Das Weingut Napier Vineyards produziert exklusiv für REWE den Rotwein „14 Homes“. Der Name steht für ein beispielloses soziales Projekt im südafrikanischen Weinbau. Aber: Noch wartet der Wein darauf, entdeckt zu werden.
Die Wände aus losen Steinen, das Dach aus einfachem Wellblech, kein Strom, kein fließendes Wasser – so sehen die Unterkünfte der Farmarbeiter auf vielen südafrikanischen Weingütern aus. Nicht so bei Napier Vineyards in Wellington, 70 Kilometer südöstlich von Kapstadt. Auf diesem Weingut hat der Gründer Michael Loubser, ein Niederländer, vor neun Jahren 14 moderne Wohnhäuser mit Elektrizität und sanitären Einrichtungen bauen lassen – für die Farmarbeiter und ihre Familien. Denn ihm lagen soziale Gerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen besonders am Herzen. Moderne Wohnhäuser mit Strom und fließendem Wasser – einen solchen Standard haben Unterkünfte für Farmmitarbeiter nur selten. Foto: Privat
Seit April 2017 hat das 160 Hektar große Weingut einen neuen Eigentümer. Altersbedingt gab Loubser Napier Vineyards an die Binger Kellerei Reh Kendermann ab. Und damit kam die REWE Group ins Spiel. „Reh Kendermann hat angefragt, ob wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen können, um die soziale Initiative zu unterstützen“, erzählt Antonio Ribeiro, Einkäufer für Wein-, Sekt- und Spirituosen bei der REWE Group. Ergebnis war ein Projektwein unter dem Namen „14 Homes“, der seit Dezember 2017 in den REWE-Märkten erhältlich ist. Getreu dem Motto „A good wine for a better life“ bietet die Cuvee aus Cabernet Sauvignon und Merlot Weintrinkern ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Und den Mitarbeitern von Napier ein besseres Leben. „Das Weingut bietet den Beschäftigten und ihren Familien nicht nur ein Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen, sondern es übernimmt auch die Bildungskosten der Kinder bis zu einem möglichen Studium und organisiert ihren Schulweg“, sagt Ribeiro. Im Mai war er zum ersten Mal vor Ort gewesen und hatte sich von den besonderen Standards auf dem Weingut überzeugt. „Ohne den von Napier geförderten Transport hätten die Kinder große Schwierigkeiten eine Schule zu besuchen, da es in dieser Gegend keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt“.
REWE verkauft „14 Homes“ für 5,99 Euro pro Flasche – das sind etwa zwei Euro mehr als REWE-Kunden im Durchschnitt für Wein ausgeben. Mit den Absatzzahlen ist Ribeiro noch nicht zufrieden: „Unser Ziel sind 150 000 Flaschen pro Jahr – davon sind wir noch ein gutes Stück entfernt.“ Woran liegt das? Der Wein-Einkäufer nennt vor allem zwei Gründe. Zum einen seien südafrikanische Weine derzeit allgemein weniger gefragt (vor allem im Vergleich zu den boomenden Tropfen aus Süditalien). Zum anderen müsse die hinter „14 Homes“ stehende Geschichte möglicherweise noch stärker kommuniziert werden. Wer die Flasche in die Hand nimmt und die Etiketten studiert, kann den sozialen Mehrwert erkennen: Die Vorderseite zeigt eine Illustration der Häuser. Auf der Rückseite ist das Projekt beschrieben und sind Mitarbeiter abgebildet. Ribeiro hat Geduld. Er weiß, dass manche Weine ein wenig Zeit benötigen. So wie der „Island Bay Souvignon Blanc“, den es ebenfalls für 5,99 Euro bei REWE zu kaufen gibt. Dessen Absatz explodiert innerhalb von acht Jahren von 50 000 Flaschen jährlich auf aktuell 600 000 Flaschen.
Napier sieht sich als Spezialist für Premium-Weine. Die internationalen Rebsorten werden in französischen Eichenholzfässern ausgebaut und erhalten dadurch ihre besondere Finesse. Das breit gefächerte Sortiment reicht von klassischen Weinen für jeden Tag bis hin zu hochwertigen Produkten. Die Weine werden regelmäßig ausgezeichnet. „Wir möchten die Weine von Napier im mittel- bis hochpreisigen Segment etablieren. Dabei planen wir bewusst langfristig“, meint Alexander Rittlinger, Geschäftsführer von Napier Vineyards und Reh Kendermann. Das Sortiment von Napier Vineyards wird in Afrika, Asien, Europa und Südamerika vertrieben.