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Lesedauer: 6 Minuten
REWE Systems Collaboration Day
Gemeinsam in die digitale Zukunft blicken
von Judith Morgenschweis
Welche Dienstleistungen bietet die REWE Systems? Wie wichtig werden Trends wie Big Data oder Blockchain in Zukunft sein? Können uns intelligente Maschinen im Alltag in Zukunft helfen? Der Collaboration Day Ende September beschäftigte sich unter anderem mit diesen Fragen. one sprach mit Dr. André Marburger, Bereichsleiter Entwicklung REWE Systems, einem der Verantwortlichen für die Veranstaltung. Die REWE Systems hat nach einer internen Generalprobe in 2016, erstmals eine Veranstaltung für Projektpartner und Mitarbeiter in diesem Format durchgeführt.

one: Was ist der Sinn des Collaboration Days?
André Marburger: Die REWE Group ist ein großes und vielfältiges Unternehmen. Das spiegelt sich auch in einer breit aufgestellten IT wider. Wir betreuen die unterschiedlichsten Felder vom Server bis zum Kassensystem. Die Fachbereiche beschäftigen sich normalerweise hauptsächlich mit ihren fachnahen Systemen und Lösungen. Dabei wird nicht automatisch transparent, welche innovativen Konzepte in anderen Bereichen bereits eingesetzt werden oder im Markt verfügbar sind und Chancen für den eigenen Bereich bieten könnten. Einen solchen Überblick und Anregungsdichte wollten wir beim Collaboration Day bieten. 

one: Warum lohnt sich ein Besuch des Collaboration Days für die Geschäftsbereiche der REWE?
Dr. André Marburger, Bereichsleiter Entwicklung REWE Systems André Marburger: Digitalisierung ist als Buzzword in aller Munde. Alle Medien mahnen, diesen Zug als Unternehmen auf keinen Fall zu verpassen. Wie wir als großes Unternehmen mit vielen unterschiedlichen Teilbereichen konkret auf den Zug aufspringen, sagt keiner. Als IT-Partner der REWE Group stellen wir uns dieser Herausforderung und wollen neue Möglichkeiten aufzeigen und Anregungen vermitteln, wie wir im Zuge der Digitalisierung teilweise ganz neue Wege beschreiten können, um damit möglicherweise zu viel besseren Lösungen zu kommen. Vor diesem Hintergrund zeigen die Teams der Systems beim Collaboration Day, was sie können an welchen Themen Sie arbeiten.

Wir beraten zum Beispiel zu den derzeit angesagten Technik-Trends wie Blockchain, Machine Learning oder Voice Commerce. Dazu sind wir für den Collaboration Day aus dem Jetzt unserer Prozess-, System- und Technologiewelt ein paar Schritte in die Zukunft gegangen und haben die Dinge anfassbar gemacht. So können wir insbesondere bei den Trend-Themen sehr plastisch die Möglichkeiten und neue Wege in der Digitalisierung aufzeigen. Aber wir können eben auch auf Grenzen sowie Fallstricke hinweisen. Wir wollen auf diesem Wege die Kreativität anregen, gemeinsam zu neuen Ideen kommen und helfen, Sinnvolles von weniger Sinnvollem zu trennen.

one: Apropos Trends: Wie weit wird am Collaboration Day in die Zukunft geschaut?
André Marburger: Wir weisen einige Schritte Richtung Zukunft – weit genug, um uns vom Heute der REWE Group zu entfernen, aber trotzdem sehr konkret bleiben zu können. Wir zeigen, was uns umtreibt, welche Trends wir wie aufgegriffen und in unser Leistungsportfolio integriert haben. Das zeigen Projekte wie die sprachgesteuerte Bestellfunktion, die Smartglasses oder ein einfaches, aber spannendes Projekt, wie der Rasberry Pi, ein Mini-Rechner, der darauf trainiert wurde, mit Hilfe einer Kamera Obstsorten zu scannen und zu erkennen.

Das gab es auf dem
Collaboration Day zu sehen

Logistik

Automatisierte Lager sind ein wichtiges Thema in der Logistik. Die REWE Group hat bereits ein solches in Betrieb. Automatisiert heißt nicht, dass in dem Lager keine Menschen arbeiten. Jedoch sind die Anforderungen an die Mitarbeiter anspruchsvoller. Der große Vorteil für die Logistik ist die bessere Skalierbarkeit der Lager. Sie lassen sich flexibler an die sich immer schneller ändernden Anforderungen anpassen. Doch wie so oft, steckt hier der Teufel im Detail: die Palette muss exakte Maßen haben, der Barcode problemlos scanbar sein, sonst funktioniert der Warenfluss nicht.Ein praktisches Hilfsmittel im Lager können Smartglasses sein. Inwieweit die schlauen Brillen einsetzbar sein werden, wird derzeit in einem Lager in Rumänien getestet. Ist die Ware in den Lkw verladen, greift die Sendungsverfolgung. Sie ist unter anderem notwendig, um eine lückenlose Kühlkette nachweisen zu können. Auch die Auslastung der Touren kann so analysiert werden – ein wichtiger Punkt nicht nur für die Nachhaltigkeit.

