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ArticleId: 2240magazineDass sich die Kunden von REWE und PENNY jederzeit auf die Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können, ist kein Zufall, wie one am Beispiel Bio-Rindfleisch erlebte: Einblick in die Arbeit des Qualitätsmanagements der REWE Group.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/f/8/csm_Q_Service_Portrait_mgt_st_950fab4e87.jpgAlles Bio? Aber sicher!Vorgestellt: Q-Service
Hofbesuch: Landwirt Christoph Jentjens vom gleichnamigen Biohof in Uedem am Niederrhein mit Marcus Wewer von der REWE Group / Fotos: Achim Bachhausen
Vorgestellt: Q-Service
Alles Bio? Aber sicher – von der Weide bis zur Theke!
von Achim Bachhausen

Bis ein Lebensmittel im Einkaufswagen landet, hat es viele Stationen durchlaufen und mitunter etliche Kilometer zurückgelegt. Dass sich die Kunden von REWE und PENNY jederzeit auf die Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können, ist kein Zufall, wie one am Beispiel Bio-Rindfleisch erleben konnte.

Die Essgewohnheiten und die Einkaufvorlieben befinden sich in einem stetigen Wandel, der Kundenanspruch nach einer immer größeren Vielfalt sowie der Anspruch an Frische, Regionalität, die Herstellung eigener Produkte im Markt und Nachhaltigkeit steigt rasant an. Und bei Bio-Lebensmitteln steht über allem die entscheidende Frage: Ist auch Bio drin, wo Bio drauf steht? Die Sicherstellung der so genannten Bio-Integrität hat in der REWE Group einen Namen: Marcus Wewer. „Bei Fleisch fängt das bei dem landwirtschaftlichem Betrieb an, der die Tiere auf einem ökologisch wirtschaftendem Betrieb hält. Zum Teil prüfen wir auch den Zukauf der Jungtiere zur Mast, zum Beispiel Absetzer beim Rind oder Ferkel beim Schwein“, berichtet der gelernte Landwirt.

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Charlotte Rosendahl
3 Fragen an Charlotte Rosendahl, Geschäftsleitung Ware Qualitätsmanagement

one: Vielen Kolleginnen und Kollegen sind an einigen REWE-Verwaltungsstandorten in den letzten Tagen neue Plakate aufgefallen, auf denen sich die Q vorstellt. Was hat es damit auf sich?
Charlotte Rosendahl: Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen des Projektes â€žNeuausrichtung Q“ im Qualitätsmanagement der REWE Group eine neue Organisationsstruktur implementiert. Darüber hinaus wurden viele weitere Veränderungen in unserer Abteilung, auch gemeinsam mit unseren Schnittstellenpartnern, umgesetzt.

one: Eigentlich sollte das Qualitätsmanagement doch allen Kolllegen bekannt sein...
Charlotte Rosendahl: Es sind viele Aufgabenbereiche und Tätigkeitsfelder von uns bekannt, aber sicherlich nicht alle. Daher möchten wir allen Mitarbeitern in einer kleinen Serie hier in one vorstellen, was sich in der Q verändert hat, welche Aufgaben das Qualitätsmanagement für die gesamte REWE Group übernimmt und – vor allem – wer die Menschen sind, die mit ihrer Kompetenz und Erfahrung sicherstellen, dass sich unsere Kunden auf die einwandfreie Qualität der Lebensmittel und Non Food-Artikel verlassen können. 

one: Welcher Bereich ist der erste?
Charlotte Rosendahl: Den Auftakt macht der Bereich Q-Service mit den Aufgabenschwerpunkten Bio, QS Märkte, Logistik/Läger, Verkostungscenter, Supplier Management & Audits und Quality Cost Management. Der Fokus in diesem Artikel liegt auf den beiden Fachbereichen Bio und QS Märkte. Ich wünsche viel Spaß “Mit Uns“.

Wir stehen an der Theke des REWE Centers in Hamburg-Altona, Gewinner des Branchenpreises „Fleischstar 2018“, zusammen mit Robert Schmalisch, Referent für Lebensmittelhygiene, und der QSB-Beauftragten der Region Nord, Siegrid Spuhn-Wendt. Die erste Kontrolle ist eine optische: Wie sieht die Auslage aus, liegt das Biofleisch mit eigener Trennung in der Theke und sind alle Artikel korrekt ausgezeichnet? Später folgt ein ausführlicher Check der Lager- und Verarbeitungsräume, denn Biofleisch muss separat gelagert werden, und Hackfleisch darf nur mit einem eigens dafür vorgesehenen Wolf durchgedreht werden, der – ebenso wie Messer und Schneidbrett – ausschließlich für Biofleisch verwendet wird. Siegrid Spuhn-Wendt zückt das Thermometer, steckt es ins Bio-Rindfleisch: 3,8 Grad – alles im grünen Bereich. 

