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Foto: @Adobe Stock / Sudavadee
REWE Group
Im Fokus: Schutz von Menschenrechten und Umwelt
von Johanna Freimuth

Menschenrechte gelten universell – jeden Tag. Der Internationale Tag der Menschenrechte am 10. Dezember erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unternehmerisches Handeln mit Verantwortung zu verbinden – für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt.

Die REWE Group engagiert sich seit vielen Jahren für die Stärkung von Menschenrechten und der Prävention ihrer Verletzung. Zusätzlich schafft das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz: LkSG) einen verbindlichen Rahmen, der unsere Verantwortung konkretisiert.

Seit 2023 verpflichtet das LkSG Unternehmen wie die REWE Group in Deutschland dazu, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in ihren globalen Lieferketten sicherzustellen. Zum Tag der Menschenrechte geben drei Kolleginnen aus dem Projektteam Einblicke in ihre Arbeit rund um das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichten-
gesetzes

Kathrin Daivandran, Projektsteuerung LkSG | Foto: ©privat „Als zentrale Koordinatorin für das LkSG begleite ich die konzernweite Umsetzung und Steuerung des Projekts zur Einhaltung der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten. Wir als Projektteam tragen die Verantwortung dafür, unternehmensweite Prozesse, Standards und Schnittstellen so zu gestalten, dass wir potenzielle Risiken in der Lieferkette frühzeitig identifizieren, bewerten und angemessen darauf reagieren können.  

Im Rahmen des LkSG führen wir gemeinsam mit Kolleg:innen aus den Einheiten und Zentralbereichen Risikoanalysen in der Lieferkette sowie in unserem eigenen Geschäftsbereich durch und entwickeln gemeinsam Maßnahmen zur Verringerung oder Vermeidung erkannter Risiken. Das LkSG verpflichtet außerdem zur Einrichtung eines zentralen Hinweisgeb ersystems. Mein Team betreut diesen Kanal und koordiniert die Bearbeitung eingehender Beschwerden (siehe unten).  

 Zum Jahresbeginn wird eine überarbeitete Fassung des LkSG erwartet – mit voraussichtlich administrativen Erleichterungen. Die Kernelemente des LkSG bleiben jedoch bestehen, genau wie unser Anspruch: Für uns geht es darum, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, Risiken zu erkennen und langfristig konkrete Verbesserungen für Mensch und Umwelt entlang unserer Lieferketten zu ermöglichen. Zur Umsetzung des LkSG haben wir eine konzernweite Struktur aufgebaut, in der viele Kolleg:innen in den Zentralbereichen und Gesellschaften integriert sind."

Kathrin Daivandran, Projektsteuerung LkSG 

Hinweise und Beschwerden entlang der Lieferkette

Linda Knist, LkSG CaseManagerin | Foto: ©privat „Um unserer Verantwortung gerecht zu werden, kümmern wir uns auch um die Aufklärung potenzieller Störfaktoren entlang der Lieferketten. Als “LkSG-Case Managerin” kläre ich unseren Geschäftsbereich betreffende Hinweise und Beschwerden auf – sei es von Mitarbeitenden, betroffenen Personen entlang der Lieferkette oder externen Organisationen wie z.B. NGOs. 

Geht eine Meldung ein, prüfen wir die Situation sorgfältig – durch Gespräche mit Lieferanten, Dokumentenanalysen und weitere Recherchen. So lässt sich etwa fehlender Arbeitsschutzausrüstung oder Unregelmäßigkeiten bei Lohnzahlungen nachgehen. Ziel ist es, echte Risiken zu erkennen und betroffenen Menschen wirksam zu helfen – nicht nur gesetzliche Pflichten zu erfüllen. 

 Der Schutz von Menschenrechten und Umweltstandards ist eine gemeinsame Aufgabe – deshalb ist es uns wichtig, dass nicht nur wir im Nachhaltigkeitsteam, sondern alle Mitarbeitenden Verantwortung übernehmen und aktiv dazu beitragen. Verantwortungsvolles Handeln beginnt im eigenen Arbeitsumfeld und schließt auch den achtsamen Blick auf das Verhalten von Kolleg:innen, Geschäftspartnern und Lieferanten mit ein. Auffälligkeiten oder Zweifel sollten nicht unbeachtet bleiben – der erste Schritt kann ein Gespräch mit der Führungskraft oder Nachhaltigkeitsverantwortlichen sein. Alternativ stehen vertrauliche Meldekanäle wie das Hinweisgebersystem oder unser Human Rights-Postfach (humanrights@rewe-group.com) zur Verfügung, auch für anonyme Hinweise.” 

Linda Knist, LkSG CaseManagerin

Mehr als Gesetz: Unser Engagement für Menschenrechte

Laura Meissner, Nachhaltigkeitsmanagerin Fokus Menschenrechte | Foto: ©privat „Menschenrechte sind kein Trendthema, sondern ein universelles Recht, das uns alle angeht. Als Nachhaltigkeitsmanagerin mit Fokus auf menschenrechtliche Sorgfalt beschäftige ich mich täglich mit der Frage, wie wir Menschenrechte und Arbeitsbedingungen entlang unserer Lieferketten verbessern und dazu beitragen können, dass diese respektiert und geschützt werden.

Die REWE Group hat dazu zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, intern und auf allen Ebenen der Lieferkette. Dazu gehören unter anderem Leitlinien zu sozialen und ethischen Standards, ein Supplier Code of Conduct sowie unsere Grundsatzerklärung zu Menschenrechten und Umwelt. Unsere Lieferanten müssen hohe Anforderungen, z.B. an Sozialstandards erfüllen, aber wir unterstützen sie auch.

Wir versuchen so nah und konkret an den Themen in der Lieferkette zu arbeiten, wie es möglich ist. Wir bieten Trainingsprogramme an, in denen wir ausgewählte Fabriken über eine längere Zeit begleiten und sie bedarfsgerecht unterstützen, zum Beispiel beim Aufbau interner Beschwerdemechanismen oder der Berechnung und korrekten Bezahlung von Überstunden. Bei zentralen Rohstoffen arbeiten wir oft gemeinsam mit der Branche an Lösungen, wie zum Beispiel in unseren Projekten zu existenzsichernden Einkommen bei Bananen und Kaffee und im Rahmen des Kakaoforums.

Breits vor dem Inkrafttreten des LkSG hat die REWE Group Verantwortung für den Schutz von Menschen und Umwelt übernommen. Auch aus meiner Sicht ist es entscheidend, dass wir diesen Weg konsequent weiter gehen. Denn letztlich geht es nicht nur um die Frage, was gesetzlich verlangt wird, sondern was notwendig und richtig ist.” 

Laura Meissner, Nachhaltigkeitsmanagerin Fokus Menschenrechte 

Jeder Beitrag zählt

Menschenrechte und Umweltschutz betreffen uns alle – egal ob im Einkauf, der Logistik, in der Filiale oder in der Verwaltung. Jede und jeder kann helfen, Risiken zu erkennen und zu melden.

Der Tag der Menschenrechte erinnert uns daran, warum wir uns täglich dafür einsetzen: Weil hinter jeder Lieferkette Menschen stehen.

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