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Automatisierte Testroutinen in der Wertschöpfungskette
Sicherheit bei der Warenverfolgung
von Judith Morgenschweis

Wer heute online eine Hose bestellt, kennt das: Per App kann man jederzeit online sehen, ob die Hose bereits beim Paketboten ist oder noch im Lager liegt. Das funktioniert auch für die Ware, die die REWE Group für das Großhandelsgeschäft bestellt. Doch um sicherzustellen, dass die Software bei Erweiterungen und Anpassungen weiterhin reibungslos arbeitet, muss sie zuvor getestet werden – ein Fall für das Testmanagement.

Wenn ein Einkäufer für das Großhandelsgeschäft wissen will, wo sich seine Ware gerade befindet, dann schaut er in WarPE (warenwirtschaftliche Prozesse Eigengeschäft) nach. Sind die Bratpfannen noch auf dem Schiff oder schon beim Zoll? WarPE macht die Wertschöpfungskette für den Einkauf transparent und zugänglich. Von der Artikelanlage über die Einkaufsanfrage bis zur Auftragsnachverfolgung – dank WarPE sind alle Stationen von der Bestellung bis ins Regionallager transparent.

Wie bei den meisten Enterprise-Resource-Planning-Systemen muss auch WarPE regelmäßig aktualisiert werden. Neue Funktionen kommen hinzu, Gesetze und Vorschriften ändern sich – all das muss zeitnah in das System eingepflegt werden und korrekt funktionieren.

Bevor das automatisierte Testing eingeführt wurde, hat Erna Kollath vom Import- und Eigenmarkenmanagement manuell überprüft, ob die warenwirtschaftlichen Prozesse im Eigengeschäft systemisch zuverlässig und korrekt funktionieren. Eine zeitfressende Aufgabe: „Das hat mich immer mehr Zeit gekostet. Vor einem Update war ich wochenlang fast nur mit Tests beschäftigt - bis Christoph Hoppe vom Fachbereich Testmanagement irgendwann vorgeschlagen hat, dass wir das auch automatisieren können.“ 

Zeitfressende Aufgabe

Im ersten Step hieß das jedoch, Zeit zu investieren. Jeder einzelne Schritt musste aufgeschrieben werden, damit die Test-Routine programmiert werden konnte. Doch der Aufwand zahlt sich schnell aus: Abgesehen davon, dass Erna Kollath jetzt wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe hat, macht die Automatisierung WarPE auch sicherer.

Christoph Hoppe: „Wir führen jetzt täglich Tests über die wichtigsten Geschäftsprozesse, die ständig genutzt werden, durch. Das sind vor allem Warenbewegungen, die in großen Mengen erfolgen, wie Aufträge aus den Regionen, die Abwicklung der Logistik.“ Und Benjamin Biendara, der das Zusammenspiel von WarPE mit anderen Anwendungen innerhalb der Fachdomäne Logistik, SCM & Produktion koordiniert, ergänzt: „So wissen wir von Tag zu Tag, ob Weiter.- und Neuentwicklungen zu Problemen geführt haben oder bestehende Funktionen beeinträchtigt wurden. Das hat uns schon ein paar Mal gerettet und gibt uns vor einem Release Sicherheit.“

Sicherheit vor dem Release

Der reduzierte manuelle Testaufwand und die erhaltene Systemsicherheit durch die ständig laufenden automatisierten Tests ermöglichen kürzere Release Zyklen. So wurden vor der Testautomatisierung 3-4 große Releases im Jahr geplant und durchgeführt. „Aktuell sind wir in der Lage alle zwei Wochen kleinere Release einzuspielen“. Werden die automatischen Tests bei Neu.- und Weiterentwicklungen von Anwendungen vom Start weg bei einer Software mitgeplant, zahlt sich das sogar noch deutlich mehr aus und ermöglicht somit ein agileres Vorgehen.


10 Gründe für die Testautomatisierung
01.
Deutlich weniger Aufwand im Vergleich zum manuellen Testen.
02.
Fehler können leichter zurückverfolgt werden.
03.
Geringere Kosten, vor allem wenn über einen längeren Zeitraum getestet wird.
04.
Testressourcen können effizienter und effektiver eingesetzt werden.
05.
Es kann umfangreicher und genauer getestet werden.
06.
Automatisierte Tests können häufiger und in kürzeren Abständen laufen.
07.
Daraus ergibt sich mehr Flexibilität beim Testen, so dass Tests jederzeit nach Bedarf ausgeführt und wiederholt werden können.
08.
Tests zur Skalierbarkeit, Performance oder Lasttests werden ermöglicht.
09.
Das Testergebnis liegt schnell vor und es können kontinuierliche Rückmeldungsschleifen eingetaktet werden.
10.
Erhöhung der Konsistenz und Vergleichbarkeit von Tests, da der Test immer exakt gleich ausgeführt wird.
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