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Getty Images | Toa55
Ausstieg aus dem Kükentöten
REWE stellt alle frischen Eigenmarken-Eier um

REWE beginnt ab sofort auch bei Frischeiern der Eigenmarke „ja!“ damit, sukzessive auf das millionenfache Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht zu verzichten. Damit ist REWE der erste große Lebensmittelhändler in Deutschland, der das komplette Schaleneier-Sortiment der Eigenmarken in allen Haltungsformen auf „ohne Kükentöten“ umstellt – und das voraussichtlich bereits in diesem Jahr.

Für den Verbraucher wird die Veränderung besonders kenntlich gemacht: Für die frischen Eier aus Bodenhaltung ersetzt die plakative Kennzeichnung „Nein! zum Kükentöten“ auf dem Eierkarton das traditionelle „ja!“-Logo der beliebten Eigenmarke.

„Die ja!-Frischeier aus Bodenhaltung sind die mit großem Abstand meistgekauften Eier in den REWE-Märkten. Entsprechend herausfordernd, komplex und zeitintensiv ist die dafür notwendige sukzessive Umstellung auf Kükentöten-freie Lieferketten bis Ende 2021. Wir sind mit diesem Schritt die ersten unter den großen deutschen Lebensmitteleinzelhandelsketten und werden damit auch unserer Vorreiterrolle bei diesem Tierwohlthema gerecht. Denn während andere ankündigen, setzen wir längst um. Dabei war vor Jahren, als wir mit dem Vorhaben gestartet sind, der Erfolg nicht garantiert. Zwar sind die Bedingungen in der Legehennenzucht unseren Kunden zunehmend wichtig geworden. Die Bereitschaft, für ein mehr an Tierwohl auch etwas mehr zu bezahlen, musste ebenso wachsen.“
Hans-Jürgen Moog
Bereichsvorstand Einkauf der REWE Group

Die „Nein! zum Kükentöten“-Eier im 10er-Pack gibt es zunächst in rund 200 REWE-Märkten in Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Teil von Rheinland-Pfalz. Entsprechend der zunehmenden Lieferfähigkeit der Erzeuger werden schnell weitere Märkte in Deutschland versorgt und die Warenverfügbarkeit sichergestellt. Bis Ende dieses Jahres wird es diese Eier bundesweit geben.

REWE hat Kehrtwende bereits 2016 initiiert

45 Millionen männliche Küken werden jedes Jahr allein in Deutschland getötet. Denn sie stammen aus Zuchtlinien, die das Aufziehen der Tiere unwirtschaftlich machen. Eine Kehrtwende in dieser Praxis hat REWE bereits 2016 initiiert – mit dem wegweisenden Bruderhahn- und Tierwohl-Projekt „Spitz&Bube“: Statt die männlichen Küken eines Schlupfes auszusortieren, werden sie bis zur Schlachtreife aufgezogen.

Während der Mast fördert der Einsatz von Beschäftigungsmaterial wie Strohballen und Picksteine ein artgerechtes Verhalten mit Scharren und Picken. Sowohl die Legehennen als auch die Masthähnchen bekommen nur gentechnikfreies Futter. Aus dem Fleisch der „Spitz&Bube“-Hennen und ihrer Brüder wird das REWE Beste Wahl Hühnerfrikassee hergestellt. Alle Maßnahmen sowie die Aufzucht und Haltung werden durch die Hochschule Osnabrück wissenschaftliche begleitet und durch unabhängige Zertifizierungsstellen kontrolliert. „Spitz&Bube“- Eier werden bereits bundesweit in allen REWE-Märkten aus Bio-, Freiland- und Bodenhaltung angeboten.

Innovative Technologie zur Geschlechtsbestimmung

In einem weiteren Schritt hat REWE 2018 die „respeggt“-Freiland-Eier eingeführt. Diese Eier stehen für eine Lieferkette, in der konsequent auf das Töten der männlichen Küken verzichtet wird. Durch eine innovative Technologie kann das Geschlecht der Küken bereits im Ei bestimmt werden. Anschließend werden nur die weiter ausgebrütet, der weibliche Küken enthalten. Die männlichen Bruteier werden zu einem hochwertigen Futtermittel verarbeitet. Die „respeggt“-Eier sind am Herzsiegel „Ohne Kükentöten“ zu erkennen und in vielen REWE-Märkten erhältlich.

Mein Kommentar
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Kommentare
Rainer Langen
vor 3 Jahren und 9 Monaten

Bravo guter Anfang, ich glaube man kann diese unsägliche Massentierhaltung Industrie durchaus mit der Mär von der billigen Atomkraft vergleichen, weil man die Folgekosten nicht sogleich erkennt, wobei Schweinepest, Vogelgrippe, Rinderwahnsinn sind echte Warnungen...

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