Das Kartellamt will Edeka die Übernahme der Kaiser'sTengelmann-Supermärkte untersagen. Die REWE Group steht unterdessen zu ihren Aussagen. Die Märkte könnten dauerhaft profitabel geführt werden, betonte Alain Caparros.
Die geplante Übernahme von 415 Kaiser's Tengelmann-Supermärkten durch Edeka könnte am Widerstand des Bundeskartellamts scheitern. In einer vorläufigen Einschätzung, die die Wettbewerbsbehörde am Dienstag an Edeka und Tengelmann geschickt hatte, machte die Behörde erhebliche wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen die geplante Fusion deutlich und signalisierte, den Zusammenschluss in der bislang geplanten Form untersagen zu wollen.
„Das Vorhaben würde nach den bisherigen Ermittlungen zu einer Verdichtung der ohnehin stark konzentrierten Marktstrukturen insbesondere in Berlin, München und einzelnen größeren Städten in Nordrhein-Westfalen führen,“ sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. Auch auf Beschaffungsseite äußerte das Amt „wettbewerbliche Bedenken“.
Edeka und Tengelmann haben noch bis zum 26. Februar die Möglichkeit, zu dem Entscheidungsentwurf Stellung zu nehmen und Vorschläge zu machen, um die Bedenken des Kartellamts auszuräumen. Diese Frist kann auch verlängert werden.
REWE Group zur Zukunft von Kaiser's Tengelmann
Zum aktuellen Stand des Fusionskontrollverfahrens EDEKA/Tengelmann erklärte der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Alain Caparros, am Mittwoch: „Die REWE Group hat im Hinblick auf die Zukunft der Märkte von Kaiser‘s Tengelmann und vor allem im Hinblick auf die dort Beschäftigten bereits mehrmals öffentlich deutlich gemacht:
- REWE würde im Falle einer Übernahme von Kaiser's Tengelmann alle Arbeitsplätze sichern.
- Bei einer Übernahme der Kaiser's Tengelmann-Märkte wird REWE alle Märkte als Filialen weiterführen. Kein Markt würde privatisiert.
- Zugleich würde REWE alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaiser's Tengelmann tarifgebunden weiter beschäftigen.
- Die REWE würde die Mitbestimmung bei Kaiser's Tengelmann durch Betriebsräte flächendeckend garantieren.“
Die REWE Group stehe weiterhin verbindlich zu diesen Aussagen, so Caparros. Die Märkte von Kaiser's Tengelmann in Deutschland befänden sich an attraktiven, funktionierenden Standorten und könnten dauerhaft profitabel geführt werden. Insofern bestehe für keinen Arbeitsplatz eine Gefahr.