Alle Jahre wieder lädt die REWE Group Menschen aus Köln, denen es nicht so gut geht, zu einem Weihnachtsessen in den feinen Festsaal Gürzenich. Für Organisator Christian Pagano jedes Jahr aufs Neue ein Herzensthema. Und auch für die freiwillig helfenden Mitarbeitenden eine Erfahrung, die sie nicht so schnell abschütteln.
one: Christian Pagano, das Weihnachtsessen für Bedürftige im Gürzenich, einem traditionsreichen Kölner Festsaal, findet seit 2015 statt. Sie sind von Beginn an als Organisator dabei gewesen. Wann beginnen Sie mit der Planung?
Christian Pagano
Christian Pagano: Die ersten Abstimmungen führe ich schon zu Jahresbeginn, die eigentliche Planung beginnt dann drei Monate vor dem Event. Meine Aufgabe als Projektleiter ist es, die Organisation, den Aufbau und den Ablauf der Veranstaltung zu leiten. Ich habe die Abstimmungen mit der Location, den Gewerken, wie Technik, Deko und Kinderprogramm, den Künstler:innen und Helfer:innen im Blick. Ich kümmere mich um den Bezug der Waren für die Geschenktüten und um die Logistik.
One: Und wo kommen die Mitarbeitenden ins Spiel, die ehrenamtlich helfen?
Christian Pagano: Sie unterstützen vor Ort bei der Realisation des Events, beispielsweise beim Dekorieren des Festsaals, beim Tütenpacken und beim Gästeempfang. Insgesamt sind über den Tag verteilt rund 40 Mitarbeitende der REWE Group im Einsatz.
one: Wie viele Gäste haben das Weihnachtsessen in diesem Jahr besucht? Und wie erhalten sie die Einladung?
Christian Pagano: Wir haben 810 Gäste begrüßt; dafür arbeiten wir mit fünf lokalen Organisationen zusammen: Arbeiterwohlfahrt (AWO), Caritas, Kölner Arbeitslosen Zentrum KALZ, Kölner Tafel und Kölner Freiwilligen Agentur. Wir vergeben Tickets an unsere dortigen Ansprechpartner, die diese dann an Hilfseinrichtungen verteilen, mit denen sie zusammenarbeiten. Der Wunsch von unserer Seite ist, jährlich andere Einrichtungen zu berücksichtigen, um über die Jahre möglichst vielen verschiedenen Menschen die Möglichkeit geben zu können, am Weihnachtsessen teilzunehmen.
one: Wie entstand die Idee dazu?
Christian Pagano: Die Ursprungsidee kommt von Frank Bartels, er ist Head of Event- und Travelmanagement und somit mein Vorgesetzter. Unsere Weihnachtsfeier für die Kölner REWE Group-Mitarbeitenden fand zu dieser Zeit noch im Gürzenich statt. Das brachte uns zu der Überlegung, ob wir den aufwändigen Aufbau der Veranstaltung nicht für eine gute Sache am Folgetag nutzen könnten. Wir haben uns dann das Konzept des Weihnachtsessens für bedürftige Menschen überlegt.Das Tolle ist: Hier geht es nicht um Imagepflege für die REWE Group, sondern einfach darum, etwas Gutes für Menschen zu tun, denen es schlechter geht als uns.
one: Was nehmen Sie persönlich von der Veranstaltung mit? Was motiviert Sie?
Christian Pagano: Ich bin erst durch das Weihnachtsessen intensiver mit den Themen Obdachlosigkeit und Bedürftigkeit in Berührung gekommen und habe ein Gespür dafür entwickelt, welchen Herausforderungen diese Menschen wirklich gegenüberstehen. Diese Veranstaltung erdet mich jedes Mal aufs Neue. Sie hilft mir am Ende eines sehr intensiven Jahres zu realisieren, wie gut es uns geht und worauf es im Wesentlichen ankommt. Die Gäste der Veranstaltung haben oft nicht die Voraussetzungen, wie wir sie haben und sind unglaublich dankbar für die Möglichkeit, auf dieser Veranstaltung einfach mal im Mittelpunkt zu stehen. Diese Dankbarkeit, die einem an diesem Abend entgegengebracht wird, ist meine Motivation.
Christian Pagano ist Senior Eventmanager im Team Event- und Travelmanagement der REWE Group
Eine Kollegin und ein Kollege erzählen, warum sie als Helfer:innen beim Weihnachtsessen mit dabei waren und was ihnen die Veranstaltung bedeutet:
„Ich finde es großartig, dass die REWE Group dieses Weihnachtsevent für bedürftige Kölnerinnen und Kölner veranstaltet. Ich bin zum wiederholten Mal dabei und unterstütze gern, um den eingeladenen Menschen ein besonderes Event zu „schenken“ und eine Freude zu bereiten. In diesem Jahr war ich in der Betreuung der Gäste eingesetzt, aber auch in der Kinderecke habe ich schon unterstützt. Über die Spielsachen dort bin ich mit den Müttern und Kindern sehr unkompliziert in Kontakt gekommen, es war durchweg positiv. Auch in diesem Jahr war ich überwältigt vom positiven Feedback, der tollen Stimmung, der Dankbarkeit und der Freude.“
Petra Meyer-Ochel, Bereichsleiterin COE Personalentwicklung
„Bisher habe ich mich eher weniger für Bedürftige engagiert. Deswegen habe ich mich gefreut, zum ersten Mal beim Weihnachtsessen dabei zu sein. Ich war für den Empfang der Gäste und die Ausgabe der Weihnachtstüten zuständig. Mir war wichtig, dass dieses Event erfolgreich ist und die Gäste eine schöne Zeit genießen können.
Der persönliche Kontakt mit den Bedürftigen war locker, entspannt und sehr freundlich. Es war für mich eine sehr schöne Erfahrung, dass ich ein bisschen dazu beitragen konnte, den bedürftigen Menschen eine schöne Zeit zu bereiten und die Dankbarkeit dafür zu spüren. Ich habe viele glückliche Gesichter gesehen. Es macht allerdings auch ein wenig traurig, zu sehen, dass es sehr viele Menschen aus verschiedensten Lebenssituation gibt, die bedürftig sind und zu wissen, dass es für sie nur ein kurzer Moment des Glücks ist.“
Guido Bollig, Bestandssachbearbeiter / Warenbereitstellung, PENNY Region West