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Zwei Trends in einer Dose: Farbenpracht mit In-Superfood Moringa (Fotos: NuernbergMesse/Thomas Geiger)
BioFach 2016
Farbenfroh und fix und fertig
von Bettina Rees
Bunt bemalt, bequem zubereitet, regional geerntet und exotisch nahrungsergänzend: Ein paar Trends der BioFach 2016. Die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel hatte in diesem Jahr so viel Zulauf wie nie zuvor.
Bio-fix und fertig

Convenience bleibt Trend im Biobereich. Neben den Schnelle-Küche-Klassikern, wie Kartoffelpuffern und Pommes, gibt es Neues aus der bequemen Esskultur: Ob in Tramezzini-Form zum Mitnehmen, wie das bio-vegane, lactose- und palmölfreie Plantwich von Trenkle. Oder die vor zwei Jahren eingeführten Frizle-Spätzle in den Varianten Bärlauch, Chili oder Ei, die sich frisch und fertig direkt aus der Packung ins kochende Wasser pressen lassen. Wenn sie oben schwimmen, sind sie richtig. Bei Beltane, Feinkostproduzent mit Partyservice, ist der Name Programm: Biofix heißen die veganen Fertiggewürzmischungen für die Crossover-Küche, mit Varianten wie Chicken Kashmir oder Thai Curry.
Quinoa-Bratlinge, TK-Rotkohl mit Äpfeln und Demetersiegel, Körner- und Superfood-Topping fürs Fitmacher-Frühstücksmüsli und Suppen runden das Convenience-Angebot ab. Der Grund für den Boom, so meint ein Aussteller, heißt Demografie: Mehr Singles in Deutschland bedeutet mehr Bio - und mehr Convience. Viele Singles zählen zu den Besserverdienern, sie kaufen kleinere Gebindegrößen, sie bevorzugen es schnell. Und sie bilden eine wichtige Säule der bio-affinen Käuferschaft. Beispiel Smoothie: Gefühlt sank die Anzahl der ausgestellten Mixer proportional zur steigenden Menge von Smoothie-Pulver, insbesondere aus Superfoodzutaten: Reinlöffeln, anrühren und fertig.

Bunt, bunter, bio: Eindrücke von der BioFach-Trendschau
Bunt, bunter, bio: Eindrücke von der BioFach-Trendschau
Bunt, bunter, bio: Eindrücke von der BioFach-Trendschau
Bunt, bunter, bio: Eindrücke von der BioFach-Trendschau
Alles so schön bunt hier

Viele der Produkte sprechen Kinder an, Sesamstraßen-Müsliriegel, Mogli-Smoothie. Öfter noch werden aber die erwachsenen Käufer wie Kinder angsprochen:
Vor allem die Verpackungen deutscher Biohersteller winken übermütig aus den Regalen, in knall-pink, rosarot, leuchtend lila, tief orange - Bio goes Pastell. Darauf, wie von Kinderhand gemalt, peppige Produktnamen in sorgloser Schreibschrift, von kleinen Großstadtagenturen liebevoll umgesetzt. Die Food- und Kreativbloggerszene lässt grüßen. Bio made in Germany trägt HIpsterbart.

Warum in die Ferne...

Heimisches bleibt eine weitere feste Trendgröße im Biobereich. Regionalität kommt gut an, das sagen insbesondere Hersteller aus dem Frischebereich. Bei der Ziegenkäserei Natürlich vom Höchsten fürchtet man sich auch daher nicht vor dem Veggie-Trend, weil die Kunden die Herkunft der Biolandkäse aus dem Bodenseekreis schätzten - so wie auch die dort beheimateten, beschaulichen Apfelplantagen. Dass Regionalität nicht rückwärtsgewandt ist, weiß Be Origin: Für die Bio affinen „digital natives“ hat der Hersteller die Verpackungen seiner Müslis, Flocken oder Porridges mit QR-Codes ausgestattet. Sie erzählen die Geschichten von der Herkunft der Zutaten.
Eine Messe, viele messages: Stand auf der BioFach 2016
Rubriken:
Top Thema
Schlagwörter:
BioMesseTrend
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