Die Umsatzerlöse um 2,2 Prozent gesteigert, das Konzernergebnis sogar verdoppelt - da konnte Alain Caparros zufrieden zurückblicken: „2013 war ein gutes Jahr für unser Unternehmen“, fasste der Vorstandsvorsitzende der REWE Group am Montag (30. Juni) auf der Jahrestagung in Hamburg die Geschäftsentwicklung zusammen.
Das Eventmanagement der REWE Group hat offenbar einen guten Draht zu Petrus. Überwiegend heiter war es an der Alster, wo die Genossen Anfang dieser Woche zur REWE-Jahrestagung zusammengekommen waren. Zur freundlichen Wetterlage passten die Zahlen, die der REWE Group-Vorstand seinen Aktionären präsentierte. Gleichwohl schwor Vorstandsvorsitzender Alain Caparros die Kaufleute auf stürmische Zeiten ein.
Im vergangenen Jahr steigerte die REWE Group ihre Umsätze auf knapp 42 Milliarden Euro, das Ergebnis (EBITA) verbesserte sich deutlich auf 466 Millionen Euro. Wachstumstreiber war erneut das Vollsortiment national, insbesondere die 1.000 von selbstständigen Kaufleuten geführten Märkte wuchsen mit 9,2 Prozent deutlich stärker als der Durchschnitt der Branche, konnte Finanzvorstand Dr. Christian Mielsch berichten.
Mit Umsatz und Ergebnis über Plan liegen auch die PENNY-Märkte in Deutschland mit einem Stammwachstum von 2,6 Prozent. Alain Caparros verband den Dank an Aktionäre, Aufsichtsräte und Betriebsrat mit dem Appell, den eingeschlagenen Kurs weiter zu unterstützen, gerade dann, wenn der Wind rauer wird. „Wir dürfen uns nicht ausruhen, wir müssen wach bleiben und schneller werden“, schwor der Vorstandsvorsitzende seine Aktionäre auf den „knallharten Wettbewerb im In- und Ausland" ein. "Ich bin überzeugt, wir müssen besser und günstiger werden. Wir haben weder die Kosten- noch die Preisführerschaft“, appellierte Caparros.
Die Herausforderung ist sportlich: Die REWE Group will ihre Erfolgsgeschichte nach 87 Jahren – einzelne Genossenschaften sind sogar deutlich älter – fortschreiben. Der Einstieg ins Online-Geschäft ist eine Säule der Strategie. Eine weitere ist die Stärkung der Selbstständigen. Mit dem Projekt „REWEformer 2.0“ werden Zentralmanagement und Kaufmannschaft enger verzahnt, REWE-Kaufleute übernehmen als „Teilzeitmanager“ Verantwortung in den Vertriebsregionen. „Unser Ziel ist es, richtig gute Kaufleute für die REWE zu finden“, betonte Thomas Nonn, in der Geschäftsleitung der SGE Vollsortiment für die Selbstständigen zuständig. (Mehr dazu in Kürze in one und im ECHO!)
Angesichts der insgesamt dynamischen Entwicklung war der einzige Wermutstropfen zu verschmerzen: Die REWE International AG wird sich mit ihren Billa-Märkten aus Italien zurückziehen. Grund ist die anhaltend schwierige Lage in dem seit Jahren von einer Wirtschaftskrise geplagten Land. Den Verkauf der (zunächst 53) italienischen Billa-Märkte an Carrefour fasste die Aktionärsversammlung zwar nicht leichten Herzens, aber einstimmig. Ebenfalls ohne Gegenstimmen entlasteten die Aktionäre die Vorstände und Aufsichtsräte der REWE-Zentralfinanz eG und der REWE-Zentral AG.
Jürgen Lang in Aufsichtsrat gewählt
Zuwachs für den Aufsichtsrat der REWE-Zentral-AG: Auf der Jahrestagung in Hamburg wählten die Delegierten Jürgen Lang als weiteren Vertreter der Aktionäre neu in das Kontrollgremium. Jürgen Lang führt erfolgreich zwei REWE-Märkte im Raum Stuttgart. Den ersten eröffnete er vor 19 Jahren. Der 45-Jährige gehört bereits seit mehreren Jahren dem Vorstand der REWE Süd/Südwest eG und seit März dieses Jahres dem Aufsichtsrat der REWE-Zentralfinanz eG an.