Dank der erfolgreichen Integration der Lekkerland Gruppe hat die REWE Group im Geschäftsjahr 2020 erstmals einen Gesamtaußenumsatz von 75,3 Milliarden Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahr (62,7 Milliarden Euro) ist dies ein wechselkursbereinigtes Plus von 20,4 Prozent. Der Umsatz des REWE-Konzerns – ohne selbständigen Einzelhandel und At-Equity-Gesellschaften – wuchs wechselkursbereinigt um 23,9 Prozent von 55,3 Milliarden auf 68,2 Milliarden Euro.
Lionel Souque „Das Jahr 2020 war selbstverständlich auch für uns in der REWE Group überschattet von den Folgen der Corona-Pandemie. Wir konnten unsere selbstgesteckten wirtschaftlichen Ziele letztlich erreichen, weil die positive Entwicklung in unserem Handelsgeschäft die schweren Belastungen unserer Touristik-Sparte ausgeglichen hat“, erklärte Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender des Kölner Handels- und Touristikunternehmens anlässlich der Veröffentlichung der noch nicht testierten Geschäftszahlen.
„Mein Dank gilt ganz besonders den über 380.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Unternehmens im In- und Ausland sowie unseren Kaufleuten für ihre hervorragende Leistungen und ihr großartiges Engagement unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Krise. Der Zusammenhalt in unserer Genossenschaft ist weiter gewachsen. Darauf bin ich besonders stolz.“
Neues Geschäftsfeld hinzugefügt
Die erfolgreiche Integration der Lekkerland Gruppe habe der REWE Group ein neues und sehr aussichtsreiches Geschäftsfeld hinzugefügt. „Mit der Lekkerland Gruppe haben wir ausgezeichnete Zukunftsperspektiven im wachsenden Convenience-Geschäft in Deutschland und Europa.“
Souque erklärte zudem, dass die REWE Group plane, ihre Investitionen nochmals zu erhöhen, um ihre Märkte zu modernisieren, die Logistikinfrastruktur auszubauen und die Digitalisierung kontinuierlich weiterzuentwickeln. „Nach rund 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2020 werden wir im laufenden Geschäftsjahr unsere Investitionen auf 2,3 Milliarden Euro aufstocken. Mit Investitionen in dieser Höhe planen wir auch in den Folgejahren 2022 und 2023.“
Unter dem Dach der genossenschaftlichen Gruppe entwickelte sich erneut der selbständige Lebensmittelhandel sehr stark. Die REWE-Kaufleute in Deutschland erwirtschafteten ein Umsatzplus von 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zahl der Beschäftigten wächst
Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland und dem europäischen Ausland stieg um rund 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf rund 384.000 – 282.000 in Deutschland und 102.000 international. Dies entspricht einem Plus von 6 Prozent. Die Anzahl der Auszubildenden der REWE Group in Deutschland (Stand 30.09.2020) ist um 388 (+4,1 Prozent) auf 9.762 gestiegen, davon haben 4.409 Azubis ihre Ausbildung in 2020 begonnen..
Der Umsatz des REWE-Konzerns aus fortzuführendem Geschäft erhöhte sich wechselkursbereinigt um 23,9 Prozent von 55,3 Milliarden auf 68,2 Milliarden Euro. Dabei stieg der Umsatz in Deutschland um 24,4 Prozent auf 46,6 Milliarden Euro; im Ausland wechselkursbereinigt um 22,7 Prozent auf 21,6 Milliarden Euro.
Das operative Ergebnis EBITA stieg von 910 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 1,22 Milliarden Euro.
Das Konzernergebnis EAT sank von 507 Millionen auf 415 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist auf eine deutlich gestiegene Steuerlast zurückzuführen, die unter anderem durch nicht verrechenbare Verluste der DER Touristik Group bedingt ist.
Das EBITDA des REWE-Konzerns stieg gegenüber dem Vorjahr von 4,1 Milliarden auf 4,4 Milliarden Euro.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen 1,9 Milliarden Euro und lagen damit rund 140 Millionen Euro über den Investitionen des Jahres 2019.
Das Eigenkapital stieg von 7,3 Milliarden auf 7,6 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung ohne Finanzierungsleasing lag zum Stichtag 31.12.2020 bei 1,7 Milliarden Euro.
Im Vollsortiment National mit dem Einzelhandelsumsatz der REWE-Filialen sowie dem Großhandelsumsatz der Kaufleute und sonstigen Partnern stieg der Umsatz von 23,6 Milliarden Euro um 12,3 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro.
Im Vollsortiment International trennte sich die REWE Group im Geschäftsjahr 2020 von ihren Märkten in der Ukraine und ist nun mit Supermarkt- und Drogeriemarkt-Aktivitäten in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Russland, Bulgarien, Kroatien und Litauen präsent. Der Umsatz stieg von 10,1 Milliarden Euro um 2,4 Prozent (wechselkursbereinigt um 3,6 Prozent) auf 10,4 Milliarden Euro. Das Vollsortiment Österreich mit Billa, Bipa, Merkur und Adeg erwirtschaftete ein Umsatzwachstum von 4,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro.
Im Discount National erreichte PENNY Deutschland ein Umsatzplus von 5,4 Prozent und damit erstmals 8 Milliarden Euro Außenumsatz.
Im Discount International schaffte PENNY ein noch dynamischeres Wachstum. In den Ländern Italien, Österreich, Ungarn, Rumänien und Tschechien steigerte PENNY den Umsatz zusammen von 5,1 Milliarden Euro um 8,3 Prozent (wechselkursbereinigt um 11 Prozent) auf 5,5 Milliarden Euro.
Im neuen Geschäftsfeld Convenience mit den nationalen und internationalen Aktivitäten der Lekkerland Gruppe in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Spanien wurde ein Gesamtaußenumsatz von 13,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. In dieser Zahl ist erstmals auch das Segment REWE To Go enthalten
Im Geschäftsfeld Baumarkt mit u.a. Toom Baumarkt stieg der Umsatz von 2,2 Milliarden Euro um 19,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.
Gravierend war der Rückgang der konsolidierten Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Touristik. Dort schlug ein Rückgang von 5 Milliarden Euro um 73,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu Buche.