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Als jüngstes und letztes Kopflager ging Ende des Jahres Wiesloch ans Netz
Lesedauer: 4 Minuten
Viertes Kopflager der REWE Group Fruchtlogistik am Netz
Ein spürbares Plus an Qualität
von Achim Bachhausen und Andreas Krämer

Die REWE Group Fruchtlogistik hat mit dem Standort Wiesloch Ende November ihr viertes und letztes Kopflager in Betrieb genommen. Der Obst- und Gemüse-Umschlagplatz im Südwesten ist mit 30.500 Quadratmetern der größte und bildet den vorläufigen Abschluss eines Mammut-Projektes.

„Mit dem vierten Kopflager haben wir die 2012 im Rahmen der Frischeinitiative angekündigten Strukturen erfolgreich geschaffen. Wir erreichen mit den Kopflägern ein spürbares Plus an Qualität und Konstanz in der Belieferung. Zudem tragen wir durch die Bündelung dazu bei, die Lebensmittelvernichtung zu verringern. Binnen eines Jahrzehnts haben wir den Anteil der Eigenbeschaffung bei Obst und Gemüse auf annähernd 50 Prozent vergrößert. Damit sind wir bei dieser immer wichtiger werdenden Warengruppe sehr gut aufgestellt und können auf Veränderungen des Konsumverhaltens umgehend und umfassend reagieren“, erklärte Eugenio Guidoccio, Managing Director Ultrafrische (Obst und Gemüse) der REWE Group anlässlich der Inbetriebnahme.

Der Logistik-Standort in Wiesloch verfügt über 101 Tore
Für den Warenumschlag stehen 30.500 Quadratmeter zur Verfügung
Das Volumen ist für voraussichtlich 60 Millionen Kolli ausgelegt
Das Lager ist Arbeitsplatz für 150 Menschen
Eingangstor für Ware aus Südeuropa

Mit einem voraussichtlichen Umschlag von 60 Millionen Kolli pro Jahr ist das Wieslocher Kopflager das größte. Dies erklärt sich daraus, dass der Standort neben der Versorgung der Regionen Südwest, Mitte und in Teilen West sowie der REWE Dortmund auch die Aufgabe hat, als weiteres Verteilzentrum (neben Eitting) für Ware aus Südeuropa und Nordafrika (Spanien, Frankreich, Portugal und Marokko) zu fungieren. Das ursprünglich im Westen geplante fünfte Kopflager sei nicht mehr notwendig, so Guidoccio. Grund ist der Trend zur Regionalisierung. Kürzere Bezugswege haben sich etabliert.  Sieht das Kopflager-Modell als relevanten Wettbewerbsvorteil: Eugenio Guidoccio

Im Jahr 2012 als bereichsübergreifende Frischeinitiative für die Warengruppe Obst und Gemüse aufgesetzt, war der erste Logistik-Meilenstein die Inbetriebnahme des Kopflagers Leipzig im April 2014. Vorangegangen war die Überlegung, die „Logistik in die eigene Steuerung zu überführen und den Einkauf stärker auf den Ursprung der Beschaffung auszurichten“, erklärt Eugenio Guidoccio.

Vor der Aufschaltung der Kopfläger fuhren sämtliche Obst- und Gemüse-Lieferanten eines oder gar mehrere der Regionalläger in ganz Deutschland an, um die von der REWE Group bestellten Mengen anzuliefern. Vom Kopflager aus übernimmt die REWE Group selbst die logistische Versorgung.

Eugenio Guidoccio freut sich über den Projektabschluss nach zehn Jahren: „Wir haben die neue Struktur der REWE Group Fruchtlogistik erfolgreich implementiert, entwickelt, optimiert und finalisiert. Der Erfolg des Projektes ist unter anderem das Ergebnis einer Teamarbeit, einer engen Zusammenarbeit von, REWE, PENNY, den Regionen, der REWE Group und der Arbeitnehmervertreter:innen, denen ich ebenso danken möchte wie den engagierten Mitarbeitenden rund um die Projektleiter Jan Saueressig und Silvio Saul sowie die Geschäftsführer Bardhyl Qerkini und Matthias Geuder.“

Warum Kopflager?

