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ArticleId: 4035magazineDas neu gegründete Kompetenzzentrum Landwirtschaft der REWE Group verbindet Traditionsbewusstsein mit Start-up-Mentalität. Es ist das erste seiner Art im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Hans-Jürgen Moog, Vorstand für Ware/Einkauf und Emilie Bourgoin, Leiterin Public Affairs, über dieses wegweisende Konzept.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/6/1/csm_ts_standard_komp-int_32eac29e0b.jpgKompetenzzentrum Landwirtschaft ermöglicht neue Wege der ZusammenarbeitVernetzung auf Augenhöhe
Hans-Jürgen Moog, Emilie Bourgoin
Miteinander statt übereinander reden
Kompetenzzentrum Landwirtschaft ermöglicht neue Wege der Zusammenarbeit

Das neu gegründete Kompetenzzentrum Landwirtschaft der REWE Group verbindet Traditionsbewusstsein mit Start-up-Mentalität. Es ist das erste seiner Art im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. 

Abseits der engen Grenzen von Branchenlösungen bündelt es die Expertise von Handel und Landwirtschaft für frische Impulse, innovative Zugänge und neue Wege der Zusammenarbeit. Mit dem Ziel, gemeinsam mit Partner:innen aus der deutschen Landwirtschaft konkrete Projekte zu entwickeln, die wegweisend wirken für die Transformation einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Hans-Jürgen Moog, Vorstand REWE Group für Ware / Einkauf und Emilie Bourgoin, Leiterin Public Affairs der REWE Group, erzählen mehr über dieses einzigartige und wegweisende Konzept im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. 

Hans-Jürgen Moog
one: Was steckt hinter dem Kompetenzzentrum und wie funktioniert die Arbeit?

Hans-Jürgen Moog: Wir sind vor allem mit REWE und PENNY ein wichtiger Teil landwirtschaftlicher Lieferketten und stehen an der Schnittstelle zwischen der Landwirtschaft, also unseren Lieferant:innen, und den Konsument:innen, unseren Kund:innen. Wir wirken mit mehr als 50 Millionen Kund:innenkontakten pro Woche allein in Deutschland wie ein Seismograph der Konsument:innenwünsche und kennen die Bedürfnisse der Verbraucher:innen genau. 

Emilie Bourgoin: Auf der anderen Seite prägt die fast 100-jährige genossenschaftliche Geschichte der REWE Group in Deutschland die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen. Wir sind seit jeher stark regional verwurzelt und haben daher auch starke und tragfähige eigene Beziehungen zu Landwirtinnen und Landwirten. Wir kennen ihre Nöte und Sorgen ebenso wie die Grenzen des Systems. Daher liegt es nur nahe, diese Kompetenz zu bündeln, zu vernetzen und neue Wege aus der Vielfalt unserer Netzwerke zu hebeln. 

Mit der Gründung unseres Kompetenzzentrums heben wir den Dialog also auf eine neue und wegweisende Ebene. Wir bündeln unsere Expertise und verbinden sie mit dem Know-How starker Partner:innen. Es geht um Austausch ohne Denkverbote und Vernetzung auf Augenhöhe. 

Wir bringen Landwirt:innen, Agrar-Expert:innen aus der Wissenschaft, Praktiker:innen, Personen der verarbeitenden Industrie sowie der REWE Group zusammen und fördern aktiv neue Ideen. Dafür schaffen wir ein starkes Dreieck aus einer Stabsstelle, die einen Expert:innenbeirat koordiniert. Um zu gewährleisten, dass dies eng verbunden bleibt mit dem operativen Handelsgeschäft schaffen wir einen internen Steuerungskreis, der die Schnittstellen absichert. 

Hans-Jürgen Moog: Der Beirat dient dabei als fachlicher Impulsgeber, entwickelt Ideen, bewertet aber auch Projekte auf Umsetzbarkeit. Neben dem Expert:innenbeirat wird mit dem Steuerungskreis ein internes Entscheidungsgremium die strategische Koordinierung aller Projekte übernehmen. So gelingt es, landwirtschaftliche Kompetenzen innerhalb der REWE Group noch stärker zu bündeln und wirksame und innovative Best Practices zu entwickeln. 
Langfristiges Ziel ist, gemeinsam mit Partner:innen aus der Landwirtschaft konkrete Projekte zu entwickeln, die impulsgebend für eine nachhaltige deutsche Landwirtschaft wirken. Wir wollen von bloßen Ideen zu tatsächlichen Produkten in unseren Märkten kommen, welche der Transformation hin zu einer moderneren Landwirtschaft dienen – im Schulterschluss mit den Produzent:innen. 

„Was viele nicht wissen ist, dass Landwirte uns auch nur in einem einzigen Markt beliefern können. Alleine schon unsere REWE Lokal-Partnerschaft ist wegweisend in der Branche.“
Hans-Jürgen Moog
Vorstand REWE Group für Ware / Einkauf

one: „Zukunftskommission Landwirtschaft“, „Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft“, „Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft“ – es gibt bereits mehrere Plattformen, die die Transformation der Landwirtschaft zum Ziel haben. Warum gründet die REWE Group nun noch eine Plattform mit dem „Kompetenzzentrum Landwirtschaft“?

