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© 2024 Luka Cyprian
Lesedauer: 3 Minuten
Filme & Co. im Juni
Eine Hochzeit und ein Todesfall

Immer noch wird in Hollywoodfilmen oft geheiratet und viel gestorben. Heutzutage aber anders als in der klassischen Schwarz/Weiß-Ära. In „The Wedding Banquet“ etwa handeln zwei queere Paare einen Deal aus, dem aber die Tradition einen Strich durch die Rechnung macht. Während Naomi Watts es in „The Friend“ nach dem plötzlichen Verlust ihres besten Freundes mit dessen riesiger, aber sanftmütiger Dogge zu tun bekommt. Und wer sehen will, in welche Richtung sich die Liebe in Hollywood entwickelt, dem sei „Anora“ ans Herz gelegt.

Kino 1
The Wedding Banquet

© UPI Germany Der eine braucht eine Green Card, die andere eine künstliche Befruchtung. Min und Angela werden sich schnell handelseinig: die Zweck-Hochzeit soll kurz und schmerzlos sein. Mins Freund Chris ist damit einverstanden und auch Angelas Partnerin Lee. Nur Mins Oma, die eigens aus Südkorea eingeflogen kommt, besteht auf ein großes, traditionelles Fest. Vor mehr als 30 Jahren gewann Regisseur Ang Lee mit der queeren Komödie „Das Hochzeitsbankett“ den Goldenen Bären der Berlinale. Sein Kollege Andrew Ahn hat die Geschichte nun geupdatet, verdoppelt und mit mehr zitatfähigen Sprüchen versehen.

Lily Gladstone

Der Golden Globe und die Oscar-Nominierung für die weibliche Hauptrolle in Martin Scorseses Drama „Killers of the Flower Moon“ katapultiert Lily Gladstone 2024 in den Sternenhimmel Hollywoods. In der amerikanischen Independent Filmszene ist die 1986 in einer Blackfeet Reservation geborene Schauspielerin mit den indigenen und europäischen Wurzeln da schon längst eine feste Größe. Regisseurin Kelly Reichardt hat sie 2016 in ihrem Episodenfilm „Certain Women“ und der Krimi Komödie „First Cow“ besetzt, 2023 spielt sie die Hauptrolle in dem indigenen Drama „Fancy Dance“.

Filmgenre: Komödie
Länge: 103 Minuten
Regie: Andrew Ahn
Mit: Lily Gladstone, Bowen Yang, Kelly Marie Tran, Gi-Chan Han, Joan Chen
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Universal Pictures Germany
Start: 5.6.2025

Kino 2
The Friend

© UPI Germany Alles, was Iris von ihrem besten Freund bleibt, ist Apollo, die dänische Dogge. Was aber hat Walter dazu gebracht, Iris, die ein winziges Apartment in Manhattan unterhält, diesen lieben, aber riesigen Hund zu hinterlassen?

Man könnte „The Friend“ für eine dieser eskapistischen Mensch-Hund-Filmfabeln halten, bei der die Besetzung etwas zu tiefsinnig (Naomi Watts) und zu schräg (Bill Murray) geraten ist. Und prompt wäre man dem leichten Erzählstil des tatsächlich aber recht vielschichtigen Dramas auf den Leim gegangen.

Naomi Watts

© UPI Germany

1968 in England geboren, aber in Australien aufgewachsen, macht Naomi Watts ihre ersten Filmerfahrungen zu Beginn der 90er Jahr u.a. an der Seite von Nicole Kidman in „Flirting“. Nachdem David Lynch sie 2001 in seinem Psycho-Thriller „Mulholland Drive“ mit der Hauptrolle betraut, avanciert Watts zur Spezialistin für komplizierte Frauenfiguren, so in David Cronenbergs Thriller „Eastern Promises“, Michael Hanekes Psychodrama „Funny Games“ (beide 2007), sowie unter der Regie von Alejandro González Iñárritu in „Birdman“ (2014) und „21 Gramm“, wofür sie 2004 für den Oscar nominiert wird.

Filmgenre: Tragikomödie
Länge: 120 Minuten 
Regie: Scott McGehee, David Siegel
Mit: Naomi Watts, Bill Murray, Ann Dowd, Constance Wu, Carla Gugino
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: Universal Pictures Germany
Start: 19.6.2025

Streaming
Anora

© Capelight Pictures Die Goldene Palme in Cannes und fünf Academy Awards, darunter bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch und beste Hauptdarstellerin – das Filmjahr 2024 stand ganz im Zeichen von „Anora“. Dabei ist das Drama um eine junge Sexarbeiterin, die sich in einen russischen Oligarchen-Sohn verliebt, diesen sogar heiratet, dann aber von dessen Eltern zur Scheidung gezwungen wird, nicht unumstritten. Nicht zuletzt, weil der Film z.B. bei den Golden Globes als Komödie nominiert wurde, trotz der Tragödie, die die Titelheldin darin durchmacht. Zweifelsfrei großartig ist allerding die Leichtigkeit, mit der Anora-Darstellerin Mikey Madison durch die traurigen, wie auch komischen Momente führt.

Genre: Komödie
Länge: 139 min 
Regie: Sean Baker
Mit: Mikey Madison, Mark Eydelshteyn, Yura Borisov, Karren Karagulian
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: Capelight Pictures
Ab: 22.5.2025

Website
explore.org

Die Livecam-Sammlung mit Einblicken in amerikanische Falkennester, afrikanische Wildkatzengehege, Tränken in Savannen, dem Himmel über Polarstationen oder auch einfach nur auf hawaiianische und kalifornische Surferstrände ist lediglich die Startseite von explore.org. Als der Philanthrop Charles Annenberg Weingarten vor gut fünf Jahren die Webpräsenz gründete und via YouTube, Facebook und Instagram publik machte, ging es ihm darum, die Tierwelt den Menschen wieder näher zu bringen. Inzwischen ist explore.org eine Community mit rund einer halben Million Followern bei YouTube.

Art: Website
Entwickler/Vertrieb: Explore Annenberg LLC
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