Die Umstellung auf diese Lagerstruktur hat mehrere Vorteile: Die zuvor schwankende Frische und Qualität der sensiblen Ware werden auf ein konstant hohes Niveau gehoben. Insgesamt sinkt die vorrätige Menge an Obst und Gemüse, da die jeweiligen Regionalläger nicht mehr große Teile des Sortiments vorhalten müssen. Zweiter Vorteil: Die Mengenplanung wird bedarfsgerechter, weil im Kopflager die von den Regionallägern benötigten Volumina gebündelt werden. Die breitere Datenbasis erleichtert die Prognose und die bedarfsgerechte Versorgung der Regionalläger.

Davon profitieren letztlich die Märkte, denn sie werden nicht nur schneller, sondern auch mengenmäßig präziser versorgt. Fehlartikeln – aber auch Bestellüberhängen – wird konsequenter vorgebeugt. Schließlich erlaubt die Bündelung der Ware im Kopflager eine noch effektivere Qualitätskontrolle der gelieferten Waren. Für die Lieferanten bringen Kopfläger Zeitvorteile, denn für sie entfallen die Touren zu den einzelnen Regionallägern und die damit verbundenen Anfahrt-, Warte- und Andockzeiten. one stellt die Obst- und Gemüseplattformen (Kopfläger) der REWE Group Fruchtlogistik vor:

2014 Leipzig  (Ost)
Anschrift: Am Exer 12-14, Leipzig
Fläche: 10.000 qm 
38 An- und Auslieferungstore
rd. 85 Beschäftigte
33,6 Mio Kolli in 2020

Leipzig

 2015 Berkhof (Nord)
Anschrift: Wieckenberger Straße 19-21, Berkhof  
Fläche: 14.500 qm
48 An- und Auslieferungstore
rd. 80 Beschäftigte
30,4 Mio Kolli in 2020 Berkhof

2016 Eitting (Süd)
Anschrift: Am Isarkanal 24, Eitting
Fläche: 10.000 qm
Bauzeit: 12 Monate
44 An- und Auslieferungstore
rd. 55 Beschäftigte
19,3 Mio Kolli in 2020 Etting

2021 Wiesloch (Südwest)
Anschrift: Im Unteren Wald, Wiesloch
101 An- und Auslieferungstore
rd. 150 Beschäftigte
Fläche: 30.500 qm
60 Mio Kolli (Prognose) Wiesloch

Meilensteine in der REWE Group Fruchtlogistik (Zeitstrahl)
2012
Ausarbeitung Grobkonzept im Rahmen des Projekts „Beste Frische“
2013
Gründung der REWE Group-Fruchtlogistik und Ausarbeitung des Feinkonzepts
2014
Eröffnung des Pilot-Kopflagers in der Region Ost, Systemoptimierung
2015
Eröffnung des zweiten Kopflagers in der Region Nord
2016
Eröffnung des dritten Kopflagers in der Region Süd
2017
Aufbau und Integration der Warenflusssteuerung und Disposition
2019
Aufbau und Integration der Obst&Gemüse-Beschaffungslogistik zur eigenen Abholung von Ware bei den Lieferanten
2020
Start der gemeinsamen Import-Plattform Waddinxveen (NL) für Überseeware sowie Produkten aus BeNeLux mit dem Partnerunternehmen Fresh Solutions/Greenyard
2021
Eröffnung des vierten Kopflagers in der Region Südwest
Mein Kommentar
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Kommentare
Rainer Langen
vor 2 Jahren und 10 Monaten

Regio statt Global, die Zukunft ändert alles rasant, ist auch gut für die Akzeptanz vor Ort.

Andreas Frege bekennender LFC Fan aus einem Kölner Nachbardorf lebt ja schon länger das geistreiche Motto:

"Support your local heroes!"

Ich glaube übrigens in gar nicht so ferner Zukunft wird man statt immer größerer Lagerhäuser, Gewächshäuser bauen...

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