Die Kooperation zur Pestizidreduktion bei Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau von der REWE International AG in Kooperation mit Global 2000 feiert 15-jähriges Bestehen. Grund genug, einmal zurückzublicken: 2002 testete Global 2000 bei mehreren Handelsketten Paprika aus Spanien auf Pestizid-Rückstande. Die Ergebnisse waren alarmierend: Hohe Belastungen mit gesundheitsschädlichen Pestiziden fanden sich auf dem beliebten Gemüse. Global 2000 forderte, dass die Produktion zunehmend auf Pestizide verzichtet, und der Lebensmittel-Einzelhandel Verantwortung für die Gesundheit der Konsumenten und Produzenten wahrnehmen muss. Billa reagierte umgehend und schlug eine Kooperation vor: Global 2000 sollte Lösungen für das Problem der Pestizidrückstände entwickeln, die dann gemeinsam umgesetzt werden – so fiel 2003 der Startschuss für das gemeinsame Pestizidreduktionsprogramm (PRP).
Wöchentliche Kontrolle der Rückstände durch GLOBAL 2000
„In wenigen Monaten entwickelten wir Grenzwerte, die – anders als die gesetzlichen Grenzwerte – vorrangig auf die Gesundheit der Konsumenten abgestimmt waren“, erklärt Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von Global 2000. „Die REWE International AG nahm die Herausforderung an, und stieg in unser Pestizidreduktionsprogramm ein. Seit 15 Jahren wird nun das Obst und Gemüse bei den Handelsfirmen der REWE International AG wöchentlich von Global 2000 anhand von gesundheitsrelevanten Vorgaben, auf Rückstände von über 500 Pestiziden, kontrolliert. Gemeinsam mit den Produzenten und der REWE International AG arbeiten wir stetig daran, das Programm für Mensch und Umwelt weiter zu verbessern. Damit haben wir gemeinsam die Verantwortung für das Thema Pestizidrückstände in der Branche nachhaltig verankert.“ Das Besondere am PRP ist, dass nicht nur strenge Vorgaben kontrolliert werden, auch ein Team von hochqualifizierten Agrartechnikern und Biologen unterstützt die Produzenten weltweit dabei, mit alternativen Methoden hochwertiges Obst und Gemüse zu produzieren. Nur so kann der nachhaltige Erfolg des Projektes garantiert werden.
Überschreitung der PRP-Werte fast halbiert
Mittlerweile sind auf den Produkten des Pestizidreduktionsprogramms immer weniger Rückstände, manchmal sogar gar keine zu finden. Ziel ist es letztlich, konventionelles Obst und Gemüse ganz ohne Rückstände möglich zu machen. Gab es 2004 bei 422 Proben 37 Überschreitungen der gesetzlichen Höchstwerte, so passierte das nur elf Mal im Jahr 2017 bei 1614 Proben – eine Reduktion von rund 70 Prozent. Ebenso sanken die Überschreitungen der strengen PRP-Werte von 9,7 Prozent auf fünf Prozent. Und das bei ständig steigender Anzahl an Kontrollen, denn das Programm wird von Jahr zu Jahr verbessert und die Grenzwerte adaptiert. Das beeinflusst neben der Sicherheit für die Konsumenten auch die Umweltsituation maßgeblich positiv.