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Die einen können es kaum erwarten bis die Gartensaison beginnt, den anderen blüht, dass ihnen eine arbeitsreiche Zeit bevorsteht. Beim Thema Gartenarbeit scheiden sich die Geister. Wärend es Stefan Hirschberger, Koordinator nationale Werbung Print bei PENNY, im grünen Daumen juckt, graut es Nadine Precht, Sachgebietsleiterin beim REWE Verlag vor der anstehenden Gartenarbeit. Zwei Kollegen, zwei Meinungen.
Pro // Säen, Jäten, Ernten!
Für mich gibt es nichts schöneres, als die warme Jahreszeit draußen in meinem eigenen Garten zu genießen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen vom Himmel scheinen, hält mich nichts mehr in den vier Wänden. Der Garten wird dann zu meinem grünen Wohnzimmer - dort wird gesät, gepflanzt und gejätet.
Meinen grünen Daumen habe ich erst spät entdeckt, denn ich bin zwangsweise zum Hobby-Gärtner geworden. Wir haben vor rund drei Jahren ein älteres Haus gekauft. Das Haus wurde vorher von einer älteren Dame bewohnt, die den Außenbereich traditionell angelegt hatte. Ich musste deshalb viele Pflanzen austauschen, um den Garten nach meinem Geschmack umzugestalten. Das hat mir riesigen Spaß gemacht. So habe ich meine Leidenschaft für die Gartenarbeit entdeckt.
Ich liebe es, zu reisen und bringe häufig mediterrane Gewächse aus dem Urlaub mit, um sie dann in unserem Garten einzupflanzen. Unsere grüne Oase ist deshalb voll von Urlaubssouvenirs aus fernen Ländern. Aus dem letzten Italienurlaub haben wir eine Palme mitgebracht, die zu meiner großen Freude sogar den Winter überstanden hat.
Neben meiner Leidenschaft für das Gärtnern habe ich eine weitere Passion: Ich koche für mein Leben gerne. Es lag deshalb nahe, einen großen Kräutergarten anzulegen. Mit dem selbst angebauten Thymian, Rosmarin und Salbei verfeinere ich mediterrane Speisen, mit Minze und Waldmeister bereite ich im Sommer erfrischende Getränke zu.
Was mir am meisten an der Gartenarbeit gefällt? Eine Saat einzupflanzen und dann zu beobachten, was daraus entsteht. Aber auch Rasenmähen und Unkrautzupfen machen mir Spaß. Beim Säen, Jäten und Gießen kann ich einfach richtig gut entspannen. Die Nähe zur Natur bietet mir den perfekten Ausgleich zum Büroalltag.
Besonders spannend finde ich ausgefallene Pflanzen. Im letzten Jahr habe in unserem Garten einen Cola-Strauch eingepflanzt. Das exotische Kraut riecht nicht nur nach Cola, es schmeckt auch danach. Zwar kann man mit den Blättern keine Softdrinks zubereiten, dafür aber Kräutertees verfeinern.
Ob ich ohne Garten leben könnte? Auf gar keinen Fall! Wer sich einmal mit dem Gärtner-Virus infiziert hat, kann sich das nicht mehr vorstellen. Zu gerne sitze ich an den Wochenenden mit Nachbarn in meiner grünen Oase und genieße Köstlichkeiten vom Grill - selbstverständlich mariniert mit Kräutern aus dem eigenen Beet.
Wenn man einen großen Garten hat, kommt nie Langeweile auf. Mein nächstes Projekt wird ein selbst gebautes Gewächshaus sein, in dem ich Salat und Gemüse anpflanzen möchte. Ich freue mich schon darauf, leckere mediterrane Gerichte mit selbst gezogenen Zucchinis und Auberginen zuzubereiten.
Stefan Hirschberger, Koordinator nationale Werbung Print bei PENNY
Contra // Verschwendung kostbarer Lebenszeit!
Das Grauen ist neun Quadratmeter groß und besteht aus hunderten kleiner Mosaik-Steinchen, die meine Terrasse umranden. Unzählige Steinchen, jedes vielleicht drei mal drei Zentimeter groß, und offenbar ein 1A-Nährboden für das Moos, das darauf prächtig gedeiht.
Ganz klar: Die Steinchen müssen weg.
Bewaffnet mit einer unterdimensionierten Harke mache ich mich also an die Arbeit, widerwillig zwar, aber was getan werden muss, muss getan werden. Drei Stunden lang klöppel ich also auf allen Vieren diese Dinger einzeln aus der Erde. Das Ergebnis: dreckige Finger, Blasen an den Handflächen und eine Menge schlechter Laune. Was für eine Verschwendung von kostbarer Lebenszeit!
Womit wir beim Thema wären: Natur. Mag ich eigentlich sehr gerne. Ich freue mich richtig auf diesen Sommer und die Zeit, die ich im Garten verbringen kann. Allerdings im Liegestuhl und ganz sicher nicht mit der Harke in der Hand.
So ein Garten ist doch zum Genießen da, und nicht zum Arbeiten. Davon hab ich im Büro und mit meinem zweijährigen Sohn weiß Gott genug. Es reicht mir völlig, wenn über meine Zeit außerhalb des Büros von einem (bzw. bald zwei) kleinen Menschen fremdbestimmt wird. Da brauche ich ganz bestimmt keine Hängeweide, die mir mit ihrem jahreszeitlichen Treiben vorschreibt, wie ich meine Wochenenden zu verbringen habe.
Überhaupt, diese Weide: Nein, die wirft nicht einfach nur einmal im Jahr ein paar Blätter ab, wie jeder anständige Baum. Die Weide macht das perfider. Erst lässt sie in fast aufreizender Lässigkeit gefühlt tonnenweise Blüten auf den Rasen regnen, dann die Blätter und schließlich noch diese fiesen dünnen Ästchen, die den Rechen beim Versuch, der Natur Herr zu werden, in Rekordzeit verstopfen.
Da leg ich mich doch lieber in den Liegestuhl. Und die Weide kriegt einen Radikalschnitt. Macht ohnehin zu viel Schatten.
Nadine Precht, Sachgebietsleiterin beim REWE Verlag
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