Für die Langenfelder REWE-Kaufleute René Dreschmann und Rene Ludwig beginnt Klimaschutz im Kopf, indem das Bewusstsein für die Umwelt geschärft wird. one hat sie und weitere Kaufleute gefragt, wie sich die Klimabilanz am und im Markt verbessern lässt. Hier sind ihre Tipps.
René Dreschmann und Rene Ludwig (Foto: Achim Bachhausen)
Im und am Markt
„Im Zuge einer großen Modernisierung bekommt in diesem Jahr auch unser Stammgeschäft in Langenfeld-Reusrath eine Photovoltaik-Anlage. Die Erfahrungen mit der PV-Anlage auf dem Dach unseres neuen Marktes in Berghausen sind sehr positiv. Trotz der Eigenproduktion im Markt sparen wir bis zu 25 Prozent an Energiekosten ein. Chancen bietet auch die Digitalisierung, zum Beispiel durch papierlose Belege und Informationen. Hier sehen wir noch viel Potenzial, etwa in Form einer Nachrichten-App für die Mitarbeiter. Im Markt konnten wir mit LED-Beleuchtung und neuer Kältetechnik, zu der auch die geschlossenen Mopro-Regale gehören, den Energieverbrauch deutlich senken.“
Foodwaste und Verpackung
„Der Verlust beginnt mit der Dispo. Es ist deshalb enorm wichtig, zielgerichtet und bedarfsgerecht zu bestellen. Bei der Verpackung sehen wir noch großes Plastik-Einsparpotenzial. Wo es geht, bieten wir lose Ware an.
Unseren Mitarbeitenden versuchen wir, die Themen Mülltrennung und Entsorgung nahezubringen. Das fängt im Büro an, indem das Papier von den Folien und dem Restmüll getrennt wird.“
Mobilität
„In unserem Fuhrpark haben wir zwei Hybrid- und ein reines Elektrofahrzeug. Unseren Mitarbeitenden möchten wir sobald wie möglich E-Bikes als Jobrad anbieten.“
Im und am Markt
„Unbedingt zu empfehlen ist die Umstellung auf LED-Beleuchtung, das geht am schnellsten und amortisiert sich nach 14 bis 18 Monaten. Noch schneller rechnet sich die Umrüstung der TK-Schränke, weil die LEDs im Gegensatz zu den Neonröhren nicht nur energieeffizienter sind, sondern auch keine Wärme abgeben, ein total unterschätzter Aspekt. Bei Konzeptumbauten lohnt es sich, vorab einen Klimaberater mit in Boot zu holen. Der REWE-Standard reicht schon aus, um die umfangreichen Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Als KMU, also als klein- und mittelständisches Unternehmen, wird die energetische Ertüchtigung mit 40 Prozent der tatsächlichen Investitionssumme gefördert. Bei unserm Konzeptumbau in Aßling haben wir diese Förderung beantragt und unter vorbehaltlicher Prüfung genehmigt bekommen.“
Mobilität
„Mein nächstes Projekt ist die Schaffung einer Unterstellmöglichkeit für ein Lastenfahrrad am Standort Grafing. Hier bin ich mit der Stadtverwaltung und dem örtlichen Carsharing-Unternehmen im Gespräch, um eine praktikable Lösung zu finden. Geplant ist, unserer Kundschaft das Fahrrad für zwei Stunden kostenlos zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus bieten wir unserer Kundschaft an zwei Standorten Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge an. Ich selbst pendele zwischen meinen vier REWE-Märkten und der Regionszentrale seit einigen Jahren problemlos mit einem Elektro-PKW.“
Im und am Markt
„Neben der Türverglasung für die Mopro-Abteilung und der LED-Beleuchtung lohnt sich ein genauer Blick auf die Kühlung. Ich habe in meinem Markt die steckerfertigen Truhen durch moderne Verbundanlagen ersetzt. Diese vereisen nicht mehr so schnell, und sie haben auch keine Lüftungen, die Staub anziehen. Alles in allem konnte ich mit der Umstellung den Stromverbrauch erheblich reduzieren. Sowohl die steckerfertigen Truhen als auch die Verbundkühlung lasse ich regelmäßig reinigen. Andernfalls sinkt die Kühlleistung im Laufe der Zeit auf bis zu 60 Prozent, was dann an heißen Sommertagen problematisch werden kann. Morgens schalte ich die Beleuchtung gestaffelt ein, das heißt, die komplette Beleuchtung brennt erst, wenn der Markt für die Kunden öffnet.“
Mobilität
„Wir würden gerne zwei Parkplätze für Carsharing-Autos, idealerweise Elektro-Fahrzeuge, reservieren.
Für meine Mitarbeitenden plane ich die Anschaffung eines kleinen PKW, den diese ausleihen können, so dass der eine oder andere vielleicht auf das eigene Auto verzichten kann. Beides sind bislang Ideen, die Gespräche und Verhandlungen sind noch im Gange.“
Foodwaste und Verpackung
„Wir geben nicht mehr verkaufsfähige Lebensmittel an die Tafeln ab. Bei der Convenience-Eigenproduktion nutzen wir Mehrweggläser als Verpackung, die uns die Kunden zurückbringen. Obst und Gemüse versuchen wir soweit wie möglich lose zu verkaufen.“
Im und am Markt
„Wir haben vor Jahren in ein Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine Photovoltaik-Anlage investiert und sind so in der Lage, dreiviertel unseres Strombedarfs aus eigener Produktion zu decken. Die Anlage ist modulartig aufgebaut und wurde im Laufe der Jahre erweitert. Die gesammelten Erfahrungen fließen in unseren geplanten Markt-Neubau ein. Mit verglasten Mopro-Regalen und LEDs haben wird den Energieverbrauch im Markt spürbar senken können.“
Tolle Tipps aus der Praxis, statt abgehobener Theorien....