Weniger EU, eine andere EU – oder am besten keine? Wie wichtig die EU und die mit ihr verbundenen Regelungen für Handel und Verbraucher sind, zeigen fünf Beispiele aus dem Supermarktregal.
Das Halberstädter Würstchen hat es, der Allgäuer Emmentaler und der Dresdner Stollen. Sie alle tragen ein EU-Siegel, das regionale Spezialitäten schützen und billige Nachmacherei verhindern soll. So können sich Händler und Kunden sicher sein, dass ein Produkt, das als Parmaschinken vertrieben wird, auch tatsächlich nach Qualitätsnormen in der Provinz Parma hergestellt wurde.
In Europa ist das Angebot an Produkten und Spezialitäten groß: von griechischem Olivenöl über spanischen Schinken und belgische Schokolade bis hin zu schwedischem Hering. All diese Produkte können überall in der EU vertrieben werden – der freie Warenverkehr im Binnenmarkt macht‘s möglich.
Kunden können darauf vertrauen, dass alle Lebensmittel aus dem Supermarkt für den Verzehr geeignet sind. Dafür sorgen die EU-Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit, die strengen Grenzwerte für Pestizidrückstände und die verbindlichen Informationen über Allergene.
Was ist in einem Lebensmittel enthalten und wie wurde es hergestellt? Dank der EU-Vorschriften können Verbraucher die Zutaten und den Nährwert des jeweiligen Lebensmittels an dessen Etikett ablesen. Mit dem EU-Bio-Logo wiederum werden nur Produkte ausgezeichnet, die strengen Vorschriften über Tierschutz und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln genügen.
Das Interesse am Einsatz von Insekten als neue, umweltfreundlichere Proteinquelle anstelle von herkömmlich erzeugtem Fleisch nimmt zu. Die Zeiten, in denen manche Mitgliedstaaten der EU Lebensmittel, die Insekten enthalten, auf ihren Märkten zuließen und manche nicht, sind vorbei. Die Vermarktung von ganzen Insekten und Teilen von ihnen ist seit 2018 nun erstmals rechtlich geregelt. Die EU finanziert außerdem Forschungsprojekte zu Insekten als potenzielle neue Eiweißquelle.