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Erfahrungsberichte
Wie Kolleg:innen die Arbeit auf der Open-Space-Fläche erleben
von Sebastian Amaral Anders

Drei Kolleg:innen aus den REWE-Marketing-Teams von Jan Flemming berichten, welche Vor- und Nachteile das Arbeiten auf einer offenen Fläche mit sich bringt, wie sie die neue Flexibilität im Arbeitsleben für sich nutzen – und wie für sie die ideal gestaltete Arbeitswelt aussieht.

„Mehr Begegnungsflächen fördern Austausch und Produktivität“
Jeannie Hannibal, 27 Jahre


„Ich bin direkt von der Uni zu REWE gekommen und war ganz offen, was die Arbeitswelt bringt und wie Büros gestaltet sind. Mein Bewerbungsgespräch hatte ich in den Räumen der REWE Digital im Carlswerk. Als ich dann zum ersten Mal in der Stolberger Straße war, ist mir als erstes aufgefallen: Die Türen sind alle zu. Das kannte ich so aus vorherigen Job-Erfahrungen nicht. In den Unternehmen, darunter auch Start-ups, in denen ich während des Studiums gearbeitet habe, waren eher große, offene Flächen der Standard.

Ich habe von Anfang an sowohl in der Stolberger Straße als auch im Carlswerk gearbeitet. Über die Zeit habe ich dann schon gemerkt, dass mir in der Stolberger Straße eine gewisse räumliche Offenheit, das Licht und mehr Begegnungsfläche gefehlt hat.

Ich finde, dass die Arbeitsumgebung und die Büroausstattung unterstützen sollte, wie Teams am besten arbeiten können. Gerade im Marketing heißt das: sehr offen und kollaborativ. Wir arbeiten teils über Abteilungen hinweg gemeinsam an Themen. Wenn Räume offen, hell, modern und kreativ im Design sind, fördert das auch diese Art und Weise, zu arbeiten.

Natürlich hat jeder seine eigenen Vorlieben. Das ist sicher stark davon geprägt, wo man vorher gearbeitet hat. Ich denke, dass viele aus meiner Generation eine gewisse Flexibilität und Offenheit im Denken mitbringen. Kleine Räume wirken da eher wie unnötige Grenzen.

Unser neues Büro in der Stolberger Straße finde ich in diesem Sinne total positiv. Es ist schön hell und wir können auf der offenen Fläche toll zusammenarbeiten. Im Think Tank oder der Telefonkabine hat man zugleich Raum für Meetings und Telefonate. Ich find’s auch schön, dass die Fläche auch für andere Teams und Bereiche offensteht. Es haben anfangs zwar erst weniger Kolleginnen und Kollegen das Angebot genutzt, inzwischen schauen aber immer mehr andere Teams vorbei.

Wie meine Wunscharbeitswelt aussieht? Da könnte unser neues Büro eine Anregung sein, wie weitere Flächen bei REWE neu gestaltet werden können: mit vielen offenen, modernen und kommunikativen Flächen. Mehr Begegnungszonen fehlen mir hier am Standort. Ich finde zum Beispiel Kaffeebarbereiche super, an denen man ungezwungen ins Gespräch kommen kann. Das fördert die Vernetzung untereinander und bringt oft produktive Gespräche hervor.
 
Für mich wäre es ideal, wenn wir Zonen für unterschiedliche Anwendungsfälle hätten. Etwa einen Bereich, wo es niemanden stört, wenn man telefoniert, dann einen offenen Arbeitsbereich wie in unserem Büro und noch einen dritten Bereich als Ruhe-Arbeitszone, so wie man das etwa aus der Uni-Bibliothek kennt. Schließlich hat nicht jeder ein ruhiges Home Office. Außerdem könnten wir mehr Meeting-Räume brauchen, insbesondere mit Ausstattung für hybride Meetings.

Aus meiner Sicht ist es auch ein tolles Statement an die Mitarbeitenden, dass der Arbeitgeber mitdenkt, wie Arbeitswelten die Zufriedenheit und Produktivität fördern können. Dabei finde ich es wichtig, möglichst jeden Einzelnen mitzunehmen. Es ist eben individuell unterschiedlich, wie man am besten arbeiten kann. Die Erfahrungen aus der Corona-Zeit und dem Home Office sollten auf jeden Fall in die Räumlichkeiten integriert werden. Ich find’s gut, dass SWOP bzw. Desksharing jetzt konzernweit kommen.“


Jeannie Hannibal, 27, arbeitet seit zwei Jahren bei REWE im Team Marketing-Strategie. Dabei ist sie vor allem für die Durchführung von strategischen Marketing-Projekten sowie die Steuerung der übergreifenden Marketingplanung verantwortlich.

