„Ist das cool!“ Franziska streckt jubelnd die Arme in die Höhe. Gemeinsam mit Lucy hat sie gerade den Calliope dazu gebracht, ihren Namen auf Knopfdruck als Leuchtschriftzug anzuzeigen. Drückt sie auf den anderen Knopf, leuchtet Lucys Name auf. Jetzt soll der Mini-Computer noch Musik dazu abspielen. Die beiden Mädchen sitzen noch nicht mal 30 Minuten am Rechner und sehen schon, wie ihre ersten Schritte Früchte tragen.
Ideen entwickeln, diese in kleine Schritte einteilen und dann ein Programm dazu schreiben – so funktionieren Hackdays4Girls. Für die Mädchen heißt das aber auch: Spaß und Lernen kombinieren und sofort sehen, dass jede kleine Veränderung etwas auslöst.
In Zweier-Teams stellten sich die 7- bis 17-Jährigen den Aufgaben und näherten sich schrittweise der Lösung. Oder, wie es Thomas Vidic, Softwarearchitekt bei der REWE Digital, ausdrückte: „Willkommen im Alltag der Programmierer.“
Auch bei Mara und Merle klappt es schon mit dem Schriftzug auf dem Calliope. Nun soll der Mini-Computer die Temperatur im Kühlschrank messen. Dazu stellen die Mädchen wieder Schritt für Schritt ein kleines Softwareprogramm zusammen, das dem kleinen Computer sagt, welche Schritte er abarbeiten muss.
Ansgar Brauner hat die Hackdays4Girls initiiert und organisiert. Er brachte die Idee von Softwarekonferenzen mit: „Bei Konferenzen für Entwickler ist es inzwischen ganz normal, dass vorher auch ein Tag für Kinder organisiert wird, wo sie sich spielerisch mit Technik auseinandersetzen. Da wir uns in der letzten Januar-Woche zu unserem Hackathon treffen, wollten wir diese Idee aufgreifen“, so der Softwarearchitekt.
Neun Kollegen der REWE Digital standen den 29 Mädchen zur Seite. Nach den ersten Gehversuchen mit dem Calliope versuchten sich die jungen Programmiererinnen nach der Mittagspause in Scratch, einer visuellen Programmiersprache, entwickelt vom Massachusetts Institute of Technology, die es Kindern erleichtern soll, den Zugang zum Programmieren zu finden. Damit lassen sich ganz einfach Spiele oder kleine Geschichten erstellen, die sie später online auch Freunden und ihrer Familie zeigen können.
Die Mädchen haben mit den Hackdays4Girls eine Barriere durchbrochen: Franziska jedenfalls ist begeistert: „Ich habe gedacht, dass ich hier Befehle eintippen muss. Dass man sowas schon ganz einfach am Computer mit Bausteinen programmieren kann, ist super.“