nächster Artikel vorheriger Artikel
02.11.2022
Eishockey-Sponsoring
PENNY verlost Tickets für den Deutschland Cup
02.11.2022
Kreativ Award
Die Service-Sieger
ArticleId: 3920magazineDer eine ist so lange im Unternehmen wie der andere an Lebensjahren zählt. Ingo Faßbender und Simon Offermann über alte und neue Zeiten im Food-Einkauf, Gemeinsamkeiten und was der Job mit Kreativität zu tun hat.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/6/3/csm_ts_standard_Doppelinterv_35d6bba030.jpgKeine Sekunde gelangweiltGenerationenwechsel im Einkauf
© Getty Images | baona
Generationenwechsel im Einkauf
Keine Sekunde gelangweilt
von Achim Bachhausen

Der eine ist so lange im Unternehmen wie der andere an Lebensjahren zählt. Ingo Faßbender und Simon Offermann über alte und neue Zeiten im Food-Einkauf, Gemeinsamkeiten und was der Job mit Kreativität zu tun hat. 

Ingo Faßbender
one: Wie sind Sie beide eigentlich REWE-Einkäufer geworden?

Ingo Faßbender: Mein Vater war schon bei REWE und schwärmte immer von seiner Arbeit. Nach meinem Wehrdienst stand ich vor der Frage: Studierst du oder machst du eine Ausbildung? Ich habe mich dann für eine Lehre entschieden, denn ich wollte erst mal was „in der Täsch“ haben, wie man in Köln so schön sagt. Wie alle Azubis habe ich viele Abteilungen durchlaufen. Der Einkauf hat mir am meisten Spaß gemacht: Kein Tag ist wie der andere, jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Rückblickend kann ich sagen: Gelangweilt habe ich mich bei REWE keine Sekunde. 

Simon Offermann
Simon Offermann: Mein Großvater und meine Onkel hatten ein Lebensmittelgeschäft. Schon als Kind hat mich die Frage beschäftigt: Wie kommt die Ware in den Markt, warum steht was wo? Im Jahr 2000 habe ich ebenfalls nach der Schule meine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann begonnen. Ich habe dann gleich eine spannende Stelle im Zentraleinkauf bekommen. Danach ging es immer weiter, auch die Warengruppen wechselten. Ich bin immer von sehr guten Kolleg:innen und Vorgesetzten begleitet worden. 2010 bin ich in den PENNY-Bereich gewechselt und durfte dort die Erfolgsgeschichte mitgestalten. In dem Jahr, in dem PENNY dann schwarze Zahlen schrieb, kam die Anfrage, ob ich in den REWE-Bereich wechseln möchte. Und kaum hier angekommen, sah ich mich wieder vor völlig neue Herausforderungen gestellt, die es vorher so nie gab, angefangen mit Corona bis zur Ukrainekrise. 

one: Wann und wo sind Sie sich eigentlich begegnet? 

Offermann: 2001 haben sich unsere Wege gekreuzt, da haben wir uns kennengelernt, ich als Azubi, Ingo als Chef. In der Zeit, wo ich bei PENNY war, hatten wir mehr oder minder immer gespiegelte Warengruppen.

Faßbender: Das war eigentlich ganz schön, da konnten wir uns immer die Bälle zuspielen. 


one: Was sind die wesentlichen Unterschiede von damals zu heute?

Faßbender: Anfangs waren wir eine kleine regionale Genossenschaft. Später wurde es interessant mit der Konzernierung, mit der Umflaggung auf REWE. Wenn wir uns heute über eine Umsatzsteigerung im dreistelligen Millionenbereich freuen, war das früher der Gesamtumsatz einer Regionalgenossenschaft. Das sind Dimensionen, das ist irre. Ein Riesenunterschied zu früher ist die Digitalisierung. Wir haben heute Datenmaterial in epischer Breite. Die Informationen über Preisänderungen kommen in Echtzeit, das ist schon ein großer Wandel. 

Offermann: Auch die Art der Verhandlungen hat sich aufgrund der Transparenz geändert. Wir können heute ziemlich genau nachvollziehen, was ein Produkt kostet. Über den Artikel hinaus spielen viele weitere Daten eine Rolle, zum Beispiel die Ertrags- und Finanzsituation des Lieferanten. Die Beschaffung ist zudem internationaler geworden. 

one: Hat man nach so vielen Jahren im Einkauf eigentlich so etwas wie ein Lieblingsprodukt?

Faßbender: Die schönsten Produkte waren für mich Gewürze, Essig und Öl. Da kann man sehr stark mit Emotionen arbeiten, das hat mir am meisten Spaß gemacht.

Offermann: Meine Lieblingswarengruppe sind Antipasti, weil dort der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind und man unglaublich viel miteinander kombinieren kann. Wenn man dann seine Idee, die man aus dem Urlaub mitgebracht hat, irgendwann im Markt wiederfindet, dann macht das schon ein bisschen stolz. Ein Steckenpferd sind die Eigenmarken, über deren Entwicklung ich meine Diplomarbeit geschrieben habe.
Faßbender: Eigenmarken bringen zusätzlich Spaß in den Job, weil du kreativ gefordert bist und du dich mehr einbringen kannst als bei der Marke. Die Artikel gibt es dann eben auch nur bei REWE und nirgendwo anders. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal. Du hast viele Möglichkeiten, Dinge anzustoßen, auszuprobieren und umzusetzen, das ist klasse.
 
one: Herr Faßbender, als abschließende Frage: Welche prägenden Erfahrungen aus den fast 40 Jahren bei REWE nehmen Sie mit in den Ruhestand

Faßbender: Es ist der Mix aus allem, der hängen geblieben ist. Ich war zehn Jahre im Außenhandel. Da habe ich viele Kulturen kennengelernt, das war sehr bereichernd. Nicht zu vergessen die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich hier zu tun hatte. Das waren super Leute, die mich persönlich positiv beeinflusst haben. Für all das bin ich REWE sehr dankbar. Das hätte ich in meinem Privatleben niemals gehabt. Die Kombination aus Branche, Lebensmitteln und dem Unternehmen REWE in seiner Entwicklung, die war super spannend. 

Zur Person

Ingo Faßbender tritt zum 1. Dezember in die passive Phase seiner Altersteilzeit ein. Er war 39 Jahre für das Unternehmen tätig, zuletzt als Senior Category Buyer.

Simon Offermann hat als sein Nachfolger bereits zum 1. Juni die Verant­wortung für die Warengruppen übernommen.

Mein Kommentar
Kommentieren
Kommentare
ein Ehemaliger
vor 1 Jahr und 5 Monaten

Interessanter Artikel, aber: @I.Faßbender in 1981 / 1982 war die REWE in Colonia zwar bei weitem nicht so groß wie heute aber auch nicht klein, dafür hütete sie einen Haufen kleiner, mittlerer und großen Genossenschaften ;-)

Kommentieren
Auch interessant
Newsletter
Artikel weiterempfehlen

Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen?
Dann empfehlen Sie ihn doch Ihren Kollegen weiter.