 

„Büroräume sind immer auch ein Spiegel der Arbeitskultur“
Maximilian Hausmann, 34 Jahre alt

„Ich arbeite seit fünf Jahren für REWE. Die ersten vier Jahre saß ich im Carlswerk, am Standort der REWE Digital, das letzte Jahr im Homeoffice. Ich habe aber von Beginn an auch tagesweise in der Stolberger Straße gearbeitet. Auf der Suche nach einem Arbeitsplatz bin ich dort anfangs durch Flure mit vielen geschlossenen Türen gestreunt und hätte am liebsten eine Landkarte gehabt. Irgendwann kannte ich mich dann einigermaßen aus oder habe vorher Kolleginnen oder Kollegen gefragt, ob sie einen Tisch für mich freihaben.

Oft waren die Schreibtische ,häuslich‘ eingerichtet. Wenn du dich an so einen Platz setzt, hast du das Gefühl, als wärst im Wohnzimmer eines Kollegen, bzw. an einem Platz, der einem anderen gehört. Man spürt den anderen förmlich, alleine durch die persönliche Einrichtung. Ich finde, ein Clean-Desk-Prinzip führt hier zu mehr Freiraum - für den Besucher.

Die neue Open Space-Fläche im Team Marketing-Strategie habe ich als sehr positiv und fortschrittlich wahrgenommen. Man arbeitet auf einer gemeinsamen Fläche, hat aber trotzdem noch wichtige Rückzugsräume. So würde ich mir das auch an anderen Stellen in der Stolberger Straße wünschen.

Vor fünf Jahren bin ich aus einer großen Kreativagentur zu REWE Digital gewechselt. Ich war also Open Space und eine offene, flache Kultur gewohnt, die auch bei der Bürofläche gelebt wird. Das war für mich auch ein entscheidendes Kriterium beim Jobwechsel, schließlich ist ein Büro ja auch immer ein Spiegel der Arbeitskultur. Ich hätte ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet, dass sich REWE im Carlswerk so offen und mutig zeigt. Dass mir mein damaliger Chef an meinem ersten Arbeitstag im Gang auf einem Kickroller entgegenkommt, hätte ich eher nicht erwartet.

Bei REWE Digital saß die Geschäftsführung einfach ein paar Tische weiter, wir waren über alle Hierarchieebenen offen zusammen. Das fördert den Austausch und steigert das Wir-Gefühl. Ich finde, der Open-Space-Gedanke macht auch die Entscheidungswege kürzer. Einzelbüros forcieren eher Hierarchie, schaffen Distanz. So eine verschlossene Tür hat ja auch einen starken Symbolcharakter, da muss man erstmal eine gewisse Respektschwelle überschreiten, wenn man anklopft und fragt, ob man reinkommen kann.

Umgekehrt bekommt man zwischenmenschlich im Open Space viel mehr mit. Ich glaube, dass es insgesamt den Teamcharakter stärkt. Klar, wenn Leute zum Beispiel sehr viel telefonieren müssen oder es vertrauliche Themen zu besprechen gibt, braucht es genügend Rückzugsräume. Sonst kostet es nicht zuletzt viel Zeit, sich ständig einen neuen Raum zu suchen. Am besten nimmt man sich am Anfang der Woche Zeit, um zu antizipieren, wann man eher alleine in Ruhe und wann man stärker im Team arbeiten will. Gerade für crossfunktionale Teams bietet ein flexibles Bürokonzept eine tolle Möglichkeit, als temporäres Team für eine gewisse Zeit gemeinsam an einem Tisch zu sitzen.

Klar, man kann nicht von heute auf morgen alles auf den Kopf stellen. So ein kultureller Wandel braucht Zeit. Wir sind aber auf dem richtigen Weg.“


Maximilian Hausmann, 34, verantwortet mit seinem Team Media Strategy & Infrastructure die Mediastrategien und -Infrastrukturthemen im Bereich Marketing-Strategie.

„Open Space und Home Office ist die beste Mischung“
Tanja Schneider, 55 Jahre alt

„Ich habe im Herbst 2019, vor Ausbruch der Pandemie, noch mein 25-Jähriges bei REWE gefeiert. Dass ich einmal so lange bleiben würde, hätte ich am Anfang nicht gedacht. Mein damaliger Kollege, zu dem ich ins Zweierbüro gesetzt wurde, behandelte mich, als wäre ich seine persönliche Assistentin. Aber im Laufe der Zeit haben wir uns arrangiert und ich bin doch geblieben. Wenn ich die Zeit damals mit der Arbeitswelt von heute vergleiche muss ich sagen: Ein offeneres Bürokonzept hätte mir die ersten Tage bei REWE sicher leichter gemacht. 

