Nur drei Prozent der Deutschen verzichten ganz auf Fleisch und Wurst. Das ist ein Ergebnis des „Ernährungsreports 2016“, den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Dienstag vorstellte. Immerhin sind immer mehr Menschen bereit, mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung auszugeben. Die Studie zeigt auch: Die Deutschen haben großes Vertrauen in ihre Lebensmittel.
Was landet am häufisten auf den Tellern der Deutschen? Nach einer Umfrage, für die das Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums 1.000 Bürger befragt hat, sichern sich Spaghetti, Spätzle & Co. mit 35 Prozent klar den ersten Platz beim Rennen
um den Titel des Lieblingsgerichts der Deutschen. Hinter Pasta folgen mit deutlichem Abstand Gemüse- und Kartoffelgerichte (18 Prozent) sowie Fischgerichte (16 Prozent). Das Schnitzel muss sich mit elf Prozent dem Salat (15 Prozent) geschlagen geben.
Dennoch bleibt Deutschland eine Nation der Fleischesser. Vier von fünf Deutschen (83 Prozent) essen mehrmals pro Woche Fleisch und Wurst. Nur drei Prozent geben an, nie Fleisch oder Wurst zu essen, wie aus dem am Dienstag (5.1.) in Berlin von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) vorgelegten «Ernährungsreport 2016» hervorgeht.
Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Deutschland kocht gern, aber selten: So lassen sich die Umfrageergegnisse zum Thema Kochen zusammenfassen. Gut drei Viertel der Befragten geben an, dass ihnen Kochen Spaß macht. Doch zwischen „gern tun“ und „tatsächlich tun“ klafft eine Lücke: Nur 41 Prozent der Befragten kochen täglich, 22 Prozent steht hingegen höchstens einmal pro Woche am Herd, 12 Prozent greifen sogar nie zum Kochlöffel.
Im Trend liegen eine artgerechte Tierhaltung sowie Regionales: Fast alle Befragten wären bereit, für Fleisch aus tiergerechter Haltung mehr zu zahlen. 86 Prozent der Verbraucher sind für ein besseres Einkommen der Landwirte. Etwas mehr als drei Viertel legen zudem Wert darauf, dass die Lebensmittel aus der Region kommen.
Zufrieden mit Supermärkten
Die Zufriedenheit mit der Vielfalt der Lebensmittelgeschäfte ist laut der Umfrage groß. Sieben von zehn Befragten geben an, alle gewünschten Einkaufsmöglichkeiten in erreichbarer Nähe zu finden. Fast 60 Prozent der Befragten kaufen den Großteil ihrer Lebensmittel im Supermarkt, jeweils etwa ein Drittel im Discounter und im Lebensmittelfachgeschäft. Durchschnittlich unter 1 Prozent der Befragten nutzt aktuell die Möglichkeit, Lebensmittel im Internet zu bestellen und sich diese nach Hause liefern zu lassen.
Das Vertrauen in Lebensmittel ist groß: Drei Viertel der Befragten schätzen die Bedingungen, unter denen Lebensmittel in Deutschland produziert werden, als gut ein. Gleichzeitig werden Lebensmittel von 77 Prozent als sicher eingeschätzt.
Bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse kritisierte Minister Schmidt Wissenslücken in Sachen gesunder Ernährung und forderte mit Blick auf die wachsende Zahl übergewichtiger Menschen ein Schulfach „Ernährungsbildung“.
Die Ergebnisse der Umfrage finden sich hier.
Mehr als bedenkliche Headline. Was genau meint der Autor mit "Ein Leben ohne Fleisch wäre sinnlos"?!? Im Artikel und der Studie wird man zu dieser Aussage leider nicht aufgeklärt. Wenn man weiß wie katastrophal sich (zu viel) Fleischkonsum auf das Klima und die Ressourcen auswirkt - von der Gesundheit gar nicht zu reden - ist das überhaupt nicht nachvollziehbar.