Die Elektromobilität ist jetzt auch in der Logistik angekommen: Zusammen mit Meyer Logistik bringt REWE deutschlandweit den ersten elektrisch angetriebenen Lkw (E-Lkw) für die Lebensmittelbelieferung auf die Straße. Vom Logistikzentrum Oranienburg aus fährt der 18-Tonner zahlreiche REWE-Märkte in Berlin und im Umland mit Frische-Produkten an.
Der E-Lkw verbraucht etwa ein Drittel weniger Energie als ein vergleichbarer Diesel-Lkw. Dank des verbauten Kühlaggregats können die Waren bis auf minus 18 Grad heruntergekühlt werden. Vorgesehen ist der Einsatz im Frischebereich zwischen zwei und sechs Grad Celsius. „Der E-Lkw eignet sich ideal für die City-Logistik. Nicht nur der Motor wird elektrisch angetrieben, die Batterien versorgen auch die für unsere Warenlieferungen unerlässliche Kältemaschine mit Strom - so fahren wir zu hundert Prozent elektrisch und das ohne störenden Motorenlärm“, sagt Bernhard Weis, Leiter Prozessmanagement Fuhrpark bei REWE.
Nachhaltigkeit im Fokus
Für REWE ist die Partnerschaft nur konsequent bei der Verfolgung der eigenen Nachhaltigkeitsziele: „REWE legt großen Wert auf nachhaltige Technologien. Wir waren die ersten, die einen gasbetriebenen Lkw eingesetzt haben. Nun bringen wir erstmals einen E-Lkw auf die Straße, der unsere frischen Waren transportiert“, betont Matthias Bähr, Geschäftsleiter Logistik bei REWE.
Während im Personenverkehr innovative und ressourcenschonende Antriebsmöglichkeiten von den Automobilherstellern bereits seit Jahren und mit hohem Aufwand entwickelt und vorangetrieben werden, ist in Deutschland Elektromobilität für den Einsatz in der Logistik noch weitestgehend Neuland.
In der Stadt kann der E-Lkw mit einer Batterieladung bis zu 350 Kilometer zurücklegen, dabei stößt er keinerlei Abgase aus. „Dank eines speziellen Batteriewagens können die Batterien in nur fünf Minuten ausgetauscht werden, die Ladezeit beträgt je nach Anschluss sechs bis zwölf Stunden“, erklärt Matthias Strehl, Geschäftsführer von Meyer Logistik. Der Frischelogistiker wird künftig zahlreiche Berliner sowie umliegende REWE-Filialen mit dem E-Lkw beliefern.
Leise und flott
Sascha Trebstein war einer der ersten, die den frisch von der Schweizer Firma „E-Force one“ umgebauten Lkw gefahren sind. „Das Auto hört man so gut wie gar nicht“, schwärmte der 32-Jährige nach der ersten Probefahrt. Neben der geringen Lautstärke – nur das Rollgeräusch der Reifen sei zu hören – beeindruckte den Logistik-Profi die „enorme Beschleunigung“ des Stromers, welche aus dem für E-Antriebe typischen starken Drehmoment resultiert. Nun ist Sascha Trebstein gespannt, wie sich die umweltfreundliche Technologie im harten Liefer-Alltag bewährt.
Volle Power, null Emission
Ein Jahr hat der Umbau des 18-Tonners gedauert und über 250.000 Euro gekostet. Dieselmotor, Tanks und Auspuff wurden gegen Batterien und E-Motor getauscht. Die beiden Synchron-Hybrid-Motoren bringen 300 KW (408 PS) auf die Straße. Das reicht für 87 km/h Höchstgeschwindigkeit bei Null Emission. Gegenüber einem Diesel-Lkw spart „E-Force one“ 7,5 Tonnen CO2 pro 10.000 Kilometer Fahrstrecke.