nächster Artikel vorheriger Artikel
18.09.2019
Filme & Co. des Monats
Cineastische Sternstunden
16.09.2019
Ernährungsberaterin Urte Brink
„Eltern müssen eine viel stärkere Vorbildfunktion einnehmen“
ArticleId: 2419magazineMit dem Smartphone die Einkäufe scannen, einpacken und ohne Schlange an der Zahlstation bezahlen: PENNY testet in zwei Märkten sein neues Konzept PENNY GO. one hat es ausprobiert.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/6/d/csm_Penny_Go_mgt_st_2132d93212.jpgMit PENNY GO mit dem Smartphone einkaufenInnovation im Discount
one_Reporter Maik Mosheim hat PENNY GO ausprobiert
Lesedauer: 7 Minuten
Innovation im Discount
Mit PENNY GO mit dem Smartphone einkaufen
von Maik Mosheim

Seit rund einem Monat testet PENNY in zwei Märkten in Deutschland sein neues Konzept PENNY GO. Mit dem eigenen Smartphone lassen sich alle Produkte im Markt scannen und einem digitalen Einkaufswagen hinzufügen. PENNY GO soll die Wartezeiten an der Kasse verkürzen und den Mitarbeitern mehr Zeit für andere Dinge im Markt geben.

Stellen Sie sich vor: Es ist Freitag, früher Abend. Die Menschen strömen nach der Arbeit in die Supermärkte und Discounter in ihrer Stadt, um den Wochenend-Einkauf zu erledigen. Warteschlangen an der Kasse sind programmiert. Doch was wäre, wenn die Kunden diese Warteschlangen einfach umgehen könnten? Wenn jeder seine Ware mit seinem Smartphone selber scannen könnte und diese dann an einer Zahlstation im Handumdrehen bezahlen könnte?

Bei PENNY ist das in zwei Märkten bereits Wirklichkeit geworden. Mit dem neuen Konzept PENNY GO hat der Discounter die erste Anwendung im deutschen Discounteinzelhandel ins Leben gerufen, mit der der Kunde seinen Einkauf selbstständig via Smartphone erfasst.

In zwei deutschen Märkten gestartet

Wie das Konzept funktioniert, ist schnell erklärt: Rein in den PENNY, das Smartphone aus der Tasche, Produkte scannen und an der Zahlstation zahlen. Es ist kein Log-In erforderlich, lediglich die PENNY GO-App, die es sowohl für Android als auch für iOS gibt, muss installiert sein. Die einzige Berechtigung, die der App erteilt werden muss, ist der Zugriff auf die Kamera, damit der Scan funktioniert. Außerdem braucht es eine Internetverbindung. Diese kann entweder über Mobile Daten oder über das Kunden-WLAN, das es in beiden PENNY GO-Märkten gibt, aufgebaut werden. 

Über einen QR-Code am PENNY Servicepunkt verknüpft sich der Kunde im Eingangsbereich der teilnehmenden Filialen mit dem jeweiligen Markt. So wird sichergestellt, dass das richtige Sortiment mit den korrekten Preisen angezeigt wird. Jedes Produkt im Markt lässt sich anschließend über einen Barcode scannen und wird daraufhin automatisch dem digitalen Einkaufswagen hinzugefügt. Durch die Echtzeit-Erfassung sieht der Kunde immer sofort, welche Produkte er in den virtuellen Warenkorb gelegt hat und wie viel diese Produkte kosten. 

PENNY GO wurde am 4. August 2019 in zwei deutschen PENNY-Märkten gelaunched, dem Markt „Ihrefelder Hätz“ in Köln-Ehrenfeld und dem PENNY-Markt in Marburg. Die beiden Märkte fungieren als Pilotmärkte. Bereits im April startete PENNY eine Testphase für die neue Art des Einkaufens mit den Mitarbeitern der Märkte. 

