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ArticleId: 85newsDie Absätze von Fairtrade-Kakaoproduzenten werden in diesem Jahr kräftig steigen. Möglich macht dies das „Kakao-Programm“, an dem sich zunächst zwei Produzenten und drei Handelsunternehmen, darunter die REWE Group, beteiligen.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/b/c/csm_22157646_nl_standard_27c86f10fc.jpgNeue Chancen für KakaobauernFairtrade-Kakao
Wenn er mehr Fairtrade-Kakao verkauft, kann er alle Kinder zur Schule schicken: Guebre Dou Boure, 74, Kakaobauer der Kooperative CANN, Elfenbeinküste (Foto: Transfair)
Ludger Breloh (REWE Group), Thomas Bittinger (Mars), Dieter Overath (Transfair), Harriet Lamb und Fortin Bley, Präsident des West Africa Cocao Network, stellten das Programm in Köln vor
Verantwortung
REWE Group
Durchbruch bei Süsswaren dank Fairtrade
Neue Chancen für Kakaobauern

Die Absätze von Fairtrade-Kakaoproduzenten werden in diesem Jahr kräftig steigen. Möglich macht dies das „Kakao-Programm“, an dem sich zunächst zwei Produzenten und drei Handelsunternehmen, darunter die REWE Group, beteiligen.

„Bisher gab es den klassischen Schokoriegel mit dem Fairtrade-Siegel. Jetzt können Unternehmen zusätzlich Fairtrade-Kakao oder -Zucker als Einzelrohstoff beziehen und über mehrere Sortimente hinweg oder für die Gesamtproduktion verwenden“, sagte Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath vor Medienvertretern auf der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln.

Die Option, einzelne Rohstoffe fair zu handeln, öffnet Absatzchancen für Kleinbauern. Dies ist dringend nötig, denn Kakaoproduzenten verkaufen bisher nur einen geringen Anteil ihrer Ernte unter Fairtrade-Bedingungen. Bereits zum offiziellen Start der Programme liegen erste Kooperationsverträge mit Handel und Industrie für Kakao-Einkäufe vor, die Prämieneinnahmen von über einer Millionen Euro für Kakaobauern bedeuten. Vorreiter sind neben der REWE Group unter anderem Mars und die Confiserie Riegelein. Allein die ersten Kooperationen werden den fairen Kakao-Absatz in Deutschland 2014 um rund 6.000 Tonnen fast versechsfachen.

Zusammenarbeit mit Fairtrade langfristig ausbauen

„Wir begrüßen es, dass Fairtrade mit dem neuen zusätzlichen Programm den Fairtrade-Gedanken konsequent weitergedacht und weiterentwickelt hat", betonte Ludger Breloh, Bereichsleiter „Grüne Produkte“ bei der REWE Group. „Ohne die bestehenden Standards zu verändern, bietet dieses zusätzliche Modell neue Absatzchancen für Rohstoffproduzenten, die unter Fairtrade-Bedingungen herstellen. Unseren Kunden wiederum können wir damit eine zusätzliche Möglichkeit anbieten, durch ihre aktive Kaufentscheidung den Handel an Fairtrade-Produkten zu fördern.“ Verbraucher erkennen die teilnehmenden Händler und Hersteller an dem neuen Programm-Siegel auf der Verpackung.

Mars Chocolate versprach, zukünftig diejenige Kakaomenge zu Fairtrade-Bedingungen zu beziehen, die der Menge aller in Deutschland verkauften Twix-Riegel entspricht. Bis zum Jahr 2020 will Mars 100 Prozent seines Kakaos zertifiziert nachhaltig beziehen.

Über eine Million zusätzliche Fairtrade-Prämien

„Dass wir bereits zum offiziellen Start der Fairtrade-Programme erste Kooperationspartner nennen können, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, meinte Dieter Overath. „Wir erwarten allein durch die ersten Zusagen über eine Million Euro zusätzliche Prämiengelder für Produzenten.“ Die Partner verpflichten sich, die Volumen in den kommenden Jahren auszubauen.
Fairtrade steht für nachhaltige Produktion, kostendeckende Mindestpreise, Prämien für Gemeinschaftsprojekte und langfristige Handelsbeziehungen. 2013 wurden ersten Hochrechnungen zufolge gut 1.200 Tonnen fair gehandelter Kakao in Deutschland eingesetzt. Doch trotz eines Wachstums von rund sieben Prozent liegt der Marktanteil noch bei 0,2 Prozent. Derweil steigt die Bedeutung unternehmerischer Nachhaltigkeitsstrategien mit dem Schwerpunkt auf der Beschaffung von Rohstoffen. Damit Fairtrade-Kooperativen von dieser Entwicklung profitieren, erarbeitete Fairtrade die Programme für Kakao, Zucker und Baumwolle. Kooperativen verkaufen ihre Rohware unter Fairtrade-Bedingungen und Unternehmen nutzen diese Rohwaren in verschiedenen Sortimenten, ohne Endprodukte mit dem Fairtrade-Siegel auszuzeichnen.

Kakaobauern sind erleichtert

„Das ist der Durchbruch, auf den wir lange gewartet haben. Die afrikanischen Kakaobauern warten seit langem auf bessere Verkäufe. Für uns bedeutet das neue Programm, dass wir unsere Fairtrade-Absätze steigern können. Das heißt: mehr Prämiengelder für Schulungen zur Produktionssteigerung und damit mehr Einkommen für die Bauern. Und mehr Prämien für Projekte, wie bessere Trinkwasserversorgung, den Bau von Schulen und mehr Veränderung für unsere Gemeinden“, begrüßte Fortin Bley, selbst Kakaobauer und Generalsekretär der Kakaokooperative CANN, das Programm.

Zucker und Baumwolle als nächstes

Auch der Beratungsservice für Produzenten wird zukünftig weiter ausgebaut. „Mit Kakao haben wir losgelegt, aber wir gehen fest davon aus, im Verlauf von 2014 Kooperationen für Zucker- und Baumwollbauern bekanntgeben zu können“, so Harriet Lamb, Geschäftsführerin von Fairtrade International.

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