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Begrüßung op Kölsch: Birgit Maifeld und Marktmanager Armin Lenzen vor dem Markteingang
Vitaminreiche Kost auf Kölsch // So sah er er früher aus, der Barbarossaplatz
Vom Lateinischen ins Kölsche: Aus Mustum wird Mostert // Kreative Umschreibungen sind nicht nur eine Übersetzungbehelf, sie spiegeln auch die bildhafte kölsche Sprache wider // Das historische Köln begleitet den Kunden in Fotos überall im Markt
Einkaufen op kölsch im REWE-Markt am Barbarossaplatz
Zwischen Mostert un Jemös
19. April 2017 · von Judith Morgenschweis
Wer am Barbarossaplatz einkaufen geht, taucht ein ins „kölsche Jeföhl“: Denn hier ist das Shampoo „För d‘r Kopp“ und die Schokolade “Schukelad“, weil alle Sortimente zusätzlich im heimischen Dialekt bezeichnet sind.

„Dinge Maat im Hätze vun Kölle“ – „op Kölsch“ wird der Kunde im REWE-Markt am Barbarossaplatz begrüßt. Alte schwarz-weiß-Fotos der Stadt schmücken die Wände. Wer mag, kann hier ein wenig über die Geschichte der Stadt in Bildern lernen und gleich noch etwas Vokabular dazu.

Denn seit etwa einem halben Jahr steht hier unter den Schildern über den Regalen auch immer eine kölsche Bezeichnung für die Warengruppe. „Wir haben von Anfang an sehr viel Wert auf Regionalität gelegt“, erklärt Marktmanager Armin Lenzen. „Das begann mit den historischen Fotos, setzt sich im Sortiment fort und nun auch in der Beschilderung.“

Die Idee zu den Übersetzungen hatte Bezirksleiter Dieter Scheuren. Er stellte auch den Kontakt zu Birgit Maifeld her. Die REWE-Controllerin ist Kölnerin mit Leib und Seele und hat das Kölsche Jeföhl bereits in dem Buch „Mäht Nix. Das Kölsche Glücksgesetz“ verewigt. Sie beschäftigt sich intensiv seit Jahren mit der Kölschen Sprache.

Zwischentitel „Schukelad“ trifft „Us d'r Büchs
Mit dem Standardwerk zur Kölner Sprache im Gepäck, dem „Neuen Kölnischen Sprachschatz“ vom Dr. Adam Wrede, kam Birgit Maifeld in den Markt. Senf übersetzte sie mit „Mostert“, Schokolade mit „Schukelad“, Kartoffel mit Äädäppel oder Cornflakes mit „Körnerkrom“. Zudem hatte sie sich für Begriffe, die im Kölschen und Hochdeutschen gleich sind, Umschreibungen überlegt. So wurde aus Kaffee „Zom wach weede“, aus Körperpflege „För zom Usstaffiere“ oder aus Konserven „Us d’r Büchs“. Die größte Herausforderung sei der Drogeriebereich gewesen, sagt Birgit Mailfeld. Hier wurde auch Armin Lenzen kreativ bei der Suche nach typisch Kölschen blumigen Umschreibungen. „Domet et nit röch“ ist beispielsweise seine Übersetzung von Hygiene.

Den Kunden gefällt der Kölsche Maat – auch, weil sie hier Produkte aus Köln bekommen, die es längest nicht überall zu kaufen gibt. Süßigkeiten von Hitschler kennen viele nur von den Karnevalsumzügen. Auch Kaffee von der Kölner Rösterei Moxxa ist im Supermarkt eine Besonderheit.

Wer sich also immer gefragt hat, was das Jeföhl von dem in Köln so oft die Rede ist, sein mag, der kann sich am Barbarossaplatz auf eine erste Spurensuche begeben.

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