Zwei große Vorteile und kleinere Anlaufschwierigkeiten

Die Idee, die hinter PENNY GO steckt, hat zwei grundlegende Vorteile. Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand: Er spart sich die Wartezeit in der Schlange der bedienten Kasse und muss seinen Einkauf nicht mehr an der Kasse ein- und ausräumen. Der Kunde spart dadurch viel Zeit. Für PENNY geht es darum, Arbeitsabläufe im Markt effizienter zu gestalten. Ein Großteil der eingesetzten Stunden in den PENNY Märkten wird aktuell an der Kasse genutzt. Die Optimierung dieser Kassenprozesse bietet daher einen großen Hebel, um Stunden freizusetzen, die dann dem Markt für anderen Marktprozesse wieder zur Verfügung stehen. Durch PENNY GO sollen also Kassentätigkeiten eingespart werden, damit die Kollegen in den Märkten zum Beispiel mehr Zeit für die Obst- und Gemüseabteilung erhalten. 

Lukas Fischer
In der Praxis hat PENNY GO allerdings noch erste Anlaufschwierigkeiten. Für Lukas Fischer, Projektleiter PENNY IT/Org, liegt ein Hauptgrund darin, dass die Kunden recht verhalten über PENNY GO informiert wurden. So seien die Schilder, die im Markt auf das neue Konzept aufmerksam machen sollen, zum Teil nicht aussagekräftig genug und fallen nicht jedem Kunden sofort auf. Und auch die Phase, in der PENNY GO aktiv vor und in den Märkten beworben werden sollte, war zu kurz und soll zukünftig verlängert werden.  

Trotz der leichten Anlaufschwierigkeiten ist Lukas Fischer vom Potenzial des Konzepts überzeugt. Doch ist PENNY GO wirklich zeitsparend? Und kann im Optimalfall schon bei der ersten Nutzung überzeugen? one hat den Selbstversuch gewagt.


PENNY GO im Selbstversuch
Nur mein Smartphone und ich – der Einkauf von morgen?

Es trägt den Namen PENNY GO und soll dem Kunden den Einkauf erleichtern. Keine Warteschlangen an der Kasse, immer den Einkauf genau im Blick: Das neue PENNY-Kassenkonzept ermöglicht den Einkauf mit dem eigenen Smartphone. Wie praktisch das Ganze ist und ob es wirklich die versprochenen Erleichterungen verschafft, hat one im Selbsttest herausgefunden.

„Köln-Ehrenfeld, an einem Mittwochnachmittag im August. Ich laufe durch den Eingang des PENNY-Marktes „Ihrefelder Hätz“ in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, biege vor der Obst- und Gemüse-Abteilung rechts ab und schon stehe ich davor. Vor dem Tor zur Zukunft, dem Eintritt in eine völlig neuartige Welt des Einkaufens.  

Das Tor ist in diesem Fall ein Schild, das seitlich am Servicepunkt des Marktes angebracht ist. Es trägt die Aufschrift „PENNY GO“ und ein QR-Code ist aufgedruckt. Es ist fast ein wenig versteckt. Wäre ich nicht im Auftrag der one-Redaktion hier, um das Konzept auszuprobieren, wäre es mir womöglich gar nicht aufgefallen.

Den Preis immer im Blick

Wenn ich den QR-Code über die PENNY GO App scanne, öffnet sich mein digitaler Einkaufswagen und ich kann meinen Einkauf starten – und zwar völlig selbstständig. Zum ersten Mal im deutschen Discounteinzelhandel kann ich mit meinem Smartphone durch den Markt laufen, alle Produkte über die extra dafür entwickelte App selbstständig scannen und am Ende selbstständig den Einkauf abzuschließen und bezahlen. 

So viel zur Theorie, die hinter „PENNY GO“ steckt. In der Praxis wandert zunächst mal ein Netz Orangen in meinen Einkaufswagen, gefolgt von einem Beutel Salat. Ich werfe einen Blick auf meinen digitalen Einkaufswagen, in dem nun Salat und Orangen vermerkt sind und ein Preis von 2,98 Euro. Es folgen in schneller Abfolge ein Sixpack Wasser, ein Sixpack Saft und eine Packung Toffifee. Ausgewogene Ernährung ist hier das Stichwort. Der Wert meines Warenkorbs steigt... Aber das weiß ich sofort, denn ich habe ja alle Produktpreise dauerhaft im Blick. Für mich ein angenehmes Gefühl. Ein Budget habe ich mir für meinen heutigen Einkauf nicht gesetzt.

