Produkte müssen aber natürlich in ausreichender Qualität und Menge zur Verfügung stehen, damit wir die Nachfrage bedienen können.“

Und weiter: „Wir sagen auch ganz klar: Es kann nicht sein, dass die Konflikte auf dem Rücken der Landwirt:innen ausgetragen werden. Daher wollen wir auch unseren Betrag leisten, die Situation zu verbessern - dort wo es uns möglich ist, einen Beitrag zu leisten. Daher mein Appell: Gehen wir doch gemeinsam neue Wege, geben wir alte Vorurteile auf, es darf in einer zukunftsfähigen Zusammenarbeit keine Denkverbote geben. Wir haben tolle Produzent:innen in Deutschland und sollten diese Stärke besser nutzen. Ich bin überzeugt, dass wir in vielen Bereichen systematische Änderungen brauchen, vieles neu denken müssen, ohne Tabus. Das gilt für Lieferketten ebenso wie für die Landwirtschaft. Mit Blick auf diese Form der Zusammenarbeit haben wir das Kompetenzzentrum Landwirtschaft ins Leben gerufen.“.

Clemens Bauer © topagrar
Direkt daran knüpfte Clemens Bauer in der Diskussionsrunde zum Thema „Preiseexplosion bei Lebensmitteln“ an. Denn: Auch wenn angesichts der Inflation die Preissensibilität steige, so dürfe man nicht außer Acht lassen, dass der Klimawandel die Menschen beschäftige und es weiterhin Konsument:innen gebe, die bereit seien für regionale Produkte mehr zu zahlen. Die Konsumwerte wie Nachhaltigkeit blieben bestehen, so Bauer, und das zeige sich auch darin, dass die Kund:innen ein starkes Interesse daran hätten, regionale Produkte zu kaufen.

Podiumsdiskussion: Die Welt im Dauerkrisenmodus: Wie wichtig sind anpassungsfähige Lieferketten? © topagrar
Lieferkette und Preisexplosion

Zu den Themen „Sicherheit in der Lieferkette“ und „Preisexplosion – wie reagieren die Verbraucher:innen“ hatte das Agrarfachmagazin topagrar im Vorfeld der Grünen Woche in Berlin Diskussionsrunden organisiert. In diesem Rahmen sprachen Marcus Arden und Guido Hörner von topagrar mit REWE Group-Vorstand Hans-Jürgen Moog, Oliver Sitar, Referatsleiter EU-Kommission, stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Susanne Schulze Bockeloh, Vizepräsidentin Deutscher Bauernverband und Hubert Heigl, Präsident Naturland e. V. zur Lieferkette.

Zum Thema „Preisexplosion bei Lebensmitteln“ diskutierten neben Clemens Bauer, Geschäftsleiter Marketing REWE, Prof. Thomas Vogler, TH Ingolstadt, Professor für Handelsmanagement, Handelsmarketing und Handelscontrolling, Michaela Schröder, Leiterin Verbraucherschutz im Bundesverband Verbraucherzentrale.
Hier geht’s zur Aufzeichnung des Livestreams.

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