
Die Adventszeit bringt Licht in die Straßen und Glanz in die Schaufenster. Doch für viele Menschen in Köln ist der Dezember alles andere als festlich: Finanzielle Sorgen, fehlende soziale Teilhabe oder gar Obdachlosigkeit prägen ihren Alltag. Umso wichtiger ist es, Orte zu schaffen, die Hoffnung und Gemeinschaft ermöglichen.
In solch einen Ort verwandelte sich der Kölner Gürzenich am 3. Dezember: Zum neunten Mal richtete die REWE Group in Zusammenarbeit mit fünf lokalen Organisationen – der Caritas, der Arbeiterwohlfahrt (AWO), dem Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ), der Kölner Tafel und der Kölner Freiwilligenagentur – das Charity-Weihnachtsessen aus. Insgesamt folgten rund 800 Gäste, vom Säugling bis zur Senior:in, der Einladung. Sie erlebten einen Abend voller Wärme und Begegnung.
Schon beim Betreten des festlich geschmückten Gürzenich war die besondere Stimmung spürbar: hohe Wände im warmen Licht, ein großer Weihnachtsbaum auf der Treppe – für viele Gäste ein Anblick, den sie zum ersten Mal erlebten.
Die Kammeroper Köln führte den Abend über weihnachtliche Gesangseinlagen auf. | Foto: ©Michael Breuer
Im großen Saal setzte sich die festliche Atmosphäre fort: Unter der Decke funkelte eine große Discokugel, Lichtpunkte tanzten über die gedeckten Tische. Für die kleinen Gäste gab es einen großzügigen Spielbereich, während die Erwachsenen neben einem dreigängigen Menü ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm erleben konnten. Dabei begleitete unter anderem die REWE Group-Band die jeweiligen Gänge musikalisch, während Auftritte des Akrobaten Noah Chorny, des Ensembles der Kammeroper Köln und des „Chors, der donnerstags probt“ ehrenamtlich für besondere Höhepunkte sorgten. Zum Abschied erhielt jede:r eine liebevoll gepackte Geschenktüte – ein kleines Zeichen, das große Freude verbreitete.
Jan Kunath richtete seinen Dank an alle Helfenden und wünschte den Gästen einen schönen Abend. | Foto: ©Michael Breuer
Jan Kunath trat in seiner Funktion als stellvertretender Vorstandsvorsitzender zum letzten Mal auf die Bühne. „Die Veranstaltung ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Es beeindruckt mich jedes Mal, mit welcher Begeisterung sie wahrgenommen wird – und vor allem, wie engagiert die Menschen sind, die sie unterstützen“, fasste er seine Eindrücke zusammen.
Zum Abschluss stimmten alle Künstlerinnen, Künstler und Helfenden gemeinsam das Weihnachtslied ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘ an. | Foto: ©Michael Breuer
Organisiert wurde das Weihnachtsessen auch in diesem Jahr von Frank Bartels, Head of Event & Travelmanagement, und seinem Team. Dass dieser Abend ganz anders ist als die Veranstaltungen, die sie sonst betreuen, spüren auch sie wieder: „Die Planung und die Vorbereitung des Abends sind mittlerweile Routine, aber sobald die Gäste eingetroffen sind, ist es eben keine Routine mehr. Neue Gäste treffen ein, mit neuen Geschichten und natürlich auch mit traurigen Geschichten. Es ist nach wie vor immer sehr bewegend, auch im neunten Jahr. Das Wichtigste für uns ist, den Menschen für dreieinhalb Stunden das Gefühl zu geben, dass sie umsorgt und wertgeschätzt werden. Für viele ist das keine Selbstverständlichkeit – umso bedeutender ist dieses Zeichen heute Abend.“
Besonders getragen wurde die Veranstaltung außerdem von den zahlreichen Mitarbeitenden der REWE-Group, die als Helfer:innen den Abend begleiteten. Sie unterstützen dabei, den Saal zu dekorieren, die Gäste zu Beginn zu ihren Tischen zu begleiten sowie die Geschenktüten zu packen und auszugeben. Dabei ist dieser Abend für die meisten mehr als pure gesellschaftliche Verantwortung, sondern eine Angelegenheit, die bewegt. Wie sie den Abend erlebt haben und was dieser mit ihnen gemacht hat, schildern unsere Kolleg:innen im Folgenden.
