Mit Wasser gemixt ergibt der einen Drink, der den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und auf problematische Zutaten wie Zucker weitgehend verzichtet – so der Anspruch von Unternehmensgründer Rob Rhinehart. Soylent, so meint er, sei das passende Produkt für eine moderne, effiziente Leistungsgesellschaft. Also die ideale Mahlzeit von morgen für nahezu jedermann?
Marktforscherin Pia Leimbach „Das kann ich mir nicht vorstellen. Satt werden ohne zu essen – das wird ein winziges Segment bleiben“, meint Pia Leimbach, Funktionsbereichsleiterin Marktforschung International / Touristik der REWE Group. Die Marktforscherin und ihr Team beobachten und analysieren wirtschaftliche und gesellschaftliche Megatrends und ziehen daraus Schlussfolgerungen, wie wir uns künftig ernähren könnten. Damit liefern sie wiederum Inspirationen für die hauseigene Produktentwicklung. Starken Einfluss, so Leimbach, haben für den Bereich Ernährung künftig vor allem zwei Strömungen. Zum einen individualisiere sich die Gesellschaft weiter. Ernährungsstile werden immer vielfältiger: vom Allesesser über den Vegetarier oder Veganer, vom Anhänger der Steinzeit-Diät bis zum Fan des Clean Eating – heute existieren eine Vielzahl an Ernährungsstilen und es kommen stetig neue hinzu. Der Ernährungsstil soll auch dazu beitragen, die eigene Persönlichkeit als Individuum zu unterstreichen. Zum anderen interessierten sich mehr Menschen für das Thema Gesundheit und machen sich Gedanken über die Auswirkungen ihrer Ernährung.
Für die Ernährung bedeutet das:
Die Liste der Superfoods ist lang und ständig kommen weitere Lebensmittel mit dieser Bezeichnung hinzu. Es gibt keine verbindliche Definition. Allgemein werden solche Lebensmittel als Superfood bezeichnet, die einen höheren Nährstoffgehalt aufweisen und der Gesundheit daher besonders guttun. Sie gelten als Schlankmacher, Gesundheitsförderer, Energiespender. Neben bereits etablierten Produkten wie Quinoa oder Chiasamen erscheinen auch neue Superfoods auf dem Markt wie Baobab aber auch wiederentdeckte wie Leinsamen oder Grünkohl. „Wer zu Superfoods greift, möchte auch Ernährungskompetenz zeigen“, erläutert Marktforscherin Pia Leimbach.
Ein Müsli mit Grillen, ein Insekten-Burger oder Riegel mit Heuschrecken als Zutaten? Viele Menschen auch in Deutschland finden es gar nicht mehr ekelig, Eiweiß in Insektenform zu sich zu nehmen. Weltweit machen das nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO bereits etwa zwei Milliarden Menschen. Seit Anfang des Jahres sind laut einer neuen Novel-Food-Verordnung der Europäischen Union Insekten als Nahrungsmittel erlaubt. Sind also Insekten der Proteinlieferant der Zukunft? „Durchaus möglich“, sagt Leimbach. „Manchmal ändern sich Ernährungsgewohnheiten grundlegend. Beispiel Sushi: Für die ältere Generation war es früher undenkbar, rohen Fisch zu essen. Heute gibt es Sushi nahezu in jedem Supermarkt. Dazu kommt der ökologische Aspekt: Die Haltung und Züchtung von Insekten ist vergleichsweise ressourcenschonend.“
REWE hat den Insektenburger der „Bug Foundation“, dessen Patties neben pflanzlichen Bestandteilen aus gemahlenen Buffalowürmern hergestellt werden, bereits in einigen Märkten ins Sortiment genommen. Damit ist REWE Vorreiter im deutschen Lebensmitteleinzelhandel.