
Die Anzahl der Vegetarier steigt stetig: Derzeit verzichten sieben Millionen Menschen in Deutschland auf Fisch- und Fleischprodukte. Am liebsten kaufen sie bei REWE, Aldi und Edeka ein, zeigt jetzt eine Studie. Der Preis steht dabei nicht im Vordergrund – anders als bei anderen Konsumentengruppen.
Bio- und Naturprodukte sind weiter auf dem Vormarsch: 42 Prozent der Deutschen geben an, gezielt solche Waren zu kaufen, hat das Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov ermittelt. Allerdings ist der Konsum demnach auch eine Frage des Geldes: Bei Haushalten, deren monatliches Nettoeinkommen weniger als 1.000 Euro beträgt, kommen bei rund jedem Dritten (35 Prozent) Bioprodukte in den Einkaufskorb. Bei Konsumenten, die monatlich mehr als 4.000 Euro zur Verfügung haben, leistet sich hingegen gut jeder Zweite (53 Prozent) Bio-Produkte.
Preisbewusst sind die Deutschen trotzdem, denn ob Bio oder nicht, der Großteil der Bundesbürger (73 Prozent) kauft die meisten Alltagsprodukte beim Discounter. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Food-Studie „Wer will’s schon vegan?“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, für die 4.080 Personen repräsentativ befragt wurden.
Vegetarier kaufen am liebsten bei Rewe, Aldi und Edeka
Etwas weniger preisbewusst zeigt sich die Gruppe der Vegetarier: 1,1 Prozent der Befragten ernähren sich der Studie zufolge überwiegend vegan, also gänzlich ohne tierische Produkte wie Fleisch, Eier oder Milch. 11 Prozent gaben an, meist vegetarisch zu essen. Am liebsten kaufen Vegetarier demnach bei Rewe, Aldi und Edeka ein und achten beim Kauf von diversen Produkten eher auf die Marke als auf den Preis. Im Vergleich zu Personen, die auch Fleisch essen, kaufen sie bevorzugt auch auf Märkten und Bauernhöfen, in Bioläden und Reformhäusern ein.
Mit dem Klischee freudloser Körner-Fans hat der moderne Fleischverweigerer dabei offenbar nicht viel gemein: "Politisches und kulturelles Interesse, Ehrgeiz und berufliches Engagement sowie Probierfreude und Spaß zeichnen die Gruppe der Vegetarier in Deutschland besonders aus“", heißt es in der Studie.
Vegetarier - weiblich, jung, sportlich
In der Gruppe der Vegetarier sind 65 Prozent weiblich. Im Vergleich zu den Fleischessern ist die Gruppe der Vegetarier eher jünger, treibt häufiger Sport und ist schlanker. Konkrete Marken, die bei Vegetariern generell für einen Kauf infrage kommen sind der Studie zufolge Alnatura, Alpro, Katjes, Rapunzel und Schneekoppe.
Auf den Geschmack von Fleisch mag so mancher dennoch nicht verzichten. Daher greifen Veganer und Vegetarier auch zu den so genannten Fleischersatzprodukten aus Soja, Pilzen oder Weizeneiweiß. Der Absatz von Fleischersatzprodukten ist seit 2008 um 60 Prozent gestiegen. Allein im vergangenen Jahr wurden Ersatzprodukte im Wert von 267 Millionen Euro verkauft.
Fair Trade bleibt Trend
Auch "Fair Trade" bleibt ein Trend. Laut Studie gibt die Mehrheit (56 Prozent) der Bundesbürger an, wenn möglich Produkte aus fairem Handel zu kaufen, also Ware, bei denen die Erzeuger aus der Dritten Welt einen Mindestpreis erhalten. Dabei ist Frauen das Thema wichtiger als Männern. 61 Prozent der weiblichen Befragten greifen gegenüber 51 Prozent der Männer auf entsprechende Produkte zurück.