Hans-Jürgen Moog: Wir sind eine Genossenschaft und schon aus unserer DNA heraus stark regional verwurzelt. Daraus erwächst auch unser Anspruch, individuelle und faire Lösungen für jeden Landwirt und jede Landwirtin anzubieten. Da können wir unsere jahrelang gewachsene landwirtschaftliche Expertise einbringen. Aber nur dort, wo wir auch direkter Abnehmer landwirtschaftlicher Produkte sind – ohne Zwischenstufen ist das möglich und wirksam.  Wir wollen also direkte Beziehungen und Transparenz ausbauen und Themen auch abseits der großen Branchenrunden diskutieren – vor allem aber konkret umsetzen. 

Emilie Bourgoin
Emilie Bourgoin: Bei den großen Branchenrunden schränken uns Kartellrecht, der starke Wettbewerb, aber auch althergebrachte unverrückbare Meinungen und Vorurteile ein. Mit dem Kompetenzzentrum schaffen wir ein eigenes Forum, in dem wir ohne Denkverbote diskutieren können und das daher wegweisend für die Transformation der Landwirtschaft wirken kann. Das ist einzigartig im deutschen – wenn nicht sogar europäischen – Lebensmittelhandel. 

Hans-Jürgen Moog: Und es stärkt unsere Rolle als nachhaltiger, innovativer und lokal verwurzelte Nahversorger.
Unsere selbstständigen Kaufleute und unsere Märkte sind an mehr als 3.700 Standorten in ganz Deutschland präsent und pflegen so direkte, partnerschaftliche Verbindungen zur Landwirtschaft vor Ort. Was viele nicht wissen ist, dass Landwirte uns auch nur in einem einzigen Markt beliefern können. Alleine schon unsere REWE Lokal-Partnerschaft ist wegweisend in der Branche. 

Daneben gibt es bereits jetzt zahlreiche Projekte von REWE und PENNY auf regionaler Ebene, die gemeinsam mit der Landwirtschaft umgesetzt werden: zum Beispiel das „Landmarkt-Konzept“ in Hessen, die „Geprüfte Qualität Bayern“ und das „Regionalfenster Niedersachsen“ oder den „PENNY Zukunftsbauer“. Aber auch die vielen regionalen Fleischprogramme wie das „Strohwohl Schwein“ in Nordrhein-Westfalen tragen zu unserem landwirtschaftlichen Know-How bei. Das alles bündeln wir als Fundament im Kompetenzzentrum und bauen unsere Vorreiterrolle weiter aus.

„Mit dem Kompetenzzentrum schaffen wir ein eigenes Forum, in dem wir ohne Denkverbote diskutieren können.“
Emilie Bourgoin
Leiterin Public Affairs der REWE Group

one: Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Emilie Bourgoin: Das Kompetenzzentrum wird jetzt konsequent aus der Taufe gehoben: Unsere Stabsstelle Landwirtschaft wird geeignete Mitglieder für den Expert:innen-Beirat ansprechen. Parallel wird der interne Steuerungskreis aus Kaufleuten und Mitarbeiter:innen der REWE Group gebildet. Dann beginnt die inhaltliche Arbeit.
 
Hans-Jürgen Moog: Die Themen erstrecken sich von der Diskussion über landwirtschaftliche Produktionskosten, entsprechende Vergütungsmodelle bis zur Entwicklung neuartiger Vertragsmodelle. Unser Anspruch ist, zuverlässiger und kompetenter Partner der Landwirtschaft zu sein. Kurz: miteinander statt übereinander sprechen. 

Schlussendlich kann mit der Umsetzung erster, konkreter Projekte gestartet werden. Die Kombination aus Traditionsbewusstsein mit Start-Up-Mentalität ist unser Erfolgsrezept. Es sichert gemeinsame Innovationen. 

© Getty Images | shotbydave
REWE Group
Kompetenzzentrum Landwirtschaft ermöglicht neue Wege der Zusammenarbeit

Als erster Lebensmittelhändler in Deutschland gründen wir als REWE Group ein Kompetenzzentrum Landwirtschaft. Damit schaffen wir ein Forum, in dem Agrarexpert:innen aus Wissenschaft, Praxis, Erzeugung sowie unsere Handelsprofis Ideen für Deutschland entwickeln, deren Umsetzbarkeit prüfen und konkrete Schritte setzen. 

Im Schulterschluss sollen impulsgebende Projekte und Maßnahmen für die Landwirtschaft entwickelt und umgesetzt werden. Denn der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft bedarf konkreter Schritte und neuer Lösungen. Ländliche Strukturen müssen erhalten bleiben, gleichzeitig gilt es, die Umwelt zu schützen. Damit davon alle – gerade auch Landwirtinnen und Landwirte – profitieren, braucht es nicht weniger als eine Transformation der Landwirtschaft, die nur mit neuen Wegen der Zusammenarbeit auf Augenhöhe und ohne Denkverbote gelingen kann. 

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