Big Data und Analytics

Big Data – welche Daten können und dürfen wir sammeln und auswerten? Diese Frage hat nicht immer etwas mit Datenschutz aber dafür viel mit Kundenservice zu tun. Denn eine professionelle Auswertung der Daten hilft, Abverkaufsprognosen stetig zu verbessern und damit auch die Warenverfügbarkeit zu optimieren. Passende Analyse-Tools stellt die REWE Systems zur Verfügung. Sie ermöglichen intensive und detaillierte Sortiments –und Lieferantenanalysen, die Analyse von Warenkörben oder helfen bei der Rechnungskontrolle.

REWE Systems UX

Wenn die REWE Systems Tools selbst entwickelt, dann können sich die Nutzer darauf verlassen, dass diese ein standardisiertes, zeitgemäßes „Look and Feel“ bekommen. Das „REWE Systems UX“ setzt sich aus einem Elemente-Baukasten und einer Methodik zusammen. In beiden Teilen stehen die Nutzer, ihre Anforderungen an die Benutzeroberfläche und die Bedienbarkeit der Software im Mittelpunkt. Die Nutzer werden früh in die Entwicklung der Tools eingebunden, was später zu einer deutlich höheren Akzeptanz der neuen Anwendung führt.

Collaboration

Jeder, der in sozialen Netzwerken aktiv ist, weiß, dass Kommunikation heute auf vielen Ebenen stattfindet. Dies gilt auch für den Arbeitsplatz. So lag es nahe, dass sich am Collaboration Day auch der Systems-Bereich Social Collaboration vorstellte und seine Vision vom Arbeitsplatz der Zukunft erläuterte – inklusive der verschiedenen Lösungen für Zusammenarbeit, Wissensmanagement und Austausch. 

Services für Supermärkte

Zukünftig könnte die REWE Systems verstärkt Services für die Supermärkte anbieten. Ein Beispiel ist das digitale Stickeralbum – ein Ergebnis des Hackathons 2017 der REWE Systems. Die Sticker werden nicht mehr an der Kasse ausgegeben, sondern als QR-Code auf den Kassenbon gedruckt. Mit dem Handy kann der Kunde den Code scannen, das Sammelbild ist dann auf dem Handy und kann in einem virtuellen Sammelalbum abgelegt werden. Auch das Sammeln und Einlösen der Treuepunkte könnte auf diese Weise digitalisiert werden. Denkbar wäre sogar, einige Dienstleistungen auf neue Business-Kunden auszuweiten und Paket-Lösungen und Services beispielweise für freie Kaufleute, Pop-up Stores oder Tante Emma Läden anzubieten.

Auf Basis von Big Data könnten Kunden auch an einem Servicepunkt im Markt oder per App individuell zugeschnittene Angebote erhalten. Diese basieren auf dem bisherigen Kaufverhalten, aber auch der Tageszeit oder dem aktuellen Wetter. Dank der Auswertung aktuellster Daten können auch die Märkte profitieren, indem die Angebote zusätzlich markt-individuell ausgespielt werden indem der Bestand im Markt einbezogen wird.

Blockchain

Der aktuelle Trend in allen einschlägigen Portalen heißt Blockchain. Dabei wird eine so genannte Grund- oder Urwahrheit festgelegt, auf die sämtliche weiteren Prozesse geprüft werden. Wie dieses System in der Praxis angewandt werden kann und für welche Prozesse Blockchain sinnvoll ist, erklärten die Systems-Kollegen.

Machine Learning und Enterprise Search

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen – das klingt nach ganz abgefahrenen Ideen. Dabei müssen angelernte Maschinen nicht aufwändig sein: Ein kleiner Mini-Computer mit Kamera und einigen Informationen – schon ist das Gerät dank Bilderkennung in der Lage, Äpfel von Birnen zu unterscheiden. Oder aber Alexa: Mit etwas Nachhilfe versteht sie REWE und den REWE Lieferservice sehr gut.Eine intelligente Suche für die gesamte REWE Group – das wäre für viele Mitarbeiter eine enorme Hilfe. Die REWE Systems hat gute Nachrichten: diese Suche gibt es bereits. Enterprise Search ist effizient und kann über mehrere Quellen die REWE Group-Welt nach den richtigen Informationen durchforsten. 

Demand Management

Apropos effizient: die steigende Nachfrage nach programmierten Anwendungen und gesteuerten Projekten wird die REWE Systems jetzt über das Demand Management steuern. Für alle Geschäftsbereiche gibt es Key Accounter, die die Wünsche und Anliegen der Kunden in die REWE Systems hineintragen und die richtigen Menschen zusammenbringen. Gemeinsam mit den Kunden können so Lösungen bereitgestellt und entwickelt werden, die zur Gesamt-IT-Architektur passen und in Stoßzeiten Projekte priorisiert werden.

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