Bio

Der Bereich Bio ist für die Bio-Zertifizierung der REWE Group verantwortlich. Das betrifft alle Vertriebslinien, national, international und stationär ebenso wie online. Ziel ist die Sicherung der Bio-Qualität für die Bio-Eigenmarken REWE Bio und PENNY Naturgut, aber auch der Bioartikel in allen anderen Eigenmarken der REWE Group durch spezielle Bio-Audits bei Lieferanten, Produzenten und auf den landwirtschaftlichen Betrieben.

Bei Fleisch sind das: SB-Verpacker, Verarbeiter, Zerlege- und Schlachtbetrieb und Viehhalter. Marcus Wewer kontrolliert unter anderem die Zertifikate über den Bio-Status der Lieferanten und der Produzenten.

QS Märkte

Der Bereich Qualitätssicherung (QS) Märkte ist für den Aufbau, die Pflege und die Überprüfung des Eigenkontrollkonzepts Hygiene und des QS-Handbuchs sowie für die Zertifizierung nach diversen externen Gütesiegeln wie MSC, ASC oder QS Prüfzeichen verantwortlich. Das betrifft die beiden nationalen Vertriebslinien REWE und PENNY, sowie die Bereiche REWE Lieferservice, REWE To Go und Nahkauf.

Robert Schmalisch ist mit seinem Team aus Mareike Wagner und Yvonne Janietz bei der Neugestaltung und Weiterentwicklung von Prozessen, aber auch bei neuen Vertriebslinien, von Anfang an mit dabei. Das Team unterstützt die Projekte, indem es von der "Geburtsstunde" an die Berücksichtigung und Umsetzung bestehender Gesetze, Normen und Vorgaben sicherstellt.

Nicht weniger wichtig ist der Blick in die Papiere. Veterinär Robert Schmalisch geht die Checklisten durch. Der Experte für Lebensmittelhygiene und seine bundesweit agierenden QSB-Beauftragten bilden sozusagen die Vorhut und bereiten die Märkte auf die anstehenden amtlichen Kontrollbesuche vor, bevor es ernst wird und die Behörden mit ihren eigenen Kontrolleuren den Markt überprüfen. Hierbei werden die Märkte nach den gesetzlichen Vorschriften und nach den Vorgaben des REWE-eigenen QS-Handbuchs kontrolliert. „Der Dschungel an immer mehr und vor allem immer komplizierteren Vorschriften und Gesetzen nimmt stetig zu. Für viele Kaufleute, Marktleiter und Marktverantwortliche, die täglich an der Front stehen, ist das meist nicht mehr zu überblicken und zudem schwer verständlich“, weiß Schmalisch um die Zwänge am POS. Er definiert sich und sein Team daher gewissermaßen als Vermittler. „Wir, die QS Märkte, stehen vor der Herausforderung, in Zusammenarbeit mit vielen anderen Abteilungen klar definierte Abläufe zu entwickeln.“ Diese werden dann im QS Handbuch zu Handlungsanweisungen zusammengefasst und dienen den Kaufleuten, Marktleitern und Marktverantwortlichen sozusagen als Ãœbersetzung der gesetzlichen Anforderungen für ihren Marktalltag.
Schmalisch: „QS Märkte schützt die Kaufleute, die Marktleiter und die REWE-Organisation, indem sie den Verantwortlichen Sicherheit im rechtskonformen Umgang mit Lebensmitteln gibt und sie auf externe Kontrollen vorbereitet.“

Ein Beispiel für den Bereich der Bio-Produkte: Im Bio-Bereich gibt es die EU-Verordnung zum ökologischen Landbau – also wieder Gesetze, die es einzuhalten gilt. QS Märkte unterstützt mit ihren Arbeitsanweisungen und Formblättern die Marktverantwortlichen, damit diese bei ihrer täglichen Arbeit wissen, was sie beachten müssen und sich nicht strafbar machen.
 
Schmalischs Kollege Marcus Wewer fragt unterdessen nach dem Zertifikat des Bio-Lieferanten. „Die Fleischlieferanten der REWE-Bedienungstheken können Bio-Metzger vor Ort sein, Fleischhändler mit einem Biofleischsortiment, oder die Ware kommt direkt von einem Bio-zertifizierten Schlachthof“, erklärt der Fachmann. Eine Kopie des jeweiligen Zertifikats sollte in jedem Fall im Markt vorhanden sein.
 