Natürlich hat es im Laufe der Jahre auch immer wieder großen Spaß gemacht, mit den verschiedensten Menschen das Büro zu teilen. Wenn man gut miteinander klarkommt und einen ähnlichen Humor hat, kann man sich auch in schwierigeren Phasen unterstützen und mit einem Augenzwinkern durch den Tag gehen.

Heute, nach den Erfahrungen in der Corona-Zeit und mit unserem neuen Open Space-Büro, kann ich mir aber kaum noch vorstellen, in einem geschlossenen Zweier- oder Dreier-Büro zu arbeiten. Eine größere modernere Fläche finde ich viel angenehmer. Allerdings in Kombination mit dem Home Office.

Schon bevor wir Corona-bedingt komplett ins Home Office gegangen sind, habe ich ungefähr einen Tag pro Woche von Zuhause gearbeitet. Als daraus plötzlich fünf Tage pro Woche wurden, war das schon neu für mich, aber ich fand es von Anfang an super. Im Marketing waren wir zum Glück schon vorher fit im remote-Arbeiten, das hat es leichter gemacht. Ich fand es aber auch toll zu sehen, wie schnell der ganze Konzern die Umstellung gemeistert hat. Diesen Schwung müssen wir als REWE jetzt mitnehmen und nicht zurückfallen in die alte Arbeitswelt. Ich sehe hier eine historische Chance.

Unsere neue Open-Space-Fläche im Marketing hat Vor- und Nachteile: Grundsätzlich finde ich sie angenehm modern und hell. Damit sind wir in der modernen Arbeitswelt angekommen. Aber so eine offene Fläche hat auch ihre Tücken.

Das für mich größte Thema sind die Telefonate. Wir sind nun mal ein sehr kommunikativer Bereich. Auch zu meinen Job gehört es, viel zu telefonieren oder in Video-Calls mit Kolleginnen und Kollegen, Partnern oder Agenturen zu sprechen. Mich persönlich stört es zwar nicht, wenn andere im Raum telefonieren, aber ich befürchte, dass ich damit die anderen Kolleginnen und Kollegen bei ihrer Arbeit stören könnte. Also suche ich mir lieber eine Ecke im Büro, wo ich sprechen kann, ohne jemanden zu stören. Aber das kostet Zeit. Natürlich helfen die Telefonzellen oder Besprechungsräume, aber dahin muss man ja auch immer erstmal umziehen. Da sehe ich klar die Vorteile des Home Office, wo ich meine kommunikativen Aufgaben uneingeschränkter erledigen kann.“


Tanja Schneider, 55, kam 1994 zu REWE ins Marketing, wo sie bis heute in wechselnden Funktionen arbeitet. Seit Beginn des Sponsoring-Engagements von REWE beim 1. FC Köln arbeitet sie im Bereich Marketing-Partnerships.

REWE Group führt Desksharing ein

Die REWE Group macht sich bereit für die Arbeitswelt der Zukunft: Ab dem 1. Januar ist es erwünscht und erlaubt, im Desksharing Schreibtische zu tauschen. Welche weiteren Veränderungen in den Büroräumen die Neue Arbeitswelt (DNA) noch mit sich bringt, erläutert Heike Wilhelm im one_Interview.

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Open Space in der Stolberger Straße

Großzügige, offene Flächen, gläserne Besprechungsräume und viel Raum für Kommunikation: Im REWE-Marketing hat Jan Flemming mit seinem Team eine Open-Space-Fläche umgesetzt. In one berichtet er, welche Hürden es zu überwinden galt und warum die Fläche auch den bereichsübergreifenden Austausch fördert.

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Mein Kommentar
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Kommentare
Lukas
vor 3 Jahren und 2 Monaten

Interessanter Bericht, allerdings sind alle 3 im Marketing tätig. Da sind die Anforderungen und die Arbeitsweisen u.u. anders als bei Recht, Rechnungswesen oder IT. Ich kann verstehen, dass an einen "dekorierten" Tisch kommen sich anfühlt, als wäre man in einem fremden Wohnzimmer. Umgekehrt erzeugt es für den Mitarbeiter, der für gewöhnlich an dem Platz sitzt, ein Gefühl der Vertrautheit und der Zugehörigkeit. Wenn ich in SWOP-Büros arbeite hat das für mich oft etwas sehr temporäres und anonymes.

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Kerstin
vor 3 Jahren und 5 Monaten

Sehr guter Artikel, das macht doch Mut für alle, die Desksharing bisher nicht so super finden!

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