Optimierungspotenzial an der Zahlstation

Der Scan der meisten Produkte verläuft problemlos, lediglich beim Backshop ist es ein wenig zu dunkel, was den Scan erschwert. Hier hat der Markt bereits Abhilfe geschaffen und Barcodes im Großformat auf den Glasscheiben, hinter denen die einzelnen Produkte auf ihre Herausnahme warten, angebracht. Die größeren Barcodes lassen sich leicht scannen.

Alle Produkte aus dem Sortiment sind mit einem Barcode versehen und lassen sich mit dem in der App eingebauten Scanner erfassen. Auch Rabatte kann die App, dafür kleben auf den rabattierten Produkten extra Etikette, die den Preisnachlass sofort abziehen. 

Auf dem Weg zur Kasse nehme ich neben einem Laib Brot auch noch einen neuen Wasserfilter und eine Packung Klopapier mit. 36 Euro strahlen mir auf dem Display meines Smartphones entgegen. An der Kasse angekommen muss ich mich erstmal orientieren, wo ich meinen Einkauf nun per App bezahlen kann. Auf den zweiten Blick fällt mir ein Schild über einer der Kassen auf: „PENNY GO Kasse“. Sie ist leer. „Keine Warteschlangen an der Kasse mehr“ trifft also schon mal zu.

Alle bekannten Zahlungsarten sind möglich – außer Bargeld

Unmittelbar gegenüber dem Stuhl, auf dem eigentlich die Kassiererin sitzt, steht ein neu installierter Bildschirm, über den die PENNY GO-Kunden ihre Zahlungen abwickeln können. Da die Kasse an sich aussieht wie eine herkömmliche bediente Kasse, mag man sich jetzt fragen: Wofür braucht man denn noch ein Förderband, alle Produkte liegen doch bereits eingescannt im Einkaufswagen? Nun, die Kasse ist auch als normale Kasse nutzbar, was einerseits praktisch ist, aber andererseits das Gefühl erzeugt, als wäre das einfach nur eine unbesetzte Kasse. Da wundert es mich nicht, dass die ersten Leute bereits schauen, während ich vor einer offensichtlich nicht besetzten Kasse stehe. Manche gucken fragend, ob denn die Kasse möglicherweise gleich öffnet. Ist sie natürlich bereits, allerdings nur für PENNY GO-Nutzer.

Der Bezahlvorgang an sich ist dann wiederum einfach: Einkauf in der App abschließen, den daraufhin generierten Barcode am Display der Kasse scannen und dann am Kartenlesegerät zahlen. Möglich sind alle Zahlungsarten, die ich auch an der „normalen“ Kasse habe – außer Bargeld. Für mich nicht schlimm, ich habe ja meine Karte dabei – und so verlasse ich nach einer rekordverdächtig kurzen Zeit an der Kasse durch das Tor, das sich nach dem Abschluss des Bezahlvorgangs öffnet, mit meinem Einkauf den Laden.

Fazit – viel Licht und ein wenig Schatten

Das Konzept PENNY GO ist simpel, spart Zeit beim Einkauf und macht dazu noch richtig Spaß! Für alle, die sich auf die Technik einlassen, macht PENNY GO den Einkauf schneller – und wenn die Beschilderung am Markteingang und an der Kasse noch etwas prominenter platziert wird, werden sicher noch mehr Kunden den Service nutzen. Denn man erspart sich die Warteschlangen an der bedienten Kasse und kann zudem völlig selbstständig seinen Einkauf durchführen, da jedes Produkt im Markt vom Scanner auf dem Smartphone erfasst werden kann – und dann sofort im digitalen Einkaufswagen landet.“

Mein Kommentar
Kommentieren
Auch interessant
Newsletter
Artikel weiterempfehlen

Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen?
Dann empfehlen Sie ihn doch Ihren Kollegen weiter.