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ArticleId: 2427magazineWas tun, wenn in den Lägern der Strom ausfällt? Für diesen äußerst seltenen Fall hat die REWE Group Notstromaggregate installiert. Intelligent genutzt können Notstromaggregate aber auch die Energiekosten senken – Projektleiter Jaouad El Bali erklärt, wie das funktioniert.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/d/f/csm_Spitzenlastmanagement_mgt_st_69188b4ad6.jpgSpitzenlasten stemmenNotstromaggregat klug genutzt
Notstromaggregat intelligent genutzt
Spitzenlasten stemmen
von Stefan Weber

Was tun, wenn in den Lägern der Strom ausfällt? Um für diesen äußerst seltenen Fall gewappnet zu sein, hat die REWE Group an allen Logistikstandorten Notstromaggregate installiert. Sie sorgen dafür, dass in den Lägern auch dann Aufzüge funktionieren und Lampen brennen, wenn das öffentliche Netz keinen Strom liefert. Intelligent genutzt können Notstromaggregate jedoch auch dazu beitragen, Energiekosten zu senken – nämlich dann, wenn sie in das Lastmanagement eingebunden werden.

Die Ausgangslage

Jaouad El Bali, Projektleiter Elektrotechnik im Energiemanagement
Der Energieverbrauch der Logistikstandorte schwankt - im Jahresverlauf, aber auch in Abhängigkeit von Tageszeiten. Überschreiten die elektrischen Lastspitzen nicht ein bestimmtes Niveau, kann die REWE Group ein (vergleichsweise günstiges) individuelles Netzentgelt beantragen. Voraussetzung für dessen Bewilligung ist, dass die maximalen Leistungsspitzen ganzjährig kontrolliert und eingehalten werden. Im Jahr 2017 hatte der Netzbetreiber einen entsprechenden Antrag abgelehnt, weil die Spitzenlast am Logistikstandort Raunheim kurzfristig das festgelegte Niveau überschritten hatte. Das verursachte Mehrkosten in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags. „Um das in Zukunft zu vermeiden, ist ein Spitzenlastmanagement unverzichtbar“, erläutert Jaouad El Bali, Projektleiter Elektrotechnik im Energiemanagement Köln bei der REWE Deutsche Supermarkt AG & Co KGaA.

Die Alternativen

Ein Weg, drohende Leistungsspitzen zu dämpfen wäre, einzelne Energieverbraucher zu gegebener Zeit abzuschalten – und wieder zuzuschalten, sobald die Leistung wieder auf ein angemessenes Niveau sinkt. „Diese Methode ist sehr aufwendig, weil alle dafür in Frage kommenden Verbraucher bewertet und eingebunden werden müssen. Zudem müssen externe Experten einbezogen werden und es besteht immer die Gefahr, dass Betriebsabläufe gestört werden“, sagt El Bali.
Auch die gezielte Steuerung der Kälteanlagen kann helfen, hohe Lasten zu vermeiden. REWE hat dies an einigen Logistikstandorten bereits erfolgreich praktiziert. „Um aber die Temperatursicherheit nicht zu gefährden, wird diese Methode nur vereinzelt bei überdimensionierten Anlagen und mit verstärkten Kontrollen durchgeführt“, so El Bali.

Die Lösung

Wie lässt sich der Aufwand für das Spitzenlastmanagement gering halten und die Betriebssicherheit gewährleisten? Eine Lösung ist die Einbindung der Notstromaggregate in das Spitzenlastmanagement. Sie fahren bei drohenden Leistungsspitzen netzparallel an und dämpfen diese durch eigenerzeugte Energie. „Der Arbeitsaufwand für die entsprechende Ertüchtigung und Steuerung des Notstromaggregats ist überschaubar. Und auch die Kosten für Betriebsstunden und Kraftstoffverbrauch sind überschaubar. In weniger als einem Jahr hat sich eine solche Maßnahme amortisiert“, betont El Bali.

Der Fahrplan

Nach einem erfolgreichen Pilotversuch in Raunheim wird die REWE Group das Notstromaggregat noch in diesem Jahr an zwei weiteren Logistikstandorten ins Lastmanagement einbinden: in Stelle sowie in Neudietendorf. 2020 sollen weitere Läger folgen. 

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