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Neu bei REWE Bio
Für mehr Tierwohl: Eier vom Zweinutzungshuhn
von Thomas Bonrath

REWE hat erstmals Eier von Zweinutzungshühnern unter der Eigenmarke „REWE Bio“ im Sortiment. Dabei handelt es sich um einen Test in 111 REWE-Märkten in Baden-Württemberg und Teilen der Pfalz. Mit dem Projekt unterstützt REWE die ethischere und ökologischere Geflügelwirtschaft.

Die Bio-Eier mit Naturland-Label aus Biohaltung stammen vom Eichberghof in Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Sie sind seit dem 7. Oktober in einem Karton mit vier Stück zum Preis von 2,29 Euro erhältlich. Die Hennen und Hähne werden nach Bio-Kriterien aufgezogen. Das Fleisch der Hähne wird zum aktuellen Projektstand über den Erzeuger Hönig Hof, Mühlingen, selbst vermarktet, während REWE im weiteren Projektverlauf prüft, wie eine Lieferkette zur Verarbeitung des Junghahnfleisches aufgebaut werden kann.  
 
Seit Jahrzehnten arbeitet die Geflügelzucht mit auf Hochleistung spezialisierte Hühnerrassen – entweder solche, die viele Eier legen, oder solche, die schnell und effektiv Fleisch ansetzen. Sie werden Hybridrassen genannt und sind in der Geflügelbranche fast ausschließlich erhältlich. Die Zuchtentwicklung auf ein Leistungsmerkmal stellt vor allem die Bio-Branche vor große Herausforderungen. Denn die Bio-Richtlinien verpflichten zur Aufzucht der „Bruderhähne“, was für die Landwirt:innen ressourcenintensiv und sehr unwirtschaftlich ist. Bei Zweinutzungshühnern sind hingegen Hahn und Henne wirtschaftlich eigenständige Tiere. Sie stellen somit einen Kompromiss zwischen Masthähnchen und Legehennen dar und bringen bei Bio-Betriebsweisen mit Bio-Fütterung und -Haltung eine bessere Leistung.

Der Akzeptanztest der Eier von Zweinutzungshühnern ist Teil eines Projektes, mit dem REWE Praxiserfahrungen mit den Zucht- und Rasseeigenschaften, dem Haltungsmanagement und der Einbindung in die Lieferketten für Bio-Eier und Bio-Fleisch sammelt.  
  „Mit dem Projekt setzt sich REWE für eine ethischere und ökologischere Geflügelwirtschaft ein“Tobias Menig, Vorsitzender der Geschäftsleitung der REWE Südwest
„Mit dem Projekt setzt sich REWE für eine ethischere und ökologischere Geflügelwirtschaft ein“, sagt Tobias Menig, Vorsitzender der Geschäftsleitung der REWE Südwest, und erklärt: „Wir brauchen ein ‚Zweinutzungshuhn‘, das an den ökologischen Landbau angepasst ist.“ Auch steht die genetische Anpassung der Tiere an die ökologische Landwirtschaft im Vordergrund, zum Beispiel an den Einsatz regional und biologisch erzeugter Futtermittel. Das unterstützt wiederum das übergeordnete Ziel seitens REWE, den ökologischen Landbau in Deutschland zu stärken.
 
REWE hat bereits mehrfach als Branchenpionier neue Standards und mehr Tierwohl in der Legehennenhaltung initiiert: Bei Eiern von „Spitz & Bube“ wurde erstmals 2016 sowohl auf das Schnabelkürzen bei den Hennen als auch auf das Töten der männlichen Küken verzichtet. 2018 folgte die Einführung der „respeggt“-Eier durch die Möglichkeit der Geschlechtsbestimmung im Ei. Diese Eier stehen für eine Lieferkette, bei der durch eine innovative Technologie die Bruteier nach ihrem Geschlecht sortiert werden. Anschließend werden nur die weiter ausgebrütet, die weibliche Küken für die Legehaltung enthalten. 2021, also deutlich vor der gesetzlichen Regelung, hatte REWE bereits das komplette Schalenei-Sortiment der Eigenmarken in allen Haltungsformen auf Lieferanten umgestellt, die auf das Kükentöten in der Legehennenzucht verzichten.

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