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REWE Group Finance Convention
Stabil in einer Welt im Wandel
„Kommunikation ist für uns ein zentrales Thema.“ In seiner Begrüßung gab Dr. Klaus Wirbel, Zentralbereichsleiter Finanzen der REWE Group, den Rahmen der „REWE Group Finance Convention“ vor.
70 Finanzexperten der REWE Group aus 14 Ländern waren im November nach Köln gereist, um sich über die wichtigsten Finanzthemen in- und außerhalb des Unternehmens auszutauschen und sich zu vernetzen. Wir zählen, wie Klaus Wirbel es formulierte, auf die Expertise und die Erfahrungen unserer Finanzexperten in den operativen Einheiten vor Ort.
Dr. Christian Mielsch, Finanzvorstand der REWE Group, hatte denn auch eine einfache Botschaft: "Wir sind 2014 und 2015 auf einem guten Weg, stehen aber vor bedeutenden Herausforderungen, denen wir mit einer klaren Strategie begegnen." In einem Umfeld, das geprägt ist von attackierenden Online-Händlern, stagnierenden Kernmärkten in Handel, Preisschlachten vor allem im Discount und der Krise in Russland und der Ukraine gelte es, die Führungsrolle der REWE Group als nachhaltiger Omnichannel-Händler zu verteidigen. "Innovation und Kundenorientierung - sowohl online als auch offline -, Expansion und Preiswürdigkeit" nannte Mielsch die Kernkompetenzen, die es zu erfüllen gelte.
Im Finanzbereich liegt ein Schwerpunkt der kommenden Jahre darauf, eine noch bessere Kontrolle über den Kapitalfluss zu gewinnen. Dazu sei eine noch genauere Planung nötig. (Lesen Sie hierzu auch das Interview unten zum Thema Liquiditätsplanung). Schließlich gehe es um große Summen, die in Modernisierung, Expansion, und Innovationen zu investieren sein. "In den nächsten fünf Jahren wollen wir acht Milliarden Euro investieren", sagte Mielsch.
5 Thesen zur neuen Ordnung der Finanzmärkte
Mit 5 Thesen eröffnete Klaus Wirbel bei der Finance Convention die zweitägige Diskussion. Kern der Aussagen: Die Banken verlieren in der Finanzierung an Einfluss, die Finanzwelt verändert sich in hohem Tempo. 5 Statements zu den akuellen Entwicklungen im Finanzbereich:1. Sich verändernde Kapitalmärkte erfordern eine Toolbox unterschiedlicher Finanzierungsoptionen
- Bankkredite waren über Jahrzehnte die Basis der Finanzierung; in der Finanzkrise haben die Banken ihren Nimbus als Stabilitätsanker verloren
- Banken werden immer noch wichtig sein, doch neue Finanzierungsvarianten wie Private Placements oder andere Instrumente des Kapitalmarktes, wie zum Beispiel Schuldscheine, müssen hinzugefügt werden
- Eine verlässliche Liqudiditätsplanung wird dabei immer bedeutender
3. Lokale, diversifizierte Bezahlprozesse gehören der Vergangenheit an. Vollständig integrierte Systeme – und zwar grenzübergreifend – sind die Zukunft4. Es gibt keine Alternative zur Implementierung von professionellen IT-Lösungen, um effiziente Prozesse sicherzustellen5. Datenhoheit ist die Basis, insbesondere in Bezug auf Online- und mobile Payment
Drei Fragen an Kim Weber zum Workshop „Liquidity Planning“
„Unnötige Zinsen vermeiden“
one: Was genau hat es mit Liquidity Planning auf sich?
Kim Weber: Bei der Liquiditätsplanung werden die Ein- und Auszahlungen aller Konzernunternehmen für einen Zeithorizont von einem Jahr betrachtet. Das kann man sich grundsätzlich vorstellen wie eine private Haushaltsplanung. Das Hauptziel ist sicherzustellen, dass man jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. one: Was macht diese Arbeit so spannend?
Kim Weber: Die große Herausforderung ist es, die zukünftigen Ein- und Auszahlungen so präzise wie möglich vorauszusagen. Ein Unternehmen wie die REWE Group verfügt über einen beachtlichen Kreditrahmen, dessen Bereitstellung jedoch Geld kostet. Wenn aufgrund einer ungenauen Planung dieser Kreditrahmen zu hoch angesetzt wird, hat das für den Konzern einen unnötigen Zinsaufwand zur Folge.
one: Wie wollen Sie die Finanzplanung in Zukunft weiter verbessern?
Kim Weber: Aktuell orientiert sich die Planung sehr stark an dem Vorjahresverlauf und den Ergebnissen der Budgetplanung aus dem Controlling. Die Ermittlung der Vorjahreswerte erfolgt noch manuell. Das ist erstens zeitaufwändig und zweitens kann das aufgrund des Zeitaufwandes nur für die großen Positionen erfolgen. In der Zukunft soll der Prozess automatisiert und auf alle Positionen ausgeweitet werden. Dazu werden wir konzernweit ein Analysetool einführen. Auf Basis der analysierten Vorjahreswerte soll dann das Folgejahr geplant werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt wurde bereits vielversprechend in der DER-Touristik durchgeführt. Kim Weber ist Sachgebietsleiter Planning & Reporting im Finanzbereich der REWE Group
Kim Weber: Bei der Liquiditätsplanung werden die Ein- und Auszahlungen aller Konzernunternehmen für einen Zeithorizont von einem Jahr betrachtet. Das kann man sich grundsätzlich vorstellen wie eine private Haushaltsplanung. Das Hauptziel ist sicherzustellen, dass man jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. one: Was macht diese Arbeit so spannend?
Kim Weber: Die große Herausforderung ist es, die zukünftigen Ein- und Auszahlungen so präzise wie möglich vorauszusagen. Ein Unternehmen wie die REWE Group verfügt über einen beachtlichen Kreditrahmen, dessen Bereitstellung jedoch Geld kostet. Wenn aufgrund einer ungenauen Planung dieser Kreditrahmen zu hoch angesetzt wird, hat das für den Konzern einen unnötigen Zinsaufwand zur Folge.
one: Wie wollen Sie die Finanzplanung in Zukunft weiter verbessern?
Kim Weber: Aktuell orientiert sich die Planung sehr stark an dem Vorjahresverlauf und den Ergebnissen der Budgetplanung aus dem Controlling. Die Ermittlung der Vorjahreswerte erfolgt noch manuell. Das ist erstens zeitaufwändig und zweitens kann das aufgrund des Zeitaufwandes nur für die großen Positionen erfolgen. In der Zukunft soll der Prozess automatisiert und auf alle Positionen ausgeweitet werden. Dazu werden wir konzernweit ein Analysetool einführen. Auf Basis der analysierten Vorjahreswerte soll dann das Folgejahr geplant werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt wurde bereits vielversprechend in der DER-Touristik durchgeführt. Kim Weber ist Sachgebietsleiter Planning & Reporting im Finanzbereich der REWE Group
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