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ArticleId: 3809magazineVon Mehrwegglas über Regionalität bis Vitaminzusätze: Die aktuellen Wassertrends und -trinkgewohnheiten kennt Manuel Danischus, der bei REWE als Senior Category Buyer AfG unter anderem den Einkauf von Wasser verantwortet.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/2/c/csm_ts_standard_wassertrends_3741d9f77c.jpg„Hitze treibt den Konsum“Wassertrends
Wassertrends
„Hitze treibt den Konsum“
von Bettina Rees

Von Mehrwegglas über Regionalität bis Vitaminzusätze: Die aktuellen Wassertrends und -trinkgewohnheiten kennt Manuel Danischus, der bei REWE als Senior Category Buyer den Einkauf alkoholfreier Getränke verantwortet.

one: Herr Danischus, wie hat sich Wasser in den vergangenen Jahren entwickelt? Was lief besonders gut?

Manuel Danischus: Was die Gebindeform betrifft, geht der Trend seit ein paar Jahren zu Mehrwegglas, wohingegen Mehrweg-PET-Flaschen in den letzten drei Jahren rückläufig waren. Darüber hinaus wurde interessanterweise weniger Preiseinstieg getrunken, das betraf vor allem unsere Eigenmarken.

Während Corona drehte sich der Trend dann in Richtung Sprudler. Wir haben mehr Patronen verkauft, passend dazu war Sirup für Sprudler ein großes Thema. Folgerichtig stieg übrigens der Konsum von Leitungswasser.

one: Wie schaut es jetzt nach Corona aus?

Manuel Danischus: Jetzt dreht sich das Ganze zugunsten unserer Eigenmarken, die wieder deutlich wachsen.

one: Welche Faktoren spielen beim Wasserkonsum eine Rolle?

Manuel Danischus: Wasser ist ein Ganzjahresprodukt mit saisonalen Spitzen. Einer der wichtigsten Treiber für den Konsum von Wasser ist das Wetter. Bei 30 Grad greift man verstärkt zu Wasser. Umgekehrt wurde im schlechten Sommer im vergangenen Jahr weniger Wasser getrunken.

„Weitere Trends? Eine zarte, aber interessante Pflanze ist sicherlich Functional Water.“
Manuel Danischus

one: Wer kauft denn Wasser?

Manuel Danischus: Wasser kauft jede:r. Wobei Sprudler eher im urbanen Raum, von jüngeren Leuten oder Familien nachgefragt werden, keiner mag die Kisten oder PET in den fünften Stock schleppen.

one: Spielt das Thema Regionalität bei Wasser eine Rolle?

Manuel Danischus: Eine Riesenrolle! Das ist sehr ausgeprägt, jede Region hat ihr Wasser. Hassia trinkt man in Hessen, Rheinfels im Westen, Ensinger im Südwesten, Hella im Norden, Adelholzener in Südbayern, um nur einige zu nennen. Wasser ist regional, außer Gerolsteiner gibt es so gut wie keine deutschen nationalen Marken. Die französische Marke Volvic ist natürlich national, Vittel war das auch, hat sich aber vom deutschen Markt zurückgezogen.

one: Immer öfter sieht man Flavoured Water, also Wasser mit Geschmack. Hat das Zukunft?

Manuel Danischus: Ich sehe seit ein, zwei Jahren, dass das Thema etwas Fahrt aufnimmt. Hella spielt das sehr gut, Adelholzener natürlich auch. Hinzu kommen nach und nach regionale Brunnen, die das in kleinerem Umfang aufgreifen. Die Line-Extensions laufen gut, die stärksten Geschmackssorten sind die Klassiker Kirsche, Apfel und Pfirsich. Mit Vilsa hat nun ein Hersteller Flavoured Water in Bioqualität eingeführt. Ich denke, der Trend wird mittelfristig nicht verschwinden.

one: Sehen Sie weitere Trends…?

Manuel Danischus: Eine zarte, aber interessante Pflanze ist sicherlich Functional Water. Das sind zuckerfreie oder -arme Mineralwasser mit Zusatznutzen, denen also Vitamine beigefügt werden. Das läuft aktuell ganz gut, es folgt dem aktuellen Zeitgeist von Sport, Ernährung und Fitness.

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