Niclas Biener, Head of EU Affairs & Agricultural Policy | Foto: ©Michael Breuer
„Also mich persönlich bringt das Event erst so wirklich in Weihnachtsstimmung. Ich finde, es ist auch ein schöner Anlass, um das Jahr Revue passieren zu lassen.
Das Schönste, was von diesem Nachmittag bleibt, sind die Gespräche mit den Gästen. Man merkt einfach, dass sie sehr dankbar für das Weihnachtsessen sind. Das, was wir oftmals als selbstverständlich betrachten, nehmen sie ganz anders wahr. Ich nehme heute mit, wieder mehr Dankbarkeit für die kleinen Dinge zu empfinden.
Wir haben heute Morgen am Frühstückstisch auch mit unseren Kindern darüber gesprochen, warum wir das heute machen. Es schärft das eigene Bewusstsein und ist auch für meine Kinder wertvoll.”
Julia Kölsch, Senior Projektleiterin NH Klima | Foto: ©Michael Breuer
„Als ich das erste Mal davon gelesen habe, fand ich es eine super schöne Idee – dass man nicht nur selbst die Vorweihnachtszeit feiert, sondern auch Menschen mit weniger Möglichkeiten eine schöne Feier und ein paar schöne Momente bereiten kann.
Auch die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen war super, es hat sich total gefügt. Man hat sich wie ein Weihnachtswichtel gefühlt. Irgendwie hat der Abend mich aber auch an eine Großfamilie erinnert. Ich weiß auch nicht, es war so trubelig, aber gleichzeitig waren die Gäste total entspannt und jeder hat sich einfach über diesen besonderen Abend gefreut.
Also ich würde jedem sagen, macht auf jeden Fall mit! Es ist eine richtig schöne Aktion – mehr Weihnachten geht gar nicht.”
Daniel Städter, IT Business Engineer Expert | Foto: ©Michael Breuer
„Mich hat es sehr berührt, als der Chor und die Gäste gemeinsam ´O Du Fröhliche´gesungen haben. Ein Klassiker, der an Weihnachten im Gottesdienst gerne als letztes gespielt wird. Viele verbinden damit schöne Erinnerungen und dass da so viele miteingestimmt haben, fand ich super schön.
Wenn ich den Abend in einem Wort zusammenfassen müsste, dann wäre es Wertschätzung. Ich komme ursprünglich auch aus relativ einfachen Verhältnissen, hatte aber das Glück, dass mich meine Großeltern immer unterstützen konnten. Ich freue mich heute, wenn ich Menschen helfen kann und damit in gewisser Weise etwas zurückgeben kann.”
Elke Lissy-Kiss, Specialist Produktaufbau PKW bei Clevertours | Foto: ©Michael Breuer
„Ich freue mich heute auf glänzende Kinderaugen, aber auch auf die älteren Herrschaften, denn ich habe selbst noch einen Vater mit 88 Jahren und Weihnachten ist für diese Menschen etwas Besonderes. Ich glaube, da muss ich mir auch das ein oder andere Tränchen mal verdrücken.
Wo immer man auch wohnt, es gibt so viele Möglichkeiten zu helfen. Überall wohnen zum Beispiel ältere Menschen, die allein nicht vor die Tür kommen. Wir haben bei uns z. B. auch ein Hospiz, dem wir durch einen Bücher-Flohmarkt knapp 500,00 € spenden konnten. Sie sagten uns, dass sie davon eine weitere Person ausbilden konnten, die diesen Hospizdienst übernimmt. Sowas freut uns natürlich sehr.”
„Alles war wunderschön! Das Programm, die Atmosphäre und die Menschen, die sich um uns gekümmert haben: Wir haben uns sehr wohl gefühlt.“, sagt eine Mutter mit zwei kleinen Kindern aus dem Zentrum für Alleinerziehende der Caritas.
„Ich bin sehr begeistert von der Veranstaltung. Auch meinem Sohn, der erst nicht mitkommen wollte, hat es sehr gut gefallen. Ich würde nächstes Jahr gerne wiederkommen,” sagt eine Beschäftigte der Caritas Werkstätte CariPrint für Menschen mit Behinderung.
„Das Fest war sehr schön und das Essen hat so gut geschmeckt. Alle Kinder waren sehr glücklich und die Geschenke waren toll. Danke!“, sagt ein weiblicher Gast aus der Caritas Unterkunft für Geflüchtete.









