
Es stecken so gut wie immer wahre Erlebnisse von echten Menschen hinter den Geschichten für Leinwand und Bildschirm. Das Wanderdrama „Der Salzpfad“ etwa erzählt auf erfrischend unsentimentale Weise von Liebe und Zusammenhalt. Trickfilmkünstler Adam Elliot verpasst in „Memoiren einer Schnecke“ seinen Knetfiguren den Charakter seiner Familienmitglieder. Und der spannende und dicht inszenierte Fünfteiler „The Narrow Road to the Deep North“ ist von den hierzulande wenig bekannten Ereignissen des Zweiten Weltkriegs inspiriert.
© DCM
Hape Kerkeling ging den Jakobsweg und schrieb danach „Ich bin dann mal weg“. Reese Witherspoon wanderte in „Wild“ über den Pacific Crest Trail. Und die Britin Raynor Winn hielt in „Der Salzpfad“ den 1014 km langen Marsch mit ihrem todkranken Mann entlang des South West Coast Path in England fest. Sie alle lernten beim Wandern immens viel über die Natur, das Leben und nicht zuletzt sich selbst. Eben das macht die Verfilmung von Winns Buch so lebendig, dass man darüber glatt die geniale Besetzung mit Gillian Anderson und Jason Isaacs vergisst.
Gillian Anderson
© British Broadcasting Corporation and Number 9 Films Salt Path Limited 2024
Die „Akte X“-Agentin Dana Scully hängt der 1968 in Chicago geborenen Schauspielerin Gillian Anderson lange nach. Nicht zuletzt, weil die Kultserie aus dem Jahr 1993 mit insgesamt elf Staffeln und zwei Kinofilmen mehrere Genrationen Science Fiction- und Krimi-Fans vorzüglich unterhielt. Den Golden Globes erhält sie jedoch für ihre Maggie Thatcher in der Serie „The Crown“ (2021). Aufsehen erregt sie 1999 mit den „Vagina-Monologen“ und 2014 als Blanche DuBois in „Endstation Sehnsucht“ auf den Bühnen von Los Angeles, New York und ihrem hauptsächlichen Wohnort London.
Filmgenre: Roadmovie
Länge: 115 Minuten
Regie: Marianne Elliott
Mit: Gillian Anderson, Jason Isaacs, James Lance, Hermione Norris
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: DCM Filmdistribution
Start: 17.7.2025
© Capelight Pictures
Graces beste Freundin ist eine Schnecke namens Sylvia, der sie eines lauen Abends ihre gesamte Lebensgeschichte erzählt: vom frühen Tod der Mutter und dem lustigen Leben mit dem schwerkranken Vater, von der Tristesse in der Pflegefamilie und dem Spaß mit der schrillbunten Pinky und von Gilbert, ihrem Zwillingsbruder am anderen Ende von Australien.
Die Tragikomödie „Memoiren einer Schnecke“ ist erst ab 16 Jahren im Kino freigegeben, was ein guter Hinweis darauf ist, dass in diesem handgekneteten Animationsfilm die Gefühle nicht überzuckert sind, dafür aber viele Lebensweisheiten anständig gepfeffert.
Adam Elliot
© Capelight Pictures
Acht Jahre hat Autor, Regisseur und Designer Adam Elliot an „Memoiren einer Schnecke“ gearbeitet. Es ist der zweite abendfüllende Spielfilm des 1972 geborenen Australiers, seit die Briefreundschaft zwischen einem schüchternen Mädchen und einem alten Knacker in „Mary & Max“ 2009 die Herzen der Trickfilmfans eroberte. Seine fünf Kurzfilme, darunter auch der 2006 Oscar-prämierte „Harvie Krumpet“ sind allesamt von Familienmitgliedern inspiriert. Die Schneckenmemoiren, für die Elliots Mutter Modell stand, waren in diesem Jahr für einen Oscar nominiert.
Filmgenre: Animation
Länge: 94 Minuten
Regie: Adam Elliot
Mit: -
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: capelight pictures
Start: 24.7.2025
© Sky/Wow
Mit jugendlicher Naivität bricht der australische Medizinstudent Dorrigo in den Zweiten Weltkrieg auf. Doch er landet schon recht bald in einem japanischen Kriegsgefangenenlager, das für seine Härte bekannt ist. Was ihm beim Überleben hilft, sind die Erinnerungen an die sich anbahnende Affäre mit der Frau seines Onkels.
„The Narrow Road to the Deep North“ feierte bei den diesjährigen Filmfestspielen in Berlin seine glamouröse Premiere. Tatsächlich ist es lediglich die Länge von 225 Minuten, das diesen hochkarätig besetzten, mit tiefgängigen Charakteren bevölkerten und opulent inszenierten Fünfteiler von einem hochglänzenden Kriegsdrama fürs Kino unterscheidet.
Genre: Kriegsdrama
Länge: 225 min
Regie: Justin Kurzel
Mit: Jacob Elordi, Ciaràn Hinds, Odessa Young, Olivia DeJonge, Simon Baker
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: Capelight Pictures
Ab: 22.5.2025
© Panic
Man kann zwar jede Fußball EM und WM seit den 70er Jahren per Videogame neu aufleben lassen, aber wie man zu einem leidenschaftlichen Fußball-Fan wird, hat noch nie jemand digital nachgezeichnet. Bis jetzt, bis „Despelote“. Das liebevoll aus kolorierten Fotografien, Originaltönen und Zeichentrick-Figuren zusammengesetzte Spiel, ist der Begeisterung des achtjährigen Straßenkickers Julián während der spannenden Qualifikation von Ecuador für die WM 2002 hart auf den Fersen. Getreten wird mit Bällen, Flaschen und Dosen auf alles was entfernt nach einem Tor aussieht.
Art: Abenteuer
Entwickler/Vertrieb: Julián Cordero, Sebastián Valbuena/Panic
Erhältlich für: PS4, PS5, Windows, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch
Adresse: despelote.game/