Marcus Wewer: „Bei der Bio-Zertifizierung wird geprüft, wie mit den Tieren vor der Schlachtung umgegangen wird und ob die Tierschutzkriterien eingehalten werden. Während des Schlachtprozesses und in der anschließenden Kühlung, Lagerung und Zerlegung ist die kontinuierliche Trennung und Rückverfolgbarkeit wichtigstes Kriterium.“ Zu keiner Zeit dürfe es zu einer Verwechslung kommen, und alle Teilstücke müssten jederzeit eindeutig identifizierbar sein.

Die QS-Beauftragten der REWE Group bei einem Treffen in Hürth / Foto: Achim Bachhausen

„Für Biofleisch lassen wir ausschließlich Biobetriebe in Deutschland zu, die zusätzlich zu den staatlichen Kontrollen nach der EU-Ökoverordnung auch einem Bioverband wie Naturland oder Bioland angeschlossen sind“, so Wewer weiter. "Verbandsbetriebe halten weniger Tiere pro Fläche, wodurch die Nitratbelastung des Bodens begrenzt wird. Außerdem produzieren diese Biobetriebe mehr hofeigenes Futter, dadurch wird der Betriebskreislauf gestärkt. Der durch die Tierhaltung entstehende organische Dünger ist wertvoll für den Ackerbau, wie Getreide, Kartoffeln oder Gemüse. Die Rindviehhaltung fördert die Erhaltung des ökologisch wertvollen Grünlandes, und durch den Futteranbau von Kleegras wird die vielfältige Fruchtfolge der Ökobauern bereichert.“

300 Tiere umfasst der Bestand der Rindermast in Uedem / Fotos: Achim Bachhausen
Sobald es die Wetterlage erlaubt, kommen die Rinder auf die Weide. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war der Boden noch zu nass und zu weich
Landwirt Christoph Jentjens bei seinen Tieren
Landwirt Christoph Jentjens mit den Zuchtbullen Nino und Wiske (Foto: Achim Bachhausen)

Im Verkostungscenter der REWE Zentrale wird jeder Bio-Artikel auf seine sensorische Qualität geprüft: Bei der Verarbeitung von Bio-Fleisch zu Wurst, Schinken und Hackfleischprodukten ist eine hohe handwerkliche Qualität ausschlaggebend. So darf beispielsweise kein Phosphat zugesetzt werden, um eine höhere Wasserbindung zu erreichen. Außerdem werden nur reine Öko-Gewürze und andere Bio-Zutaten verwendet. Das macht die Verarbeitung aufwendiger und erklärt die Preisdifferenz zur konventionell produzierten Ware. Kunden, die Wert auf Bio legen, wissen das und sind gerne bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Im Verkostungscenter der REWE Group in Köln werden permanent Lebensmittel optisch und sensorisch geprüft und verglichen. Probieren geht bekanntlich über studieren

„Sehr wichtig für Biokunden ist eine kompetente Beratung, die über die Vorzüge von Biofleisch, den Bezug und die Systematik der Trennung sichere Auskunft geben kann“, weiß Marcus Wewer aus langer Erfahrung. In Hamburg-Altona ist das dank des sympathischen und kompetenten Serviceteams gelebter Alltag.

Ãœber eines sind sich die beiden Kollegen aus dem Bereich Q-Service, Robert Schmalisch und Marcus Wewer, abschließend einig: „Die Wertschöpfungskette des Bio-Fleischs zeigt, wie eng die verschiedenen Fachbereiche aus Q-Service miteinander verzahnt sind. Nur durch eine gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Bio, QS Märkte und dem Verkostungscenter lässt sich Bio-Qualität von der Weide bis zur Theke sicherstellen.“

 

Zur Person
Marcus Wewer
  • 1966 geboren in Bremen, verheiratet, drei Kinder
  • Ausbildung zum Landwirt auf zwei Öko-Betrieben
  • Studium der Agrarwissenschaften in Kiel: Diplom-Agraringenieur (Dipl.-Ing. agr)
  • Zuletzt selbstständig mit einem Feinkostgeschäft inklusive Bio-Fleischtheke in Bremen
  • Seit Mai 2017 in der REWE Group Buying GmbH in Köln im Qualitätsmanagement für die Bio-Eigenmarken REWE Bio und PENNY Naturgut
Robert Schmalisch
  • 1965 geboren in Berlin, verheiratet
  • Studium der Tiermedizin an der Veterinärfakultät in Berlin Dahlem
  • Seit 1992 bei diversen Betrieben des Schlacht- Zerlege und Lebensmittelverarbeitungsbereich als Leiter Qualitätsmanagement / Standortleiter 
  •  seit Oktober 2012 in der REWE Group Buying GmbH in Köln im Qualitätsmanagement für den Aufbau und die Umsetzung des Eigenkontrollsystems der Märkte sowie Marktkontrollen der SGEn REWE und PENNY zuständig
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