Eine Kundenkarte statt vieler: Die REWE International AG fasst in Österreich die über 11 Millionen bestehenden Karten ihrer Handelsfirmen Billa, Merkur, PENNY und Bipa gemeinsam mit Partnern aus unterschiedlichen Branchen zu einem Kundenclub – dem jö Bonus Club – zusammen.
Die Zeiten, in denen Österreicher durchschnittlich 14 verschiedene Kundenkarten in ihren Geldbörsen mit sich herumtragen, gehören bald der Vergangenheit an, denn die REWE International AG bringt am 2. Mai ein neues Kundenbindungsprogramm raus. Im jö Bonus Club werden sämtliche Kundenkarten der Handelsfirmen Billa, Merkur, PENNY und Bipa gemeinsam mit Partnern aus unterschiedlichen Branchen aus Österreich zu einem Kundenclub zusammengefasst. one wollte mehr über die Beweggründe erfahren und sprach mit den beiden Geschäftsführern der der zur REWE International AG gehörenden, eigens gegründeten ´Unser Ö-Bonus Club GmbH`, Ulrike Kittinger und Mario Günther Rauch.
one: Welche Beweggründe haben zur Einführung des jö Bonus Clubs geführt?
Mario Günther Rauch: Aktuell haben die Vertriebslinien Billa, Bipa, Merkur und PENNY jeweils eigene Kundenkarten. Das heißt, sie betreiben in Österreich vier unterschiedliche Kundenprograme mit jeweils unterschiedlichen Programmmechaniken. Das ist für die Kunden sehr kompliziert und verwirrend, da sie sich mit den einzelnen Programmen auseinandersetzen müssen, um die spezifischen Vorteile zu nutzen.
Ulrike Kittinger: Diese Verwirrung wollen wir mit dem jö Bonus Club auflösen. Aus der Marktforschung wissen wir, dass sich Kunden eine Reduktion von Komplexität wünschen. Sie haben lieber nur eine Karte in der Geldbörse, anstatt viele verschiedene Karten mit sich herumzutragen. Diesem Wunsch wollen wir mit dem jö Bonus Club nachkommen. Wir wollen das Einkaufen für unsere Kunden vereinfachen.
Mario Günther Rauch, Marcel Haraszti, Janet Kath, Ulrike Kittinger, Klaus-Jürgen Schneider, Enver Sirucic
„Wir werden zukünftig wissen, welcher Kunde bei welcher Handelsfirma was kauft.“Mario Günther Rauch
one: Warum haben Sie sich für ein eigenes Multipartnerprogramm entschieden und sind nicht einem bestehenden Programm, wie z.B. Payback beigetreten?
Mario Günther Rauch: Die Ausgangslage war in Österreich eine gänzlich andere als in Deutschland, da man in Österreich schon sehr früh angefangen hat, sich mit dem Thema Kundenbindung zu beschäftigen. Merkur hat beispielsweise bereits 1996 als einer der ersten Händler in Europa ein eigenes Kundenbindungsprogramm gegründet. Insofern haben wir innerhalb der REWE International AG bereits viel Erfahrung mit Kundenprogrammen gesammelt. Mit 11 Millionen ausgegebenen Kundenkarten sind wir, was das Thema Kundenbindung angeht die unangefochtene Nummer eins in Österreich. Daher war es strategisch naheliegend, darauf aufzusetzen und ein eigenes Multipartnerprogramm für Österreich aufzubauen. Der Beitritt zu einem externen Multipartnerprogramm wie beispielsweise Payback hätte deshalb keinen Sinn gemacht. Denn das hätte bedeutet, dass wir alle wichtigen Erfahrungswerte, die wir im Laufe der vergangenen Jahre mit unseren Kundenbindungsprogrammen gewonnen haben, hätten aufgeben müssen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir in den letzten 30 Jahren sehr viel Wissen generiert und sehr viele Daten aufgebaut haben. Diesen Schatz wollen wir natürlich nicht an externe Unternehmen rausgeben.
Ulrike Kittinger: Wir haben in Österreich die Programme mit dem meisten Nutzen für die Kunden und der größten Umsatzdurchdringung. Wenn wir keine Kundenprogramm- Kompetenz gehabt hätten, wäre Payback sicherlich eine mögliche Alternative gewesen, aber dadurch, dass wir das Wissen schon im Haus hatten, hat ein eigenes Multipartnerprogramm für uns Sinn gemacht.
one: Welche Vorteile ergeben sich daraus für die REWE International AG?
Mario Günther Rauch: Für die REWE International AG bietet eine Kundenkarte den Vorteil, Synergien zu nutzen und Ressourcen zu bündeln. Da wir die Daten zukünftig übergreifend bündeln können, haben wir den Vorteil, dass wir die Daten zielgerichteter nutzen können. Es wird also in Zukunft nicht so sein, dass wir uns gegenseitig Konkurrenz machen, in dem wir zeitgleich mit denselben Angeboten verschiedener Vertriebslinien auf die Kunden zugehen. Wir werden zukünftig wissen, welcher Kunde bei welcher Handelsfirma was kauft. Auch im Bereich der Lieferantenbeziehungen wird sich einiges ändern. Wir werden ein eigenes Lieferantenportal gründen, wo Lieferanten Zugriff auf anonymisierte Daten haben, so dass sie hieraus ihre Entscheidungen ableiten können. Lieferanten erhalten dadurch ein umfassenderes Bild über ihre Zielgruppe und können dadurch ihre Produkte zielgerichtet auf den Bedarf zuschneiden.
