
Alain Caparros hat sich in die Debatte um die angekündigte Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka eingeschaltet. Der Vorstandsvorsitzende der REWE Group kündigte im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) rechtliche Schritte an, sollte das Kartellamt der Übernahme der rund 450 Supermärkte zustimmen: „Wir werden alle juristischen Möglichkeiten nutzen, um unsere Interessen zu wahren“, sagte Caparros.
„Der Abstand zwischen Edeka und REWE wäre nicht mehr aufzuholen“, argumentiert Caparros. Als Beispiel führt Caparros den Raum Berlin auf: Dort käme Edeka nach Übernahme der Tengelmann-Märkte auf einen Marktanteil von 35 Prozent - und wäre dort damit mehr als doppelt so groß wie REWE. Die weiteren Filialen betreibt Kaiser's Tengelmann in Bayern und Nordrhein-Westfalen.
In der Verantwortung sieht Caparros nun die Wettbewerbsbehörde: „Das Kartellamt würde angesichts der jüngsten Sektoruntersuchung seine Glaubwürdigkeit verlieren, würde es die Übernahme so genehmigen“, sagte Caparros weiter.
Schreckensszenario fehl am Platz
Mit Blick auf die kolportierten Pläne, dass Edeka eine Sondergenehmigung - die sogenannte Ministererlaubnis - anstrebe, stellte der Handelsmanager klar, dass Parallelen zur Schlecker-Pleite und ein Schreckensszenario von 16.000 vermeintlich gefährdeten Arbeitsplätzen fehl am Platz seien. „Kaiser's Tengelmann und Schlecker lassen sich nicht vergleichen. Kaiser's Tengelmann ist nicht pleite, sondern hat attraktive Standorte mit funktionierender Infrastruktur. Das wissen alle, die sich auskennen. Darum sind auch die Arbeitsplätze in den Märkten nicht in Gefahr.“