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ArticleId: 3814magazineBilla testet „Vertical Farming“: In einem Schiffscontainer werden vor einem Billa Plus Markt in Wien Kräuter und Salate angebaut. Die Erträge werden direkt im Markt verkauft.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/7/4/csm_ts_standard_billa_e606441803.jpgKräuter aus dem SchiffscontainerLebensmittelproduktion
Copyright: Billa | Harson
Lebensmittelproduktion
Kräuter aus dem Schiffscontainer

Billa testet „Vertical Farming“: In einem Schiffscontainer werden vor einem Billa Plus Markt in Wien Kräuter und Salate angebaut. Die Erträge werden direkt im Markt verkauft.

Als erster Lebensmitteleinzelhändler in Österreich testet Billa „Vertical Farming“ – ein innovatives Konzept für die lokale Lebensmittelproduktion in urbanen Gebieten. In Kooperation mit dem israelischen Agrartechnik-Unternehmen Vertical Field werden vor dem Billa Plus Markt in einem Schiffscontainer Kräuter und Salate aus heimischen Setzlingen gezogen und geerntet. Ein zweiter Container soll noch in diesem Jahr in der Umgebung von Wien errichtet werden. Die Pflanzen werden übereinander auf mehreren Ebenen angebaut und nach der Ernte direkt im Markt verkauft. In einem Container können im Monat ca. 2.000 bis 3.000 Einheiten produziert werden – das bedeutet, dass der Markt fast täglich mit frischen Kräutern und Salaten aus dem Container versorgt wird. Zum Start gibt es Petersilie, Basilikum, Koriander, Eichblattsalat sowie Lollo Salat – alle geernteten Produkte werden mit Erdpresswürfel verkauft, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten.

Copyright: Billa | Harson

Nachhaltige Wege in der Lebensmittelproduktion

„Vertical Farming ist eine zukunftsweisende Idee, um Lebensmittel so frisch wie möglich anbieten zu können. Bei Billa beschäftigen wir uns zunehmend mit alternativen Konzepten und Ideen, um nachhaltige Wege in der Lebensmittelproduktion zu unterstützen oder – wie in diesem Fall – selbst zu beschreiten. Vertical Farming bedeutet optimale Ernteerträge auf kleinster Fläche und nur wenige Meter bis ins Regal“, erklärt Eric Scharnitz, Billa Vertriebsdirektor, und ergänzt: „Das erhöht die Versorgungssicherheit und unsere Kund:innen können sich auf lokale Sortimente freuen: über das ganze Jahr hinweg und im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor unserer Haustüre angebaut.“

Der Container startete Ende Juli seinen ersten Anbauzyklus. Durch eine Glasscheibe können interessierte Kund:innen Einblicke erlangen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen. Die erste Ernte von Petersilie, Basilikum & Co. wird in der zweiten Augusthälfte anvisiert – ab da sind die frischen Kräuter und Salate auch im Billa Plus Markt erhältlich. Im zweiten Schritt soll ein weiterer Container in der Umgebung von Wien errichtet werden.

v.l.: Eric Scharnitz (Billa Vertriebsdirektor), Suzana Bauer (Billa Vertriebsmanagerin), und Michael Eichinger (Billa Gruppenleiter Obst & Gemüse) vor dem neu errichteten Container. Copyright: Billa | Harson

Landwirtschaft in der Senkrechten

Die Kooperation mit Vertical Field erlaubt es Unternehmen wie Billa, Gemüse und Obst im dichtbesiedelten, städtischen Raum auf nur wenigen Quadratmetern ganzjährig und antizyklisch anzubauen. Ermöglicht wird das durch eine 16-stündige Beleuchtung mit LED-Lampen, eine Klimasteuerung, die stets für die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum sorgt, sowie eine eigene Wasser- und Nährstoffversorgung für die Pflanzen. Die klimafreundlichen Effekte sind enorm: 90 % weniger Wasserverbrauch, 50 % weniger CO2-Ausstoß und 30-mal weniger benötigte Fläche als beim Anbau auf dem Boden. Durch die geschützte Umgebung ist auch der Einsatz von Pestiziden nicht notwendig und die Produkte verfügen allesamt über höchste Qualität. Da direkt im Markt vor Ort verkauft wird, minimieren sich die Transportwege und die Kund:innen kommen in den Genuss von frischen, lokal produzierten Produkten. Die bedarfsgenaue und an den jeweiligen Standort angepasste Bepflanzung und Ernte sorgt zudem für weniger Lebensmittelverschwendung im Markt.

Copyright: Billa | Harson

Vertikale Lösungen für urbane Gebiete

„Ich glaube, wir alle müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir in Zukunft die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sicherstellen bei gleichzeitig immer geringeren Ernteerträgen aufgrund von Bodenversiegelung, Monokulturen, dem Einsatz von Chemikalien und den Folgen des Klimawandels. Die Erschließung neuer landwirtschaftlicher Flächen auf Kosten unseres Ökosystems und des Klimas kann hier nicht die Lösung sein, sehr wohl aber Vertical Farming – vor allem in urbanen Gebieten“, erklärt Ronen Redel, VP Business Development von Vertical Field, einem der führenden AgTech (Agricultural Technology) Unternehmen, das innovative vertikale Lösungen für das städtische Ökosystem entwickelt. 

Bei Erfolg des Vertical Farming Pilotprojekts von Billa und Vertical Field sollen weitere Container vor ausgewählten Billa Plus Märkten aufgebaut werden.

Rubriken:
StrategieInternational
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