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Lieferketten aller Eigenmarkenprodukte
REWE Group veröffentlicht Leitlinie für fairen Handel

Die REWE Group hat ihre erste Leitlinie für Fairness veröffentlicht. Darin bekennt sich der Konzern dazu, innerhalb der Lieferketten aller Eigenmarkenprodukte von REWE, PENNY und Toom Baumarkt Menschenrechte zu stärken, Arbeitsbedingungen zu verbessern sowie fairen Handel zu fördern.

Im Fokus stehen die Themen „Kinder- und Zwangsarbeit“ sowie „existenzsichernde Einkommen“. Konkrete Maßnahmen sind der Einkauf zertifizierter Rohstoffe, die Umsetzung sozialer und ökologischer Projekte in den Ursprungsländern, die Integration von Produktionsstätten in ein sogenanntes Social-Improvement-Programm sowie die Entwicklung eines unabhängigen Beschwerdemechanismus-Systems für relevante Lieferketten bis 2025. Für alle Geschäftsbeziehungen der REWE Group greift bereits die 2011 veröffentlichte Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften. Die darin beschriebene Wertebasis ist Grundlage des verantwortlichen Handelns des Unternehmens im Sinne von Gesellschaft und Umwelt.

„Die gesamtheitliche Betrachtung der Lieferkette ist ein wichtiges Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Um unserer Verantwortung innerhalb der globalen Warenströme gerecht zu werden, arbeiten wir seit Jahren aktiv an der Weiterentwicklung von Sozial- und Arbeitsstandards“, so Dirk Heim, Bereichsleiter Bio & Nachhaltigkeit Ware der REWE Group. „Unsere Leitlinie Fairness hilft uns dabei, die Transparenz und Messbarkeit unserer Maßnahmen zu erhöhen.“

Weltweit hunderte Millionen von Menschen in Situationen extremer Ausbeutung

„Zwangsarbeit, Sklaverei und nicht-existenzsichernde Einkommen gehören in bestimmten Wertschöpfungsketten zur Realität – weltweit befinden sich hunderte Millionen von Menschen in Situationen extremer Ausbeutung, die sie aus eigener Kraft nicht verlassen können“, erläutert Friedel Hütz-Adams vom Südwind-Institut. Er ist als externer Berater im Nachhaltigkeitsbeirat der REWE Group tätig.

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gibt es weltweit rund 152 Millionen Kinderarbeiter – Mädchen und Jungen zwischen fünf und siebzehn Jahren, die unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer elementaren Rechte und Chancen berauben. Etwa die Hälfte davon leidet unter gefährlichen oder ausbeuterischen Arbeitsbedingungen. Rund 21 Millionen Menschen sind zudem Opfer von Zwangsarbeit. „Auf dem Weg zu weltweit mehr wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Gerechtigkeit benötigen wir verbindliche Standards und den Dialog zwischen allen Partnern. Die REWE Group geht hier mit ihrer Leitlinie Fairness einen wichtigen Schritt voran“, so Hütz-Adams.

Kritische Rohstoffe von Kaffee über Baumwolle bis Naturstein

Insbesondere in den Lieferkettenstufen des Anbaus und der Verarbeitung von Rohstoffen besteht ein erhöhtes Risiko der Missachtung von Arbeits- und Sozialstandards. Auf Basis von Risiko- und Hot Spot-Analysen hat die REWE Group folgende kritische Rohstoffe im Zusammenhang mit dem Handlungsfeld Fairness definiert: Kaffee, Kakao, Tee, Palmöl, Fisch, Obst und Gemüse sowie Baumwolle, Naturstein und Textilien. Sie stehen daher im Fokus der Aktivitäten. Die definierten Schwerpunktthemen „Kinder- und Zwangsarbeit“ sowie „existenzsichernde Einkommen“ sind für eine Vielzahl der kritischen Rohstoffe und deren jeweilige Produktionsländer gleichermaßen relevant.  

Zur Bearbeitung und Umsetzung von Maßnahmen setzt die REWE Group vor allem auf ein mehrstufiges Lieferkettenmanagement. Dieses umfasst die Formulierung konkreter Anforderungen, den Einkauf zertifizierter Rohstoffe (z.B. Fairtrade oder Rainforest Alliance), die Durchführung von sozialen und ökologischen Projekten in Ursprungsländern, die unabhängige Auditierung der Verarbeitungsstufe (z.B. durch amfori BSCI, SA8000-Standard oder SMETA-Audits der Supplier Ethical Data Exchange), die Qualifizierung der Lieferanten mit Hilfe von Trainingsprogrammen sowie die Entwicklung eines unabhängigen Beschwerdemechanismus-Systems. Festgelegte Anforderungen und Ziele werden konsequent überprüft und regelmäßig aktualisiert.

Leitlinie definiert verbindlichen Handlungsrahmen

Die Leitlinie Fairness definiert einen verbindlichen Handlungsrahmen für die Geschäftsbeziehungen mit Vertragspartnern in den Eigenmarken-Lieferketten. Sie orientiert sich unter anderem an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu Arbeits- und Sozialstandards, dem UN Global Compact sowie den UN-Konventionen zu Kinderrechten und der Beseitigung jeder Diskriminierung der Frau. Im Falle vorsätzlicher grober Missachtung der in der Leitlinie beschriebenen Werte behält sich die REWE Group Sanktionen bis hin zum Abbruch der Geschäftsbeziehungen vor.

Zur Leitlinie Fairnes:
www.rewe-group.com/de/nachhaltigkeit/gruene-produkte/leitlinien

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