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Neu im Job während Corona
„Die Kollegen zeigen viel Verständnis für die ungewöhnliche Situation“
von Judith Morgenschweis & Julia Robertz

Der erste Tag in einem neuen Unternehmen: Man wird am Empfang begrüßt, zum neuen Büro geführt, lernt die Kollegen kennen, schüttelt viele Hände und hört mindestens genauso viele Namen. Alles ist neu, die Gesichter, das Gebäude oftmals auch die Stadt, in der man jetzt wohnt.

Doch wie gestalten sich die ersten Wochen im neuen Job eigentlich, wenn Bürogebäude aufgrund der Coronakrise fast leer sind und statt Händeschütteln Homeoffice angesagt ist?

Theresa Winterhalter Theresa Winterhalter hatte am 1. April ihren ersten Tag als Assistentin von Dr. Andre Dennisen, Leiter des Funktionsbereichs Konzernsteuern International. Es war ein ungewöhnlicher Start, schon bevor Sie überhaupt in ihrem neuen Team ankam. Denn zunächst einmal musste sie buchstäblich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion umziehen: „Wir sind genau einen Tag bevor Freiburg die Ausgangssperre verhängt hat, noch schnell umgezogen. So konnten uns wenigstens noch ein paar Freunde helfen, sonst hätten wir das gar nicht geschafft“, erinnert sie sich. Immerhin traf sie auf hilfsbereite Nachbarn, die den Neuankömmlingen spontan unter die Arme griffen.

Gleich am ersten Tag ins Homeoffice
Und dann der erste Tag im neuen Job: „Ich bin nur einen halben Tag in die Domstraße gekommen. Die Assistentin des Bereichs Steuern, Miriam Buschmann, hat mich in Empfang genommen und mir eine schnelle Einführung in die wichtigsten Aufgaben gegeben. Danach ging es ausgestattet mit Notebook, Maus, Headset und Monitor schon ab mittags ins Homeoffice.“

Doch wie funktioniert das Onboarding auf die Ferne? Wie kann man in einem Team ankommen, das man persönlich als Ganzes erstmal nicht sehen und kennenlernen wird? Theresa Winterhalter wurde in die Routinen der Assistentinnen eingebunden: „In den ersten Wochen teilten wir uns so auf, dass ich drei Tage von zu Hause und zwei Tage, zusammen mit einer der sechs weiteren Assistentinnen im Bereich Steuern, im Büro arbeitete. So lernte ich die Aufgaben, die in jedem Fall im Büro erledigt werden müssen, schnell kennen. Nach etwa fünf Wochen organisierten wir uns neu und jetzt komme ich einmal pro Woche alleine ins Büro.“

Vernetzt dank MS Teams
Ein großer Teil der Einarbeitung, Übergabe und Organisation läuft über Microsoft Teams. Regelmäßige Calls in verschiedenen Runden sind für Theresa Winterhalter schnell Routine geworden. Die Assistentinnen nutzen das Tool, um sich untereinander abzustimmen, welche Aufgaben im Büro für die anderen übernommen werden müssen. In einer anderen Runde tauscht sie sich wöchentlich mit den Kollegen des Teams Konzernsteuern International aus. Und obwohl sie MS Teams vorher nicht kannte und auch noch nie im Homeoffice gearbeitet hat, gewöhnte sie sich schnell daran, viele organisatorische Fragen hierüber zu managen. Unterstützung gab es hierbei vom Netzwerk Backoffice, das gemeinsam mit den Kollegen vom Social Collaborations Team der REWE Systems Schulungen für MS Teams organisierte.

Vor allem aber ist sie auch auf die Ferne im Team angekommen: „Ich fühle mich sehr wohl im Team und habe auch das Gefühl, die Kollegen schon ganz gut kennengelernt zu haben. Denn sie nehmen sich viel Zeit für mich und zeigen Verständnis für die ungewöhnliche Situation.“ 

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„Teamwork ist alles“

Christine Hierstetter hat auf dem Höhepunkt der Coronakrise den PENNY-Markt in Straubing als Marktleiterin übernommen und musste bei starkem Kundenandrang die Filiale sprichwörtlich auf Links drehen…

Christine Hierstetter „Ich arbeite schon seit neun Jahren in PENNY-Märkten in der Region Süd, im Januar dieses Jahres habe ich in der Filiale in Straubing angefangen und am 1. April - auf dem Höhepunkt der Hamsterkäufe - habe ich dort die Marktleitung übernommen. Das war natürlich ein Stück weit vergleichbar mit dem Sprung ins kalte Wasser, wenngleich es mir sehr zugutekam, dass ich den Markt vorher gut kannte und schon seit neun Jahren unterschiedlichen PENNY-Märkten gearbeitet habe. Trotzdem war es natürlich eine riesen Herausforderung, den Kundenansturm in einem relativ kleinen Team zu bewältigen. Teilweise hatten wir zu bestimmten Uhrzeiten Menschenmengen im Markt, die sich mit Vorräten eingedeckt haben. Wir hatten so viel zu tun, dass wir sogar eine zusätzliche Aushilfe einstellen mussten, um den Andrang zu bewältigen. Die Tatsache, dass ich zusätzlich einige Veränderungen in den Arbeitsabläufen vornehmen musste, hat die Sache nicht einfacher gemacht. Aber es blieb mir keine andere Wahl – ich musste den Laden wortwörtlich auf Links drehen, um im Lager für Ordnung zu sorgen und eine saubere Präsentation der Waren gewährleisten zu können. Eine solche Aufgabe kann man nur bewältigen, wenn man als Team gut funktioniert. Das war bei uns Gott sei Dank der Fall -  alle Kollegen sind mitgezogen, obwohl jeder Mitarbeiter mehr Aufgaben dazu bekommen hat. Was mich besonders beeindruckt hat war die Kollegialität und Hilfsbereitschaft untereinander: Wenn mal ein Kollege nicht zur Arbeit kommen könnte, ist sofort ein anderer eingesprungen.“  

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