Ulrike Kittinger: Nicht nur für die Lieferanten verbessert sich einiges. Auch im Bereich Ware wird es erstmals möglich sein, Kampagnen und Maßnahmen über alle Handelsfirmen hinweg übergreifend zu bewerten. Dieser Mehrwert der gemeinsamen Sicht auf unsere Kunden ist ein enormer Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass keine personalisierten Daten an Lieferanten und Dritte weitergegeben werden.
„Wir wollen die Sammelleidenschaft der österreichischen Konsumenten wecken.“Ulrike Kittinger
one: Welche Systematik liegt dem jö Bonus Programm zugrunde?
Mario Günther Rauch: Die Systematik wird sehr stark auf den österreichischen Markt ausgerichtet sein. Wir werden aus den bestehenden Mechaniken die beliebtesten mitnehmen in die neue Welt des jö Bonus Clubs und darüber hinaus weitere übergreifende Vorteile schaffen, die der Kunde im Netzwerk einlösen kann.
Ulrike Kittinger: Wir wollen die Sammelleidenschaft der österreichischen Konsumenten wecken. Zukünftig wird es darum gehen, Punkte zu sammeln, die der Kunde dann eintauschen kann, z.B. gegen Cashback oder Rabatte. Es wird aber auch die Möglichkeit geben Punkte zu spenden oder in unserer Bonuswelt attraktive Vorteile und Erlebnisse nutzen zu können. Auch der sehr erfolgreiche Billa Rabattsammler wird als jö Rabattsammler bestehen bleiben und wird in Zukunft bei Billa, Merkur und Bipa einlösbar sein.
one: Können Kunden neben dem stationären Handel auch beim Onlineshopping Punkte sammeln? Wie gelingt die Verzahnung zwischen analog und digital?
Mario Günther Rauch: Die Verzahnung zwischen online und offline ist extrem wichtig für uns, da Onlineshopping ein wichtiges Zukunftsthema darstellt. Bei den zwei großen Online Shops Billa und Bipa wird es auch möglich sein, beim Onlineshopping Punkte zu sammeln und diese online oder auch offline einzulösen.
one: Wird es denn eine eigene jö Bonus Club App geben?
Ulrike Kittinger: Ja. Es wird eine App geben, in der der aktuelle Punktestand ersichtlich ist. Für uns ist das ein sehr wichtiges Tool zur Interaktion mit den Kunden. Auch Coupons werden in dieser App nutzbar sein, aber für die Kunden, die die App nicht nutzen möchten, wird es selbstverständlich auch analoge Coupons geben. Natürlich bekommen unsere Kunden auch die Info über ihren Gesamtpunktestand, bei jedem Kassenbon angezeigt.
„Unser Ziel ist es, bis Jahresende 3,6 Millionen Kundenkarten auszugeben.“Mario Günther Rauch
one: Wie erfolgt die Umstellung von den bisherigen Karten auf die jö-Kundenkarte?
Mario Günther Rauch: Der Kunde sitzt immer selbst im Fahrersitz. Es wird kein Kunde „zwangsumgestellt“ und es wird lange Übergangsfristen geben, so dass sich die Kunden in Ruhe überlegen können, ob sie die jö-Karte haben möchten. Die Bestandskunden werden vorab informiert, dass der neue Club kommt und die Kunden können sich dann dafür anmelden.
one: Die jö Bonus Karte wird am 2. Mai gelauncht. Mit wie vielen Nutzern der jö-Karte rechnen Sie bis zum Jahresende?
Mario Günther Rauch: Unser Ziel ist es, bis Jahresende 3,6 Millionen Kundenkarten auszugeben. Tendenz sollte danach natürlich weiter steigend sein.
Der jö Bonus Club hat am 2. Mai seinen Betrieb aufgenommen und die Anmeldung für die Kunden gestartet. Das Interesse für das händler- und branchenübergreifende Programm ist enorm: Innerhalb von zwei Wochen haben sich bereits 2 Millionen Kunden angemeldet. Alle jö Mitglieder haben die Möglichkeit, mit nur einer Karte die Bonuspunkte „Ös“ zu sammeln und gegen viele Vorteile bei den Partnern einzulösen. Das enorme Interesse für den händler- und branchenübergreifenden Kundenclub übertrifft die Erwartungen des Geschäftsführer-Duos Ulrike Kittinger und Mario Günther Rauch: „Dass wir den Meilenstein von 2 Millionen Mitgliedern schon nach so kurzer Zeit erreichen, ist ein unglaublicher Erfolg, den wir auch der tollen Arbeit unserer Partner verdanken.“ Auch sonst wurden die Erwartungen weit übertroffen: so wurden bis jetzt über 600.000 digitale jö Karten und über 2.000.000 physische jö Karten ausgestellt, die jö App über 600.000 mal downgeloaded und bereits jetzt wird die jö Karte über 500.000 mal pro Tag beim Einkauf genutzt.
Das sind die jö Partnerunternehmen:
OMV, Libro, Pagro Diskont, Interio, BAWAG, P.S.K, Billa, Merkur, PENNY, Bipa, teilnehmende Adeg Kaufleute und Billa Reisen.
Einfache Anmeldung
Die Anmeldung zum Club ist jederzeit möglich: mit der jö App am Smartphone und auf der Online Plattform jö-club.at, wobei die physische Karte im Anschluss auf dem Postweg zugesandt wird. Darüber hinaus ist die Anmeldung mit dem jö Anmeldeformular bei allen Partnern und über digitale Anmeldestationen in ausgewählten Filialen möglich. Dabei ist die jö Karte sofort gültig.
Das sind die Vorteile für jö Mitglieder: