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© Mux Filmproduktion / Ralf Noack
Lesedauer: 3 Minuten
Filme & Co. im Mai
Liebe und Revolution

Der Kino-Mai gibt alles, wofür der Wonnemonat traditionell bekannt ist: Liebe und Revolution. Schon ab Tag 1 zettelt Jan Henrik Stahlberg alias Herr Mux nach 20 Jahren erneut einen Aufstand von unten an, dokumentiert in „Muxmäuschenstillˣ“. Einen von der Liebe träumenden und schreibenden Teenager porträtiert der norwegische Regisseur Dag Johan Haugerud in „Träume“, einem Teil der insgesamt sehr sehenswerten Film-Trilogie „Oslo Stories“. Und richtig rund geht’s, wenn Testosteron auf Feminismus trifft in der Reality Show-Satire „Player of Ibiza“ in der ARD-Mediathek.

Kino 1
Muxmäuschenstillˣ

© Filmwelt Herr Mux gibt nicht auf! 20 Jahre lang war es um ihn mucksmäuschenstill nach dem schweren Autounfall in Italien, der in „Muxmäuschenstill“ (2004) bestens dokumentiert ist. Wer weiß, vielleicht wäre die Welt heute wirklich so, wie Mux es damals tatkräftig erkämpfen wollte: besser, gerechter und gesünder. Als er aus dem Koma aufwacht, sieht Mux, dass ein Klassenkampf nötiger ist als jemals zuvor. Dafür ist ihm jedes Mittel recht, von Tür zu Tür-Wahlkampf bis Guerilla-Methode per Aufwiegelung von Obdachlosen und Kindern. Und wieder ist alles in „Muxmäuschenstillˣ“ gut dokumentiert.

Jan Henrik Stahlberg

Mit der pseudo-dokumentarischen Politsatire „Muxmäuschenstill“ verewigte sich Drehbuchautor und Schauspieler Jan Stahlberg 2004 in den Annalen der deutschen Filmkunst. Gemeinsam mit Regisseur Marcus Mittermeier widmet sich der 1970 geborene Neuwieder 2009 in „Short Cut to Hollywood“ der Sensationslust der Medien. Schon 2006 hat es Stahlberg in seinem Regiedebüt „Bye Bye Berlusconi“ (2006) auf verschachtelt satirische Weise mit dem italienischen Präsidenten aufgenommen. In „Muxmäuschenstillˣ“ gelingt ihm nun der Hattrick: Drehbuch, Hauptrolle und Regie - bei voller Satire-Dosis.

Filmgenre: Politsatire
Länge: 99 Minuten
Regie: Jan Henrik Stahlberg
Mit: Jan Henrik Stahlberg, Tilman Vellguth, Bettina Hoppe, Sophie Roeder
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Filmwelt
Start: 1.5.2025

Kino 2
Oslo Stories: Träume

© Alamode Film „Mein Leben ist eine Wolke“, schreibt Johanne in ihr Tagebuch, „aber mein Körper ist es nicht.“ Die 15-jährige ist zum ersten Mal im Leben verliebt, mit allem, was dazu gehört: Hochs, Tiefs, Herzklopfen und Bauchschmerzen. All das fühlt sie, wenn ihre Handarbeitslehrerin in der Nähe ist. Jedes Wort, jeden Blick, aber auch ihre Träume und Phantasien hält sie fest und gibt sie ihrer Oma zu lesen. Zwischen kuschelige Mohair-Pullis, kühlen Free-Jazz und feministischen Humor bettet Regisseur Dag Johan Haugerud die Träume der verliebten Johanne (Ella Øverbye) ein.

Dag Johan Haugerud

© Agnete Brun/Alamode Film

Publikum und Jury der Berliner Filmfestspiele waren sich selten so einig wie bei der diesjährigen Verleihung des Goldenen Bären an „Oslo Stories: Träume“. Das Drama ist Teil der Oslo-Trilogie des 1964 im norwegischen Eidsberg geborenen Drehbuchautoren und Regisseurs Dag Johan Haugerud. Schon 2024 zeigt die Berlinale Sektion Panorama „Oslo Stories: Sehnsucht“ (dt. Start 22.5.25), während „Oslo Stories: Liebe“ (dt. Start 17.4.25), im Wettbewerb von Venedig uraufgeführt wird. Alle drei Filme erzählen in sich geschlossene Geschichten zu den Themen Sex, Liebe, Träume.

Filmgenre: Romanze, Drama
Länge: 110 Minuten 
Regie: Dag Johan Haugerud
Mit: Ella Øverbye, Ane Dahl Torp, Selome Emnetu, Ingrid Unnur Giæver, Silje Breivik
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Alamode Film
Start: 8.5.2025

Streaming
Player of Ibiza

© NDR Auf der Suche nach schrägen Serien sollte man immer auch in der Mediathek vom NDR vorbeischauen. Ab und zu lungert dort nämlich Grimme-Preis-würdiger Stoff, so wie einst (2011-18) „Der Tatortreiniger“ oder aktuell „Players of Ibiza“. In fünf 20- bis 25-minütigen Folgen nehmen die Macher - Bruno Alexander, Emil und Oskar Belton – das Reality TV-Format der Datingshows auf die Schippe und stellen nebenbei auch Feminismus, Machismo und den Einsatz von Testosteron auf eine harte Probe. Dass sie dabei die scheinbar unüberwindliche Kluft zwischen gnadenlos albern und „voll deep“ meistern, haben Alexander und die Belton-Zwillinge schon 2021 mit vier Staffeln „Die Discounter“ bewiesen.

Genre: Komödie
Länge: 120 min 
Regie: Bruno Alexander, Emil Belton, Oskar Belton
Mit: Charles Booz Jakob, Sammy Scheuritzel, Larissa Sirah Herden, Arman Kashani
Altersfreigabe: o.A.
Streaming Platform: ARD Mediathek
Seit: 2024

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TV garden

Über 300 Sender via Kabel oder Satellit sind nicht genug? Dann nichts wie ab in den TV garden, wo puerto-ricanische Telenovela auf rumänische Kochkunst trifft, Rap aus Guadeloupe auf Western am laufenden Meter und Doctor Who auf sich selbst in diversen Reinkarnationen aus den 60er, 70er und 80er Jahren. Nach dem Vorbild des Radio garden hat eine Gruppe auf GitHub IPTV (Internet Protocol Television)-Sender zusammengesucht, die weltweit gratis zu sehen zu sehen sind. In TV garden sind sie nun fein kuratiert und thematisch gebündelt.

© tv.garden

Art: Dienst
Entwickler/Vertrieb: IPTV community on GitHub
Erhältlich für: jede Art von Browser
Adresse: tv.garden

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